Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
aus deiner Nachbarwohnung passen. Wir bekommen die Ergebnisse noch heute."
"Wollten sie mich deswegen umbringen? Weil sie wissen, dass Neddie mir etwas erzählt hat? Dann war der Raubüberfall also nur fingiert?"
Mick zog sie an sich. Was für ein einmaliges Wesen sie doch war und so klug. "Wahrscheinlich wollten sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Aber denk jetzt nicht mehr daran." Sie hatte genug gelitten, doch das gehörte hoffentlich bald der Vergangenheit an. "Ich rufe gleich Faradon an."
"Gut. Ich will das Ganze hinter mich bringen. Ich möchte nämlich mit dir lange Spaziergänge im Park machen und in den Zoo gehen, und dann will ich wieder meine Recherchen aufnehmen."
Mick stöhnte. Er wusste noch nicht, wie er mit ihren waghalsigen Methoden leben sollte. Aber da er nicht ohne Delilah leben wollte, würde er wohl oder übel einen Weg finden müssen.
13. KAPITEL
Das Telefon klingelte, als Mick unter der Dusche stand.
Del nahm ab. "Bei Dawson."
"Hier Faradon. Sind Sie Miss Piper?"
"Ja", sagte sie nur. Auf Detektive Faradon war sie nicht gerade gut zu sprechen.
"Wir haben die Fingerabdrücke und die dazugehörigen Fotos. Wann können Sie hier sein, um sie sich anzuschauen?"
Der herrische Ton passte ihr nicht. Sie fand, der Mann könnte sich zumindest entschuldigen. "Gleich. Mick und ich wollten ohnehin vorbeikommen", entgegnete sie knapp.
"Ich erwarte Sie." Damit legte er auf.
Ein paar Minuten später erschien Mick. In seiner ausgewaschenen Jeans, dem weichen grauen T-Shirt und den schwarzen Schnürstiefeln sah er verteufelt sexy aus. Er überprüfte seine Pistole und steckte sie in den verborgenen Halfter am Kreuz.
Dann gab er Delilah einen Kuss auf den Nacken und erkundigte sich: "Wer war das am Telefon?"
"Dein Kumpel Faradon."
"Er ist nicht mein Kumpel, er leitet nur die Ermittlungen."
Er küsste sie wieder und knabberte an ihrem Ohr, und ihr wurde ganz eigenartig zu Mute. "Was wollte er?"
"Er hat Fingerabdrücke und Fotos. Wir sollen gleich kommen."
Mick ließ sie los und sah auf die Uhr. "Es ist kaum acht, da ist er aber früh dran."
Hoffnungsvoll fragte Del: "Heißt das, der Fall ist bald abgeschlossen?"
Mick nahm sie an die Hand und zog sie mit sich zur Tür.
"Selbst wenn du die Kerle identifizieren kannst, müssen wir sie erst kriegen. Aber vielleicht ist Rudy jetzt bereit zu reden."
Sie traten aus dem Haus. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, und dichte purpurfarbene Wolken bedeckten den Himmel. Regen lag in der Luft, in der Ferne zuckten Blitze.
"Sollen wir vielleicht einen Schirm holen?" fragte Mick besorgt.
"Ich bin nicht aus Zucker."
Lächelnd öffnete er Delilah die Wagentür. "Richtig, du liebst ja Regen."
Als sie fragend die Brauen hochzog, erklärte er: "Am Tag, als der Überfall passierte, hatte es auch geregnet. Alle hatten einen Schirm dabei, nur du nicht. Du hast anscheinend gar nicht bemerkt, dass du völlig durchnässt warst." Er strich ihr über die Rippen. "Aber ich habe es bemerkt."
Del lachte leise. Es tat gut zu wissen, dass diese unglaubliche Anziehung in beiden Richtungen funktionierte. Wenn sie Mick aufgefallen war, obwohl sie da ausgesehen hatte wie eine nasse Katze, dann wollte das etwas heißen.
Nachdem auch er eingestiegen war, sagte sie: "Ich laufe gern im Regen, es regt meine Kreativität an."
Mick machte eine schlüpfrige Bemerkung über andere Anregungen, die ihm einfielen, und sie stieß ihn in die Seite. Beide lachten sie. Es war einfach schön mit Mick. Sie fragte sich nur, wie es mit ihnen weitergehen würde.
Minuten später, sie standen mit dem Wagen gerade vor einer Ampel, die Rot zeigte, ging mit unerwarteter Gewalt ein Wolkenbruch mit Gewitter nieder. Die Luft war plötzlich aufgeladen, die Bäume bogen sich, Blätter und Müll wirbelten über die Straße.
Del warf Mick von der Seite einen Blick zu. "Ich finde Gewitter Irgendwie aufregend", flüsterte sie.
"Ich finde dich aufregend, bei Regen und Sonnenschein."
Die Ampel sprang um, und Mick fuhr an.
Sie wollte ihm soeben erzählen, wie sie sich den restlichen Tag vorstellte, sobald sie wieder zu Hause waren, da blendete sie von rechts ein greller Lichtschein. Aus der Nebenstraße raste ein Auto mit höchster Geschwindigkeit direkt auf sie zu. Mick sah nur geradeaus, packte das Lenkrad fester und sagte mit eiskalter Ruhe: "Halt dich fest."
Schon rammte der andere Wagen ihr Heck und brachte sie zum Schleudern. Dels Sitzgurt spannte sich schmerzhaft, sie
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