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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schaltete sich der Mensch aus der
    Verbindung, und die KI übernahm die Kontrolle. Tia weckte Alex und brachte ihn auf den neusten Stand, dann gab sie ihm Gelegenheit, sich anzuziehen, während sie sich mit der
    Andockprozedur befaßte. Als sie den Anweisungen der KI
    Folge leistete, fragte sie sich, was auf Station Presley wohl tatsächlich los sein mochte.
    War es der Beginn einer Seuche oder nur ein falscher Alarm?
    Oder – war dies nur ein Ausbruch von vielen?
    Ungeduldig wartete sie darauf, daß der
    Kommunikationsoffizier wieder auf Schaltung ging, während Alex drei Tassen Kaffee hinunterstürzte und sich aus dem Nebel seines unterbrochenen Schlafs schüttelte. Es dauerte Ewigkeiten, wenigstens kam es ihr so vor.
    Endlich meldete das Comlink sich. »AH Eins-Null-Drei-Drei, wir haben Verbindung zum Amtsarzt für Sie hergestellt.« Es war eine andere Stimme, die mit größerer Autorität sprach.
    Bevor Tia etwas erwidern konnte, erwachten Stimme und
    Videokanäle zum Leben, und mit einemmal blickten Alex und sie in das Gesicht eines Mannes, der in Medizinerweiß
    gekleidet war und das Abzeichen eines Arztes trug.
    »Hallo?« sagte der Mann zögernd. »Sie… Sie sind vom
    Gesundheitsdienst? Sie sehen gar nicht aus wie ein Arzt.«
    »Ich bin auch kein Arzt«, erwiderte Alex prompt. »Ich bin vom Gesundheitsdienst der CenCom autorisiert, den
    möglichen Ausbruch einer neuen Infektionskrankheit zu
    untersuchen, die eine Schwächung des Immunsystems bewirkt.
    Wir haben Grund zu der Annahme, daß es irgendwo in dieser Gegend einen Infektionsherd gibt, und wir versuchen, die Spur des letzten bekannten Opfers zurückzuverfolgen.«
    Kein Zweifel: Der Doktor erbleichte. »Lassen Sie mich Ihnen unseren Patienten zeigen«, flüsterte er und griff nach etwas unter seinem Bildschirm. Nun traf ein zweites Signal ein, das Tia in ihren Seitenmonitor einspeiste.
    Der Patient wies eiternde Schwären auf, die den Wunden von Kennys Opfer glichen; der einzige Unterschied bestand darin, daß die Krankheit diesen Mann noch nicht so weit erfaßt hatte.
    »Ja, er zeigt die gleichen Symptome des Opfers, dessen Spur wir verfolgen«, sagte Alex ruhig, während Tia hektisch ihre chemische Blutzusammensetzung korrigierte, um ihr Herz zu beruhigen. »Ich hoffe doch, daß Sie ihn in Quarantäne halten.«
    »Ihn und sein Schiff«, erwiderte der Arzt sichtlich erschüttert. »Wir haben zwar noch keine weiteren Fälle, aber wir wissen einfach nicht, was es ist und welche Bedingungen dazu führen oder…«
    »Ich übertrage Ihnen gerade eine Kontaktnummer«,
    unterbrach Alex ihn und tippte etwas ein. »Sobald Sie die Leitung zu mir unterbrochen haben, rufen Sie dort an. Es ist eine Duplexverbindung zum Gesundheitsdienst und einem
    gewissen Doktor Kennet Uhua-Sorg. Er ist dafür zuständig.
    Der erste bekannte Fall befindet sich in seiner Behandlung, und er wird alles darüber wissen, was es zu wissen gibt. Wir möchten folgendes von Ihnen: Unsere Mannschaft ist dafür zuständig, diese Sache zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen.
    Wissen Sie irgend etwas darüber, woher dieser Patient kommt, was er getan hat…«
    »Nicht viel«, antwortete der Doktor, den es augenscheinlich zu erleichtern schien, daß es bei CenCom jemanden gab, der für diesen Krankheitsausbruch ›zuständig‹ war. Tia brachte es nicht übers Herz, ihm mitzuteilen, wie wenig Kenny in
    Wirklichkeit wußte. »Er ist ein wilder Prospektor. Er traf mit einer Fracht hier ein, die wir versiegelt haben; er kroch zwar noch mit eigener Kraft durch die Luke, brach aber auf dem Dock zusammen, sobald er das Schiff verlassen hatte, um nach einem Sanitäter zu schreien. Als wir ihn andocken ließen, wußten wir natürlich noch nicht, daß er krank war…«
    Der Mann redete unkontrolliert vor sich hin, sonst hätte er nicht diesen Ausrutscher begangen. Die interstellaren
    Gesetzesvorschriften verlangten, daß man Kranken sichere Unterkunft in Quarantäne gewährte, aber Tia hatte keinen Zweifel, daß der Prospektor keine Koje erhalten hätte, wenn die Flugleitzentrale nicht von einer KI geleitet worden wäre.
    Im besten Fall hätte man ihm das Andocken verweigert, im schlimmsten einen Jäger losgeschickt, um ihn zu keimfreien Atomen zu zertrümmern.
    »… als er zusammenbrach und einer der Dockarbeiter die
    Schwären erblickte, schlug er Alarm, wir versiegelten das Dock und schickten eine Mannschaft in
    Dekontaminationsanzügen hinaus, um ihn in Quarantäne zu bringen. Ich habe eine Meldung

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