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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Hyperchip das Signal für die Endphase senden.
    Dann werde ich…«
    Inzwischen hatten alle den Rhythmus der
    Transformationsschlaufe durchschaut. Das Abwarten von drei verzerrten Subräumen wurde zum Bestandteil ihres normalen Gesprächsmodus.
    »… die Kontrolle über das Universum haben«, beendete er seinen Satz beim nächsten Normraumdurchtritt. Blaize war noch näher gekommen; blöder kleiner Penner, daß er
    versuchte, sich während der Transformationen zu bewegen!
    »Und wir sollen deine treuen Adjutanten sein?« fragte Blaize.
    »Ich weiß treue Dienste zu belohnen«, erwiderte Polyon unverbindlich. In einen Ganglizidtank mit dir, sobald ich die Macht dazu habe!
    »Nicht daß ich wüßte«, sagte Blaize, als der Normraum
    wieder in seine erste Verzerrungsphase eintrat. Er schwang eine Faust in Polyons-Richtung, doch bevor sie ihn traf, war seine Hand bereits zur Größe einer Walnuß geschrumpft, und beim nächsten Sprung durch den Normraum war Polyon
    vorbereitet und konterte mit einem Schlag, der Blaize zu Boden streckte. Als er stürzte, war das Deck weich wie Treibsand, eine Pfütze, in der Blaize umherstrudelte, zu benommen, um sich sofort wieder zu erheben.
    »Hindert mich daran«, sagte Polyon zu den beiden anderen, als der Normraum vorbeizog, »und ihr werdet sterben, hier in der Singularität, weil uns nämlich niemand sonst herausholen kann. Wenn ihr es aber versucht und dabei versagt, dann werdet ihr euch noch wünschen, daß ihr tatsächlich hier gestorben wärt. Seid ihr auf meiner Seite?«
    Bevor sie antworten konnte, trat ein neues Element ins Spiel ein: eine zischende Gaswolke, im Normraum unsichtbar, im ersten Transformationsraum deutlich als pinkgeränderte Flut aus rosa Licht auszumachen. Sie umschlang Blaize, und er hörte auf zu zucken, lag wie tot in den nachgiebigen
    Transformationen des Decks.
    Schlafgas. Und er konnte nicht durch die Schlaufe
    hindurchrufen, um sie zu warnen. Polyon schlug beide Hände vor Mund und Nase, sah, daß Fassa es ihm gleichtat, wies mit einem Nicken auf die Zentralkabine. Auch deren Luke stand halboffen. Er hielt darauf zu, taumelnd durch Schlamm und Treibsand, durch Luft schwimmend, die so dick geworden war wie Wasser. Durchgefallen. Irgend jemand hinter ihm, der drückte, Fassa, und dahinter wiederum Darnell. Vergiß Blaize, den Verräter, und Alpha, die jetzt in ihrer Kabine schlafbegast ist. Polyon keuchte und schrie mit seinem ersten brennenden Atemzug: »Generalverschluß!«
    Die Luke der Kontrollkabine schnappte mit einer merkwürdig abgehackten Bewegung zu, als kämpfte sie gegen ihren
    eigenen Mechanismus an, und Polyon fand seine Füße wieder, begutachtete sein neues Territorium.
    Nicht schlecht. Der einzige Passagier, dessentwegen er sich ernsthafte Sorgen gemacht hatte, war Sev Bryley-Sorensen.
    Aber Bryley war nicht hier. Gut. Dann war er also ausgesperrt, zusammen mit Alpha und Blaize; wahrscheinlich dem Schlaf gas zum Opfer gefallen wie sie. Die beiden anderen waren über ihre Konsolen gebeugt, versuchten wahrscheinlich immer noch herauszubekommen, weshalb sich die Luken ohne ihren Befehl öffneten und schlossen, versuchten wohl, den
    Passagiertrakt mit Schlafgas zu befluten – nun, das war ihnen zwar gelungen, aber was nützte es ihnen noch! Er sah sie durch die Transitionen in ihren Sesseln herumschwenken, offene Münder, die sich im zweiten Subraum wie Schaum in die
    Länge streckten, um dann im dritten zu runden Punkten
    zusammenzuschrumpfen. Der Normraum offenbarte den
    Cyborgkrüppel, wie er eine Bewegung machte, die kein Teil der Transformationsillusion war, wie der rechte Arm an ihren Gürtel fuhr. Polyon bellte einen Befehl, und die Arm-und Beinprothesen der Mißgeburt begannen in ihren Sockeln zu tanzen, wanden sich aus ihren Gelenken. Ihr Rumpf aus
    Fleisch und Blut folgte dem schmerzhaften Ziehen der
    synthetischen Gliedmaßen, und sie drehte sich halb aus ihrem Sessel. Ein weiterer Befehl, und die Prothesen stürzten leblos und schwer zu Boden, rissen den Rest des Körpers mit sich. Ihr Kopf schlug gegen die Stützsäule unter ihrem Sessel. Polyon trat vor, um ihr den Nadler abzunehmen, bevor sie sich erholte.
    Der Raum streckte sich von ihm, doch sein Arm dehnte sich gleichermaßen, und das feste, schwere Gefühl des Nadlers versicherte ihn, daß seine Finger die Waffe fest zu packen bekommen hatten, auch wenn sie vorübergehend Tentakeln glichen.
    Beim nächsten Normraumdurchtritt stand er wieder aufrecht da, den Nadler auf

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