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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hier draußen im Schneesturm fest, ohne ein Ziel, ganz allein in der Kälte!
    Hör auf! ermahnte er sich streng. Du kommst schon durch.
    Die Anzugheizung steht das schon durch… Die ist für den Weltraum gebaut worden, da wird ihr ein erbärmlicher kleiner Schneesturm ja wohl nichts anhaben!
    Mit ausgestreckten Händen torkelte er nach rechts, tastete panisch in der Dunkelheit nach dem Felsgestein. Da krachte er auch schon dagegen, stieß mit seinem Helmvisier gegen den Stein. Glücklicherweise bestand das Visier aus
    widerstandsfähigerem Zeug als bloßes Polyglas; wenn ihm auch der Kopf dröhnte, blieb das Visier doch unversehrt.
    So, da war der Fels. Und wo…
    Plötzlich rutschte der Boden unter seinen Füßen weg, und er stieß einen Schreckensschrei aus, als er stürzte. Er stürzte immer tiefer…
    Nein…
    Nein, er stürzte nicht, er glitt. Er war in den Tunnel gefallen!
    Schnell spreizte er Arme und Beine, preßte Hände und Füße gegen die Tunnelwand, um zu bremsen, und schaltete seine Helmlampe an. Draußen im Schneesturm war sie nutzlos
    gewesen. Als sich das Licht an dem weißen Eis über seinem Gesicht brach, lachte er vor Freude auf. Licht! Endlich!
    Das gegenüberliegende Ende des Tunnels glühte von
    warmem, weißem Licht, als Tia die Luftschleuse öffnete und die Beleuchtung anschaltete. Er schoß den langen, dunklen Tunnel in die Helligkeit hinaus, machte sich keine Sorgen mehr über einen harten Aufprall. Wichtig war nur, daß er nach Hause zurückkam.
    Nach Hause…

KAPITEL 9
    Das Flüstern einer Sensorabtastung über der Landschaft – wie das Streichen von Seide über Tias Haut, als sie noch Haut gehabt hatte.
    Tia blieb ruhig und konzentrierte sich darauf, ihren gesamten Output so gering wie möglich zu halten. Wir sind gar nicht da.
    Ihr könnt uns nicht finden. Warum fällt ihr nicht einfach eure Laderäume und verschwindet?
    Was zuvor noch ein gutes Versteck gewesen war, hatte sich in eine Falle verwandelt. Tia hatte fast alle Systeme
    abgeschaltet, Alex bewegte sich so wenig wie möglich. Sie hatte keine Möglichkeit festzustellen, wie hochentwickelt die Systeme der Piraten waren, daher gingen sie beide von der Annahme aus, daß alles dem Gegner ihre Gegenwart, vielleicht sogar ihren Standort anzeigen würde.
    Ob die ursprüngliche Unachtsamkeit der Plünderer am Sturm oder an der Habgier gelegen haben mochte – im Augenblick gingen sie jedenfalls mit jeder erdenklichen Vorsicht vor.
    Abhör-und Alarmanlagen waren aktiviert, unrhythmische
    Sensorabtastungen machten es Alex unmöglich, einen zweiten Ausflug zu den Ruinen zu unternehmen.
    Und jetzt befanden sich auch noch zwei weitere Schiffe im Orbit, die noch während des Schneesturms eingetroffen waren.
    Eins von ihnen hatte den Satelliten überprüft. Hatten sie Alex’
    Manipulationen bemerkt oder folgten sie nur einer
    Routineprozedur? Das vermochte Tia nicht zu sagen.
    Auf jeden Fall hinderten die beiden Schiffe sie am Start – und sie würde dem Satelliten überhaupt nichts mehr senden. Das Gerät sendete zwar noch immer, und sie hofften darauf, daß es nur daran lag, daß die Piraten es nicht gründlich genug überprüft hatten. Doch war es immerhin möglich, daß die Piraten sie nur in Sicherheit wiegen wollten.
    Also hatte Tia sämtliche nichtlebenswichtigen Systeme
    abgeschaltet und benutzte keine aktiven Sensoren mehr,
    verließ sich statt dessen ausschließlich auf passive Rezeptoren.
    Da sie wußten, daß jedes Geräusch über die Schneedecke
    hinaushallen konnte, ging Alex nur noch in Strümpfen umher, sofern er sich überhaupt bewegte. So ging das schon drei Tage
    – und noch immer machten die Plünderer nicht die leisesten Anstalten, wieder zu verschwinden.
    Die meiste Zeit studierte Alex mit Tia zusammen die Holos und die wenigen Artefakte, die er aus dem Höhlengebiet
    mitgebracht hatte – nachdem sie von Tia vakuumgereinigt worden waren.
    Schließlich konnten die Piraten doch nicht ewig dort oben bleiben, sagte Tia sich. Oder doch?
    Es sei denn, sie wußten, daß Tia bereits hier war. Vielleicht hatte es irgendeine undichte Stelle gegeben, die davon wußte, was sie über Hank und seine Fracht auf Station Presley in Erfahrung gebracht hatten.
    Tia hatte Angst und durfte es Alex nicht erzählen; so stand sie vor Sorge unter Hochspannung und hatte keine
    Möglichkeit, diese Spannung irgendwie abzubauen.
    Sie wußte, daß Alex von den gleichen Gedanken heimgesucht wurde, obwohl er sie nie artikulierte. Statt dessen

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