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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ruhige Mann zuckte mit den Schultern. »Sie würden es früher oder später ohnehin erfahren. Die Bosse wollen nur das große Zeug. Einige der anderen haben Schmuck gekauft. Ich dachte erst, die wären verrückt, denn es war schließlich nur Titan, und die Stücke ließen sich nicht besonders bequem tragen. Aber eine der früheren Mannschaften muß diese
    Parfümfläschchen mitgebracht haben, weil ich nicht einmal eine einzige habe loswerden können. Ich hatte gehofft, daß Sie Interesse haben könnten, wenn Sie für einen anderen
    Raumsektor einkaufen. Ich kann Ihnen ein gutes Angebot für die gesamte Ladung machen.«
    »Was für ein Angebot?« fragte Alex.
    Der ruhige Mann sagte es ihm, dann begann das Feilschen.
    Es dauerte bis eine gute halbe Stunde nach Lokalschluß, aber da Alex bereit war, Schnapspreise für Obstsaft zu bezahlen, hatte der Barkeeper nichts dagegen, weiterzumachen. Kellner begannen um sie herum sauberzumachen, bis Alex schließlich mit einem Handschlag das Geschäft mit dem ruhigen Mann
    besiegelte.
    »Es sind keine wirklich antiken Artefakte«, gestand der ruhige Mann. »Aber mit einem kleinen Säurebad kann man sie dazu bringen, so auszusehen. Sie sind… na ja… vielleicht neunhundert Jahre alt: Sie stammen von einem Planeten, der von einem der wirklich frühen menschlichen Schiffe besiedelt wurde. Am Anfang ging es der Kolonie ganz gut, dann kam die Religion und mit ihr ein Religionskrieg, bis sie sich so weit gegenseitig ausgelöscht hatten, daß sie aus eigener Kraft nicht mehr überleben konnten. Wir schätzen, daß die letzten
    Mitglieder vor ungefähr zweihundert Jahren ausgestorben sein dürften.«
    Alex musterte seine Neuerwerbung mit gewissem Erstaunen.
    »Das ist von Menschen erschaffen? Sieht gar nicht so aus!«
    Der ruhige Mann zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.
    Die Bosse sagten, daß die Kolonisten irgendwelche Künstler waren. Sie hatten so einen Ableger einer Erdreligion mit sakramentalen Halluzinogenen, um es interessant zu machen, bis irgend jemand beschloß, er sei jetzt der nächste große Prophet, und die Hälfte der Kolonie das anders sah. Ich meine, bei solchen Leuten muß man doch mit allem rechnen.
    Verrückte.«
    »Na ja, ich kann mir ja irgend etwas ausdenken, was ziemlich exotisch klingt«, meinte Alex fröhlich. »Meinen Kunden ist das reichlich egal. Also, wie wollen Sie nun liefern?«
    »Sie heuern einen Hebewagen und einen Jungen von den
    Weltraummützen an«, sagte der ruhige Mann sofort. »Ich tue das gleiche. Die beiden treffen sich morgen um zwölfhundert hier. Ihr Junge gibt meinem den Kreditkartenbeleg, meiner gibt Ihrem die Kiste. Stellen Sie den Beleg wie üblich auf die Bar aus.«
    Da Alex genau die gleichen Vereinbarungen für
    Beerdigungsurnen getroffen und dabei nur eine andere Zeit bestimmt hatte, willigte er ein, und danach verließ er mit dem ruhigen Mann die Bar, bis schließlich beide ihrer Wege
    gingen.
    Als er zum Schiff zurückgekehrt war, nahm er die Treppe anstelle des Fahrstuhls und versuchte die ganze Zeit sich daran zu erinnern, wo er nur den Stil der Vasen schon einmal
    gesehen hatte.
    »Du siehst sehr fröhlich aus!« meinte Tia; die Erleichterung über seine Heimkehr war nicht zu überhören.
    »Ich habe einige Artefakte auf dem Schwarzmarkt
    aufgegabelt, von denen ich sicher bin, daß das Institut sie gern bekommen möchte.« Er leerte seine Taschen von allen
    Gegenständen bis auf die ›Parfümflasche‹ und legte seine
    ›Beute‹ an eine Stelle, wo Tia ihre Nahsichtkameras auf die Gegenstände richten konnte. »Und das hier, vermute ich, ist gestohlen…« Er wickelte die Kachina aus. »Schau mal, ob du den Besitzer ermitteln kannst, ja?«
    »Kein Problem«, erwiderte sie zerstreut. »Ich habe dein Kreditkonto über die ganze Station verfolgt. So konnte ich dich im Auge behalten. Alex, die beiden Schädel rechts und links sind Fälschungen, aber der mittlere ist echt und so viel wert wie alles, was du heute abend ausgegeben hast.«
    »Freut mich zu hören.« Alex lachte. »Ich war mir nicht
    sicher, was ich dem Institut und der Medizinischen mitteilen sollte, wenn sie feststellten, was ich für Trinkgelder gegeben und Lokalrunden spendiert habe! Also gut, und hier ist mein letzter Fund, und davon kommt morgen noch eine ganze
    Ladung. Kannst du dich noch erinnern, was das ist?«
    Er legte die kleine Vase vorsichtig auf die Konsole. Tia stieß ein seltsames, unverständliches Geräusch aus.
    »Alex!« rief sie. »Das ist

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