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Rattenkoenig

Rattenkoenig

Titel: Rattenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sengend die Hitze auch sein mochte. Es entstand ein Schweigen.
    »Oh, Entschuldigung«, beeilte Peter Marlowe sich, als er Sean auf den King blicken und geduldig warten sah. »Kennst du …«
    Sean lachte. »Mein Gott, Peter. Du bist vielleicht gut! Natürlich weiß ich, wer dein Freund ist, auch wenn wir uns nie begegnet sind.« Sean streckte die Hand aus. »Wie geht es Ihnen? Es ist eine ziemlich große Ehre, einen König kennenzulernen!«
    »Ehhm, danke«, brachte der King heraus und berührte kaum die Hand, die in der seinen so klein wirkte. »Sie … ehhm, möchten Sie gern rauchen?«
    »Danke, ich rauche nicht. Aber wenn Sie gestatten, nehme ich eine. Eigentlich lieber zwei, wenn es Ihnen nichts ausmacht?«
    Sean nickte zum Weg hin. »Rod und Frank sind beide Raucher, und ich weiß, daß sie eine zu schätzen wüßten.«
    »Natürlich«, rief der King. »Natürlich.«
    »Danke. Das ist sehr nett von Ihnen.«
    Ob er wollte oder nicht, der King fühlte von Seans Lächeln Wärme auf sich übergehen. Und dann sagte er, und er meinte es völlig ernst: »Sie waren großartig in Othello.«
    »Danke schön«, antwortete Sean entzückt. »Hat Ihnen Hamlet gefallen?«
    »Ja. Und ich hatte mir nie viel aus Shakespeare gemacht.«
    Sean lachte. »Das ist in der Tat ein Lob. Wir bringen nächstens ein neues Stück heraus. Frank hat es eigens geschrieben, und an sich müßte es viel Spaß bereiten.«
    »Wenn es einfach irgendwas ganz Normales ist, wird es schon großartig«, meinte der King, der sich behaglicher fühlte. »Und Sie werden großartig sein.«
    »Wie nett von Ihnen. Danke.« Sean sah zu Peter Marlowe hinüber, und seine Augen leuchteten noch heller als sonst. »Aber ich fürchte, Peter wird nicht Ihrer Meinung sein.«
    »Hör schon auf, Sean«, fuhr Peter Marlowe auf.
    Sean blickte Peter Marlowe nicht an, er sah auf den King und lächelte, aber Wut lauerte hinter dem Lächeln. »Peter hält nichts von mir.«
    »Hör auf, Sean«, erwiderte Peter Marlowe grob.
    »Ich denke nicht daran«, brach es scharf wie ein Peitschenhieb aus Sean hervor. »Du verachtest Abwegige – so nennst du mich doch, nicht wahr? Das hast du mir ziemlich klargemacht. Ich habe es nicht vergessen!«
    »Ich ebensowenig!«
    »Nun, das ist ja was! Ich mag nicht verachtet werden – am allerwenigsten von dir!«
    »Ich habe gesagt, du sollst aufhören! Es ist hier weder der richtige Augenblick noch der richtige Ort. Und wir haben das Ganze schon einmal durchgemacht, und du hast alles schon einmal gesagt. Ich habe dir damals erklärt, daß es mir leid tut. Ich wollte dir nicht weh tun.«
    »Nein. Aber du haßt mich noch immer – warum? Warum nur?«
    »Ich hasse dich nicht.«
    »Warum meidest du mich dann immer?«
    »Es ist besser. Um Gottes willen, Sean, laß mich in Ruhe.«
    Sean starrte Peter Marlowe an, und dann schmolz der Zorn ebenso plötzlich, wie er aufgelodert war. »Entschuldige, Peter. Du hast wahrscheinlich völlig recht. Ich bin ein Narr. Es liegt nur daran, daß ich von Zeit zu Zeit einsam bin. Daß ich mich einfach nach jemandem sehne, mit dem ich reden kann.« Sean streckte die Hand aus und berührte Peter Marlowes Arm. »Entschuldige. Ich möchte einfach, daß wir wieder Freunde sind.«
    Peter Marlowe konnte nichts darauf erwidern.
    Sean zögerte. »Nun, ich glaube, es ist besser, wenn ich gehe.«
    »Sean«, rief Rodrick vom Weg herüber, »wir kommen zu spät!«
    »Ich komm gleich.« Sean blickte noch immer Peter Marlowe an, seufzte dann und hielt dem King die Hand hin. »Es war nett, Sie kennenzulernen. Verzeihen Sie mein schlechtes Benehmen.«
    Der King konnte nicht vermeiden, die Hand nochmals zu berühren. »Hat mich gefreut«, sagte er.
    Sean zögerte, und seine Augen blickten ernst und forschend. »Sie sind Peters Freund?«
    Der King hatte das Gefühl, als hörte ihn die ganze Welt, als er stammelnd sagte: »Ehhm, natürlich, ja, ich glaube schon.«
    »Seltsam, nicht wahr, daß ein Wort so viele verschiedene Bedeutungen haben kann. Aber wenn Sie sein Freund sind, dann führen Sie ihn bitte nicht vom rechten Wege ab. Sie sind von Gefahr umlauert, und ich fände es schrecklich, wenn Peter etwas zustieße. Ich habe ihn sehr gern.«
    »Ehhm, ja, natürlich.« Dem King wurden die Knie wachsweich, und sein Rückgrat schmolz. Aber der Magnetismus von Seans Lächeln durchdrang ihn. Es war anders als alles, was er je empfunden hatte. »Die Vorstellungen sind das Beste im Lager«, erklärte er. »Sie machen das Leben

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