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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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doch eins von Sinors Artefakten!«
    Er schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Natürlich! Deshalb konnte ich mich auch nicht erinnern, in welchem Buch ich so etwas schon einmal gesehen habe! Bei allen Raumgeistern –
    Tia, ich habe gerade ein Geschäft mit dem Matrosen des
    Schiffs geschlossen, das diese Dinger hier einschleppt. Er hat gesagt: ›Die Bosse wollten nur das größere Zeug.‹ Es sind keine wirklichen Artefakte, sie stammen aus irgendeiner gescheiterten menschlichen Kolonie.«
    »Ich rufe die Kontaktnummer an, die Sinor uns gegeben hat«, entschied sie. »Spar dir deine Erklärungen, bis ich jemanden auf Leitung habe.«
     
    Tia war schon bereit gewesen, aus lauter Nervosität ihre Servoroboter loszuschicken, um die Flusen vom Teppichboden aufzusammeln, bis ihr einfiel, daß sie Alex’ Aufenthaltsort ausfindig machen könnte, indem sie in der Stationsdatenbank Ausschau nach seiner Kreditnummer hielt. Auf diese Weise verfolgte sie ihn in drei verschiedene Bars, bis er schließlich in einer mit dem Namen ›Felsenmauer‹ landete. Sie rief die dortigen Getränkepreise auf und stellte sofort fest, daß er ein Artefakt erworben hatte, indem sie einfach nur überprüfte, welche Zahlen sich nicht aus einer Kombination der
    Getränkepreise ergeben konnten. Einige Male waren die Käufe auch sehr eindeutig: Kein noch so großes Saufgelage hätte solche Summen gekostet, wie er sein Spesenkonto belastete.
    Sie hatte sich einige Sorgen gemacht, als er nicht sofort bei Lokalschluß zurückkehrte – doch dann wurden weiterhin
    Getränke abgebucht, und sie überlegte, daß er wahrscheinlich wirklich ein sehr heißes Geschäft aufgetan hatte.
    Als er schließlich summend zurückgekehrt war, hatte sie gewußt, daß er auf irgendeine Spur gestoßen sein mußte.
    Die Artefakte, die er erworben hatte, genügten, um das
    Institut zufriedenzustellen – doch als er die kleine Vase hervorgeholt hatte, hatte sie schon geglaubt, daß ihre
    Schaltkreise gleich durchschmoren würden.
    Für sie war die Bestimmung des Dings so offensichtlich, daß sie es zunächst nicht glauben konnte, daß er nicht von selbst auf diese Verbindung gekommen war. Doch dann erinnerte sie sich wieder, wie fehlerträchtig das Gedächtnis von
    Normalpersonen war…
    Nun, es spielte keine Rolle. Schließlich war das ja auch einer der Gründe, weshalb sie überhaupt hier war. Sie öffnete einen Kommunikationskanal und gab die Kontaktnummer ein, die
    Sinor ihr gegeben hatte.
    Tia wußte zwar nicht genau, wohin ihre Mitteilung gelangte –
    doch die Antwort kam so schnell, daß sie den Verdacht hegte, es müsse irgend jemand im selben Realraum wie Lermontow sein. Natürlich empfingen sie kein Videosignal – was ihre Überzeugung stark erschüttert hätte, hätte sie immer noch daran geglaubt, daß sie tatsächlich einer Institutsdirektive folgten. Aber da sie wußte, daß sie wahrscheinlich mit der Drogenfahndungsabteilung zu tun hatten, spielte sie das höfliche Spiel mit, als ob der Videoschaltkreis an ihrem Ende nicht funktionierte, und ließ Alex die Einzelheiten des Geschäfts wiedergeben, das er abgeschlossen hatte, während sie lediglich eine Nahaufnahme der kleinen Vase übertrug.
    »Führen Sie es durch«, sagte ihr Kontaktmann, als Alex fertig war. »Sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet und werden den Bonus bekommen. Machen Sie weiter und nehmen Sie die Lieferung in Empfang. Dann kümmern wir uns um den Rest
    und gleichen auch die Überziehung Ihres Kontos für Sie aus.
    Und machen Sie sich keine Sorgen, man wird nie erfahren, daß Sie kein gewöhnlicher Ankäufer waren.«
    Kein Wort mehr von irgendwelchen Seuchen, nicht die
    geringste Andeutung, daß sie sich gegen Kontamination
    schützen sollten. Alex warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
    »Also gut«, sagte er dann förmlich. »Ich hoffe, wir haben hier etwas für Sie erreicht.«
    »Das haben Sie«, erwiderte der Unbekannte und meldete sich ab.
    Alex nahm die kleine Vase auf und drehte sie immer wieder in den Händen, während er in seinem Sessel saß und die Füße auf die Konsole gelegt hatte. Tia bestellte die beiden Boten zum Schiff, um ihre Kreditbelege abzuholen und zur Bar zu bringen, wo sie die Ware übernehmen sollten
    –
    glücklicherweise nicht zur selben Zeit. Das dauerte nur wenige Sekunden, und sobald sie fertig war, richtete sie ihre
    Aufmerksamkeit wieder auf Alex.
    »War das jetzt alles ein dummer, glücklicher Zufall, oder hat man uns geleimt?« fragte sie

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