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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Glühwürmchen über die flüssige Oberfläche des Paneels, zerflossen zu länglichen Hieroglyphen einer unbekannten Sprache und senkten sich wieder in die Konsolenoberfläche, um zu einem Muster zu werden, das ihm Scheitern signalisierte.
    »Keine entsprechende Routine vorhanden.«
    Polyon fluchte halblaut, und die
    Subraumtransformationsschlaufe verzerrte seine Worte. Irgend etwas stimmte mit seinem Wurmprogramm nicht. Irgendwie war es ihm nicht gelungen, die Computerfunktionen des
    Schiffs zu übernehmen.
    »Generalentriegelung«, rief er bei der nächsten
    Schlaufenbewegung durch den Normalraum.
    Seine Kabinenluke schnappte auf, dann kreischte sie und waberte vor und zurück, als der reibungsarme innere
    Gleitmechanismus sich an irgend etwas verhakte. Polyon sprang hindurch, schätzte in der ständigen, flüssigen
    Verschiebung der Transformationen die Abstände falsch ein, schlug sich einen Ellenbogen an der Kante der halboffenen Luke auf, landete auf einem Bett aus Treibsand, rollte sich ab und fand seine Füße auf dem Boden des Korridors draußen vor der Kabine wieder.
    »Raus! Alles raus!« Die Schlaufe dehnte sein letztes Wort zu einem Heulen. Wenigstens erregte es ihre Aufmerksamkeit. Ein grüner Wurm tropfte durch eine der anderen Luken und
    verwandelte sich in einen sich übergebenden Darnell. Weiter entfernt loderte Blaizes roter Kopf unter Lichtern, die sich unentwegt von Stahlblau über künstliche Sonnen zu tiefsten Schatten veränderten. Fassa war eine Porzellanpuppe, weiß und perfekt, doch mit zunehmender Schlaufenentwicklung nahm sie ihre normale Statur wieder an.
    »Was ist hier los?« Die Schlaufe riß ihr die Worte aus den Mund, aber Polyon las ihre Lippen, bevor die nächste Phase sie zu Gummiringen werden ließ. Er wartete auf den nächsten Normalraumdurchgang.
    »Hol Alpha. Will es nicht zweimal erklären.«
    Fassa nickte und huschte in die Nachbarkabine. Darnell zitterte und nahm wieder seine Gestalt als grüner Riesenwurm an. Der Korridor verzerrte sich zu einem Tunnel, an dessen gegenüberliegendem Ende Blaize stand, der sich irgendwie abseits der Gruppe hielt.
    Fassa kam wieder hervor, schüttelte den Kopf. »Sie will sich nicht rühren. Ich…« Sie war ganz schön klug, diese Fassa del Parma; als sich der Raum um sie verschob, mitten im Satz, wartete sie den nächsten Normraumdurchtritt ab, um ihren Satz zu beenden. »…Glaube, sie ist zu verängstigt. Ich habe auch Angst. Was ist…«
    Polyon durfte keine Zeit mit offensichtlichen Fragen
    vergeuden. Beim nächsten Normraumdurchgang war er
    vorbereitet, den Augenblick beim Schopf zu packen. »Ich übernehme gerade das Schiff, das ist hier los«, sagte er. »Jede Schiffsfunktion, die mit meinen Hyperchips funktioniert, steht jetzt unter meinem Befehl. Der Grund…«
    Verschieben, Strecken, Zusammenziehen, Wabern, für
    wenige Sekunden zurück ins Normale. »… diese lange
    Transition liegt darin, daß das Gehirn des Schiffs nicht funktioniert, uns nicht aus der Singularität herausbringen kann.«
    Darnell heulte und erbrach sich noch lauter als zuvor, übertönte damit Polyons nächste Worte und vergeudete den Rest dieses Normraumdurchtritts. Polyon wartete ab, ein gestiefelter Schuh streckte sich beim Wippen und schlang sich um sich selbst wie eine Schlange, um sich schließlich wieder zu entblähen und die normale Form eines Akademiestiefels anzunehmen.
    »Ich kann uns aus Singularität herausführen«, verkündete er.
    »Aber dafür muß ich an die Kontrollkonsole. Das könnte Schwierigkeiten geben. Ihr müßt mir dabei helfen, den Pilot und den Cyborg hinauszubringen.«
    »Weshalb sollten wir?«
    Polyon lächelte. »Danach«, sagte er sanft, »werde ich
    bestimmt nicht vergessen, wer meine Freude sind.«
    »Was soll…« Darnell wollte es natürlich wissen, aber die Transformationsschlaufe spülte seine Frage davon, und als der Normraum wieder eintraf, stand Blaize näher bei ihnen, dicht genug, um an Polyons Stelle zu antworten.
    »Was seine Gunst uns einbringen soll? Eine ganze Menge, denke ich. Es sind ja nicht nur die Hyperchips auf diesem Schiff, nicht wahr, Polyon? Sämtliche Hyperchips, die die Shemali so schnell ausgespuckt hat, haben denselben
    fundamentalen Fehler, nicht wahr?«
    »Ich«, sagte Polyon, »würde es nicht unbedingt als Fehler bezeichnen. Aber du hast recht. Wenn wir die Singularität erst einmal verlassen haben und einen neuen Zugang zum Netz bekommen, wird dieser Chipcomputer jedem jemals
    installierten

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