Raub auf Burg Schreckenstein
schüttelte den Kopf. „Überall stehen sie in Gruppen herum und haben es wichtig. Und wenn man kommt, hören sie auf zu reden.“
Die Mädchen schauten vor sich hin.
„Das sieht allerdings verdächtig aus“, meinte Sophie.
„Warum hast du uns das nicht gleich gesagt?“
„ Ihr unterbrecht einen ja andauernd“, antwortete Eva. „Und du meinst, es geht gegen uns?“ fragte Renate. Aufgeregt fuchtelte Esther mit den Händen. „Sonst würden sie ja nicht still sein, wenn Eva vorbeikommt.“
„Da hat sie recht“, stimmte Martina zu.
Beatrix sprang auf. „Dann sollten wir sehen, dass wir ihnen zuvorkommen.“
„Es kann losgehen! Je eher, desto besser!“ rief Ingrid.
Esther meinte spitz: „Na, dann macht mal.“
„Und was?“ wollte Renate wissen.
„Mensch, das ist es doch!“ ereiferte sich Martina. „Zuerst brauchen wir eine Idee.“
Schlagartig wurde es still. Mit tiefen Denkfalten auf den Stirnen saßen die Mädchen da und starrten vor sich hin.
Unvermittelt fing Sophie zu kichern an, lautlos zuerst, doch ihre Schultern bebten. Renate wurde angesteckt und gab quietschende Laute von sich.
„Herrgott, seid ihr albern!“ schimpfte Esther.
„Dann schau nicht so dämlich, wenn du nachdenkst!“ gab Sophie zurück.
Da platzte Beatrix heraus: „Wenn du dich erst gesehen hättest!“
Jetzt prusteten alle los. Martina kam das Lachen aus der Nase, und sie musste Bettina um ein Taschentuch bitten.
„So fällt uns nie was ein“, tönte Ingrid. „Erst mal müssen wir uns grundsätzlich einigen.“
„Genau“, pflichtete Beatrix ihr bei. „Wir müssen systematisch vorgehen. So würden die drüben das auch machen.“
„Überhaupt müsste es etwas Witziges sein. Eine Art Schreckensteiner Streich“, meinte Sophie. „Nicht irgendein Quatsch.“
„Sonst lässt es die ganz kalt“, pflichtete ihr Bettina bei. „So wie die sich beim Sportfest verhalten haben, imponiert denen nicht so schnell etwas.“
„Werden wir konkret!“ drängte Beatrix. „Was wollen wir machen? Dinge vertauschen oder verschwinden lassen?“
„Zum Beispiel das Geschirr verschwinden lassen. Dass sie aus ihren Zahnputzgläsern essen müssen“, unterbrach Esther.
„Viel zu umständlich“, rügte Sophie.
„Wenn du da einen Teller fallen lässt, haben wir die ganze Blase auf dem Hals!“ überschrie sie Martina.
„He! Nicht so laut!“ Ingrid packte sie am Arm. „Wenn das alle erfahren, können wir’s gleich bleiben lassen.“
„Womöglich hören die Ritter unsere Gespräche ab!“ regte sich Renate auf.
Sophie meinte. „Kann leicht sein, dass die irgendwo ein hochempfindliches Mikrofon versteckt haben. Bei Ottokars technischen Kenntnissen...“
Ingrid unterbrach. „Deshalb schlage ich vor: Jede überlegt sich was, und morgen treffen wir uns hier wieder. Sie werden ja nicht gerade heute Nacht...“
Nun unterbrach Bettina, die sich zufällig umgedreht hatte.
„Sonja kommt!“ flüsterte sie.
„Sonja kann’s ruhig wissen“, meinte Beatrix. Lächelnd trat die jüngste Lehrerin von Rosenfels zu der Gruppe.
„Ihr seht aus, als ob ihr euch krampfhaft etwas überlegt“, sagte sie.
„Tun wir auch“, antwortete Ingrid.
Ohne darauf einzugehen, fragte Sonja Waldmann: „Wo ist eigentlich das gelbe Boot, bei dem die Ruder nicht so quietschen wie bei den andern?“
„Liegt drunten am Steg“, antwortete Eva. „Ich war damit drüben, meine Uhr holen.“
„Das trifft sich gut.“ Sonja lächelte. „Ich will gerade rüber. Zu meinem Vater.“
„Der übliche Tee“, sagte Esther schnippisch.
„Der übliche Tee“, antwortete Sonja im selben Ton.
„Dann treffen Sie Stephan.“ Beatrix lächelte. „Schönen Gruß.“
„Auch an Ottokar“, schloss sich Sophie an.
„Und von mir an Dampfwalze!“ rief Ingrid ihr nach.
Sonja drehte sich um. „Seit wann denn das?“
„Seit jetzt.“ Ingrid zog eine Schnute.
„Meinetwegen.“ Sonja verschwand auf dem Waldweg zum Hafen.
Die Mädchen grinsten Ingrid an. Da ging sie hoch. „Ihr braucht gar nicht so zu feixen. Das mach ich nur, damit die sich sicher fühlen. Taktik!“
„Bei uns auch. Reine Diplomatie!“ sagte Sophie. Da grinsten die Mädchen wieder.
Wie immer erwartete Doktor Waldmann seine Tochter am Schreckensteiner Bootssteg. Wie immer kochten Stephan und Ottokar inzwischen in seinem Zimmer Tee und für Sonja Kaffee.
Die Treffen zu viert hatten sich durch viele gemeinsame Unternehmungen ergeben und waren längst Tradition.
„Ich
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