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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schließlich begegnete er einer alten Felsratte, die darauf bestand, daß er eigentlich keine Artefakte brauche, sondern primitive Kunst.
    »In diesen Artofakten liegt doch kein Geld mehr«, beharrte der alte Knabe und hieb mit einer knorrigen Faust auf den Tisch.
    »Diese Buchhalter wollen keine Artefakte mehr, der ganze gottverdammte Markt ist doch förmlich getränkt damit! Ich sag es dir – der nächste Renner ist primmitiefe Kunst!«
    Alex mußte den Alten erst völlig betrunken machen, bevor er ihn wieder loswurde. Bis dahin hatte er immerhin in Erfahrung gebracht, daß der Schuppen, den er wirklich aufsuchen mußte, das ›Felsenmauer‹ war.
    Im ›Felsenmauer‹ stieß er dann schließlich wirklich auf Grund – doch nicht unbedingt auf das, wonach er gesucht hatte.
    Die Bar hatte ein merkwürdig ruhiges Ambiente: ein
    nüchterner, nichtmenschlicher Barkeeper, ein unauffälliger Rausschmeißer, dazu eine Reihe kleiner Nischen, in denen die Akustik so beschaffen war, daß kein Geräusch hinausgelangte.
    Die Beleuchtung war gedämpft, das Lokal makellos sauber, die Preise nicht überhöht. Was immer hier für Geschäfte laufen mochten, es geschah diskret.
    Alex gab dem Barkeeper bekannt, wonach er suchte, dann
    nahm er an einem der Tische Platz. Schon bald war sein
    Kreditkonto ziemlich belastet. Er hatte nacheinander
    betanische Bestattungsurnen, zwanzig Specksteinfiguren
    rekedanischer Schlangengöttinnen, drei exquisite kleine Kristallschalen aus Kanath und eine Kachinafigur des
    Eulentänzers der Hopi von der alten Terra erworben. Das letzte Artefakt war wahrscheinlich einem anderen
    Mannschaftsmitglied gestohlen worden. Alex gab sich selbst das Versprechen, den Besitzer aufzuspüren und ihm sein
    Eigentum zurückzugeben.
    Für diese Dinge war sein Kreditkonto aufgekommen – aber die Leute, mit denen er Geschäfte machte, wurden in bar ausbezahlt. Das ging sehr einfach, wie er gleich bei der ersten Transaktion bemerkte. Der Verkäufer bestellte einen ›Rock ‘n’
    Run‹ – worauf der Barkeeper mit einer Geldkassette kam. Alex unterzeichnete einen Kreditkartenbeleg plus zehn Prozent Provision für die Bar; daraufhin zahlte der Barkeeper den Verkäufer aus. Und so waren alle zufrieden.
    Alex hatte mit einigen Matrosen verschiedenster Schiffe gesprochen, hatte Antworten provoziert, die von Gerüchten über Krankheiten oder Seuchenschiffe handelten. Er bekam alte Geschichten zu hören, die er schon kannte, vom
    betanischen Holländer, von der Heimkehr, von der Alice Bee.
    Alles Schiffe und Erzählungen aus früheren Jahrzehnten; nichts Neues.
    Er blieb bis zum Lokalschluß und provozierte die
    Dienstwesen zu einem Streit darüber, wer ihn in Anbetracht seiner hohen Trinkgelder beim nächsten Mal bedienen dürfte.
    Er erinnerte sich daran, was Jon Chernov ihm einmal über Geheimdienstleute gesagt hatte: Die müssen jede halbe Währungseinheit abrechnen, die sie ausgeben, deshalb sind sie so geizig wie ein Firmenbuchhalter zum Steuertermin. Wenn du jemals Geheimdienstarbeit machst, gib großzügig Geld aus.
    Dann wird man dich nie verdächtigen. Und besser ein eingesackter Lohnscheck wegen überhöhter Spesen, als den letzten Blick in die Mündung eines Nadlers zu tun.
    Es war kurz vor Lokalschluß, als der ruhige Mann eintrat. Er tat es so unauffällig, daß Alex seine Gegenwart gar nicht bemerkte, bis er ihn erblickte, wie er mit dem Barkeeper sprach. Und er merkte auch nicht, daß er auf Alex’ Tisch zukam.
    »Ich habe gehört, daß Sie Gegenstände kaufen«, hauchte der ruhige Mann. »Ich habe einige… Gegenstände.«
    Er öffnete kurz die Hand, um eine winzige Vase oder Flasche zu zeigen, ein wunderschönes Ding mit einem
    regenbogenfarbenen Schimmer und einem Stil, der Alex
    merkwürdig bekannt vorkam, ohne daß er ihn bestimmen
    konnte.
    »Für solche Waren interessiere ich mich in der Tat«, sagte Alex freundlich. »Das Problem ist nur, daß das gute Stück ein wenig zu teuer für meine Brieftasche aussieht.«
    Der ruhige Mann setzte sich mit einem Nicken Alex
    gegenüber. »Nicht so teuer, wie Sie denken«, erwiderte er.
    »Der Markt hier ist gesättigt mit dem Zeug.« Das Äußere des Mannes paßte zu seiner Sprechweise: grauer Einteiler, fahle Haut, farblose Augen, völlig durchschnittliche Gesichtszüge.
    »Ich habe etwa einhundert dieser kleinen Stücke, und ich konnte sie nicht loswerden, um die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich weiß Ihre Ehrlichkeit zu schätzen«, sagte Alex zu ihm.
    Der

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