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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sollte. Die Qualitätsprüfung der Metachips ist eines der Gebiete, das mich Gouverneur Lyautey zu beaufsichtigen gebeten hat. Die Entsorgung der Chips, die dem Qualitätsstandard nicht entsprechen, wird vermutlich ebenfalls in meinen Aufgabenbereich fallen.« Er sah so selbstzufrieden drein, daß Alpha das Bedürfnis verspürte, ein wenig daran zu kratzen.
    »An deiner Stelle würde ich lieber keine Pläne schmieden, Dorg Jesen mit den defekten Chips zu versorgen«, unterbrach sie Polyons Strahlen. »Er ist bekannt dafür, daß er Leuten, die sich in seine Geschäfte einmischten, nachhaltig die
    Gesichtszüge verändern ließ.« Ihr Erzittern war keineswegs gespielt; zu einer ihrer ersten Aufgaben in der
    Medizinalforschung hatte es gehört, ein Diagramm der
    Gesichtsverletzungen eines Mädchens anzufertigen, das sich geweigert hatte, für Jesen zu arbeiten. Alpha hatte schließlich ein vollständiges Inventar der Schäden angefertigt, zusammen mit Holosimulationen des Gesichts vor dem Überfall, wie auch davon, wie das Mädchen aussehen würde, nachdem das
    einstmals lebendige Fleisch durch Plastifilm ersetzt worden war.
    Irgendwann einmal.
    Danach war sie aus dem Labor gestürzt und hatte sich
    ausgerechnet vor dem Chefchirurgen übergeben.
    Damals hatte sie geglaubt, daß es das Erniedrigendste war, was ihr jemals an der Medizinhochschule würde passieren können.
    Wie sie so ihren Erinnerungen nachhing, nahm sie Polyons kühle Erwiderung kaum wahr, daß er keinerlei Absicht hegte, irgend jemandem defekte Chips zu verkaufen.
    Blaize stieß einen leisen, bewundernden Pfiff aus.
    »Natürlich! Man brauchte nur die Qualitätsprüfungsparameter für die Berichte von Gouverneur Lyautey in die eine Richtung, die für die Verkäufe in die andere Richtung zu manipulieren, wer sollte dann noch feststellen, was zwischendurch mit den Metachips passiert ist? Da könntest du in fünf Jahren ein Vermögen machen!«
    »Das habe ich auch vor«, meinte Polyon.
    Er war wirklich viel zu selbstzufrieden, vor allem für einen Mann, der die Akademie unter irgendeinem Schatten verlassen hatte, über den zu sprechen er sich fürchtete oder genierte.
    Alpha gelangte zu dem Schluß, daß sie der Menschheit einen Dienst erweisen würde, wenn sie dieses selbstzufriedene Lächeln aus dem Antlitz von Lieutenant de Gras-Waldheim wischte. Er sollte wirklich nicht so feixen. Das verdarb nur sein Aussehen.
    »Ich hoffe ernsthaft, daß du dein Vermögen dann auch noch genießen kannst«, säuselte sie Polyon liebenswürdig an.
    »Allerdings solltest du deinen Zwangsarbeitern dann lieber aus dem Weg gehen. In so einer viertklassigen Fabrik lassen sich wirklich schrecklich einfach die widerlichsten Unfälle arrangieren, nicht wahr? Aber mach dir darüber keine
    Gedanken. Selbst wenn du tatsächlich einen winzigen Tropfen Ganglizid auf deine kostbare Haut bekommen solltest, bin ich sicher, daß Gouverneur Lyautey dich sofort zur medizinischen Behandlung nach Bahati bringen lassen wird.
    Und dann hast du das Glück, dort eine Expertin auf dem Gebiet der Ganglizid-Therapie in der Sommerlandklinik
    vorzufinden.«
    »Nämlich dich.« Polyon nickte steif. »Das sollte eigentlich dein Doktorthema werden, nicht wahr?«
    Alpha unterdrückte ihren Schreck. Wie hatte Polyon von ihrer Forschungsarbeit erfahren? Na ja, die Hochfamilien waren ja die reinste Inzuchtgesellschaft. Wahrscheinlich hatte ihre Tante Leona wieder an den Chai-Tischen getratscht. Doch dürfte Polyon eigentlich kaum mehr als den Titel ihrer geplanten Doktorarbeit kennen; denn die Symptome einer Ganglizidvergiftung waren kaum das passende Material für einen Chai-Tisch-Tratsch. Sie entspannte sich wieder und machte sich daran, mit Genuß das überlegene Feixen aus Polyons Antlitz zu radieren.
    »Ich hatte einigen Erfolg bei der chemischen Behandlung von Hautschäden«, erläuterte sie ihm. »Jedenfalls konnte ich den Verfallsprozeß anhalten. Ich fürchte allerdings, daß wir bei der Umkehrung des Effekts nicht viel ausrichten konnten. Die Haut reißt wie Papier und läuft zu einer Art Blaugrün an. Und es verteilt sich sehr rasch. Wenn du auf Shemali einen Tropfen Ganglizid auf einen Finger bekommst, wird dein Arm, wenn dich der Shuttle schließlich auf Bahati absetzt, schon so aussehen, als wäre er durch einen Reißwolf gedreht worden.
    Du solltest das Zeug wirklich von deinem hübschen Gesicht fernhalten.«
    Polyons attraktive Gesichtszüge verrieten nur ein leises Unbehagen, doch seine

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