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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schon die letzten zwanzig Jahre einen Hüllenmenschen, um ihre
    Forschungsabteilung auf der Heimatbasis zu leiten. Du
    könntest eigene Forschungen anhand der Funde anderer
    durchführen – sogar an den Entdeckungen deiner Eltern. Du könntest eine Raumhafenleiterin werden oder eine
    Stationsleiterin. Du könntest dich für Jura entscheiden oder für praktisch jeden beliebigen Wissenschaftszweig. Sogar für die Medizin. Angesichts der synaptischen Verbindungen, die uns zur Verfügung stehen, gibt es keinen Beruf, für den du dich nicht entscheiden könntest.«
    »Aber ich will GehirnSchiff werden«, sagte sie entschlossen.
    Brogen atmete tief durch. Obwohl er ihr emotional
    zustimmte, galt es doch auch einige ernste Nachteile zu berücksichtigen. »Tia, vieles von dem, was ein GehirnSchiff tut, ist… na ja, so, als wäre man Lastwagen-oder Taxifahrer.
    Leute oder Dinge von einem Ort zum anderen bringen. Das ist keine sonderlich ruhmvolle Arbeit. Und sie ist ziemlich gefährlich, körperlich wie psychologisch. Du wärst dann äußerst wertvoll und doch auch völlig unbewaffnet, es sei denn, du würdest in den militärischen Zweig gehen, wofür ich dich, ehrlich gesagt, nicht geeignet halte. Du wärst ein gesuchtes Ziel für Diebe. Und da ist noch etwas – das Schiff ist sehr teuer. Meiner nicht ganz so bescheidenen Meinung nach ist der Gehirn-Schiffdienst wenig mehr als eine Form der Leibeigenschaft. Du mußt buchstäblich für den Gebrauch und die Wartung dieses Schiffs bezahlen, indem du dich selbst verdingst. Es gibt so gut wie keine Chance, dich in einer vernünftigen Zeitspanne freizukaufen, es sei denn, du tust etwas wahrhaft Spektakuläres oder übernimmst äußerst
    gefährliche Aufgaben. Das dürfte im normalen Dienst
    allerdings kaum vorkommen – und du wirst auch nicht dazu in der Lage sein, den langweiligen Routinedienst gegen irgend etwas anderes einzutauschen, wonach dir vielleicht der Sinn steht.«
    Tia wirkte einen Augenblick sehr störrisch, dann wieder nachdenklich. »All das ist richtig«, sagte sie schließlich.
    »Aber… Professor, Dad hat immer gesagt, daß ich seine
    Astrogatorengene geerbt hätte, und ich habe bereits mit Tensorphysik angefangen, ich habe also tatsächlich einen Sinn für den Raumflug. Und das möchte ich auch tun.«
    Brogen spreizte die Hände. »Dagegen kann ich nichts
    vorbringen. Wie solle man das auch mit Vorlieben tun, nicht wahr?« In gewisser Weise war er ziemlich erfreut. So
    selbstbeherrscht, wie Tia war, würde sie ein ausgezeichnetes GehirnSchiff abgeben. Und angesichts ihrer Stabilität bestand kaum die Wahrscheinlichkeit, daß sie psychologische
    Probleme entwickeln würde, es sei denn, daß etwas völlig Unvorhergesehenes passierte.
    Das Mädchen lächelte scheu. »Außerdem habe ich schon mit Moira darüber gesprochen – Sie wissen schon, ihr Ideen gegeben, wie sie einige zusätzliche Zahlungseinheiten
    auftreiben kann, um ihre ganzen Strafen für den Rauswurf ihrer Piloten abzubezahlen. Da sie für die Abteilung
    Archäologie und Erkundung als Kurier tätig war, gab es für sie jede Menge Gelegenheiten, Dinge zu sehen, die den
    Landvermessern möglicherweise entgangen sind, und ich habe ihr gewissermaßen gesagt, wonach sie Ausschau halten sollte.
    Ich habe mir überlegt, daß es mit meinem Hintergrundwissen nicht allzu schwierig sein dürfte, selbst an die A & E versetzt zu werden, und ich könnte das gleiche tun, nur besser. Auf diese Weise könnte ich
    jede Menge
    zusätzliche
    Währungseinheiten bekommen. Und wenn mir mein Schiff erst einmal gehörte… na ja, dann könnte ich alles tun, was ich möchte.«
    Brogen konnte sich nicht mehr beherrschen, er mußte einfach laut loslachen. »Du bist eine richtige kleine Intrigantin, weißt du das?«
    Sie grinste, zum erstenmal seit er sie gesehen hatte, wirkte sie wahrhaft glücklich. Nun, da er sie so erlebte, wurde ihm auch klar, wie ›falsch‹ ihr vorheriges Lächeln gewesen war.
    Sie hierzulassen wäre ein Verbrechen. Eine Sünde.
    »Nun, du darfst dich als angenommen betrachten«, sagte er zufrieden. »Ich werde heute abend den Schreibkram erledigen, ihn per Datenstoß an die Schule weiterleiten, sobald ich fertig bin, dann dürfte uns beim Aufstehen eine Bestätigung
    erwarten. Meinst du, du könntest morgen früh reisebereit sein?«
    »Jawohl«, sagte sie glücklich.
    Er erhob sich und wollte gerade gehen, da blieb er noch einen Augenblick stehen.
    »Weißt du«, sagte er, »du hattest recht. Ich

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