Rau, aber zaertlich
kam.
"Ist es noch heiß?" fragte sie und beobachtete, wie er die Tüte vorsichtig auf der Hüfte balancierte, während er seinen Schlüssel aus der Tasche zog und ihn ins Schloss schob.
"Mrs. Galucci hat es für uns im Backofen aufbewahrt. Sie mag mich.“
Er schenkte ihr sein verführerisches Lächeln, so dass Devon erneut vor Verlangen erschauerte. Du meine Güte, dieser Mann war umwerfend. Und vermutlich war es ihm nicht einmal bewusst.
"Was kann man an dir nicht mögen?" bemerkte sie.
Sein Lächeln erstarb. "Das willst du nicht wirklich wissen, oder?"
"Ich will alles über dich wissen", erwiderte sie, aber vermutlich bereitete sie ihm damit nur Unbehagen. Auch wenn er ihr seine sexuellen Fantasien bereitwillig anvertraut hatte, gehörte er sicher zu der Sorte Männer, die ihre geheimsten Gelüste für sich behielten und sie sich vielleicht nicht einmal selbst eingestanden.
Er öffnete die Tür und bedeutete Devon voranzugehen. "Ich will dich nicht langweilen."
Sie lachte und schüttelte den Kopf, während er das Licht einschaltete. "So leicht bin ich nicht gelangweilt."
"Davon bin ich überzeugt."
Der Zustand seines Apartments lag irgendwo zwischen ordentlich und bewohnt, was kaum überraschend war. Er besaß eine schwarze Metallregalwand voller Bücher, CDs und Videokassetten. Ein kurzer Blick verriet, dass alles mal abgestaubt werden müsste. Der Teppichboden war an den typischen Stellen abgenutzt, war jedoch erst vor kurzem gesaugt worden, da die Bahnen des Staubsaugers noch zu sehen waren. Die in warmen Brauntönen, Schwarz und dunklem Rot gehaltene Wohnung zierten Kissen mit Zebra-und
Leopardenmuster und Kopien afrikanischer Kunstgegenstände.
Das erstaunte Devon. Ein ordentliches Apartment hatte sie erwartet, aber diese dekorative Note schien nicht zu Jake zu passen.
"Eine nette Wohnung", bemerkte sie, fasziniert von einem Druck in der Essecke, der eine Herde angreifender Elefanten zeigte.
"Die Dekoration hat meine Schwester übernommen, falls du dich wunderst."
"Ja, das tue ich. Ich wusste nicht, dass du eine Schwester hast."
"Kat ist chaotisch. Sie ist Journalistin", erklärte er. "Sie schreibt hauptsächlich als freie Mitarbeiterin. Gelegentlich arbeitet sie auch fürs Fernsehen."
"Lebt sie in Tampa?"
„In Los Angeles. Aber Kat ist der Typ, der ohne große Ankündigung jederzeit auftauchen kann und von einem erwartet, dass man sie bei sich aufnimmt. Bei ihrem letzten Besuch beschloss sie, sich für meine Gastfreundschaft zu bedanken, indem sie meiner Wohnung etwas Dschungelflair verlieh." Er schaute sich um, als hätte er die Einrichtung selbst schon lange nicht mehr wahrgenommen.
"Mir gefällt es", meinte Devon. "Die Tiermuster, die dunklen Erdtöne - so etwas passt zu dir. Vielleicht kennt deine Schwester dich besser, als du glaubst."
Dann fügte sie hinzu: "Und ich habe den Eindruck, dass dir die Vorstellung, jemand könnte dich zu gut kennen, überhaupt nicht behagt."
Jake stellte die Tüte auf die Küchenablage und betrachtete Devon mit zusammengekniffenen Augen durch die Durchreiche zwischen der kleinen Kochnische und dem Esstisch aus Glas. Devon hatte den Eindruck, dass die Kerzen auf dem Tisch noch nie angezündet worden waren und dass auf den beiden schmiedeeisernen Stühlen noch nie jemand gesessen hatte.
Jake schien protestieren zu wollen, überlegte es sich dann aber anders und verzichtete stattdessen darauf, auf das Thema einzugehen. "Du solltest deine nassen Sachen ausziehen, während ich den Tisch decke. Mein Schlafzimmer ist hinter der letzten Tür. Nimm dir etwas zum Anziehen."
Devon ging um den Tisch und lehnte sich in die Durchreiche.
"Und was, wenn ich nichts anhaben will?"
Jake lächelte vielsagend. "Ich habe nichts dagegen." Er öffnete den Kartondeckel der Penne Carbonara, die er bestellt hatte, und hob den Karton an, damit der Duft in ihre Richtung wehte. "Aber falls du meinen anderen Appetit zu früh weckst, kriegst du für Stunden keinen Bissen hiervon."
Der aromatische Duft von roter Paprika, Tomaten, würzig geräuchertem Schinken und köstlichem Käse ließ ihren Magen knurren. Zuerst das Essen. Sie konnte gleichzeitig essen und flirten, davon war sie überzeugt. Rasch lief sie den Flur hinunter und knöpfte noch im Gehen ihre Bluse auf.
Jake stöhnte erleichtert auf, als er hörte, wie die Tür zu seinem Schlafzimmer geschlossen wurde. Er brauchte dringend eine Minute, um sich zu sammeln.
Eine Minute? Eine Stunde! Vielleicht sogar Tage. Nur dass
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