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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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    Nachdem Alex sein grausiges Werk vollendet hatte, machte er sich wieder daran, sich um die Überlebenden zu kümmern.
    »Tia, soweit ich es feststellen kann, schlägt diese Geschichte auf zweierlei Weisen zu. Entweder man bekommt einen
    Schlaganfall und stirbt, oder man verwandelt sich in… das da.« Über die Helmkamera, die direkt über seiner Stirn
    angebracht war, konnte sie alles erkennen, was er gerade betrachtete. Im Bild war nur ein Junge, der auf allen vieren davonkroch.
    »Das scheint mir fürs erste eine recht genaue Einschätzung zu sein«, stimmte sie zu. »Kannst du feststellen, was mit dem Essen passiert ist? Sind sie… sind sie schon so hinüber, daß sie sich nicht mehr daran erinnern können, wie sie an ihre
    Grundvorräte kommen?«
    »So ungefähr«, bestätigte er müde. »Ob du es glaubst oder nicht, sie können sich nicht einmal mehr daran erinnern, wie man Rationsbeutel aufreißt – sie scheinen sich zwar noch dunkel zu entsinnen, wo das Essen gelagert wurde, haben aber nicht einmal den Versuch unternommen, die Tür zum
    Vorratshaus zu öffnen.« Er lief auf einen der Näpfe zu. Aus einem Beutel, den er unter seinen Arm geklemmt hatte,
    schüttete er Rationswürfel hinein.
    Am Rande des Sichtfelds bemerkte Tia verstohlene
    Bewegungen; wahrscheinlich warteten die Überlebenden
    darauf, daß er wieder fortging, damit sie den Napf aufs neue leeren konnten. »Als sie die Notbeutel fanden, haben sie sie zwar aufgerissen, genau wie die Frau, der wir zugesehen haben. Aber oft genug scheinen sie nicht einmal zu begreifen, daß sich darin etwas zu essen befindet.«
    »Es gibt zwei Arten von Opfern: Die erste ist im Schlaf davon befallen worden und gestorben«, fuhr er fort, während er auf den nächsten Napf zuschritt. »Der Rest ist dann an Wassermangel und Dysenterie gestorben, weil sie verfaultes Essen verzehrt haben.«
    »Das geht hier wohl Hand in Hand«, erwiderte sie. »Wenn nichts da ist, um den Flüssigkeitsverlust durch Dysenterie aufzuhalten, setzt der Wassermangel sehr schnell ein.«
    »Das habe ich mir auch überlegt.« Alex machte eine Pause, um einen weiteren Napf zu füllen. »Wahrscheinlich wären noch viel mehr von ihnen tot, an Auszehrung und
    Unterkühlung gestorben, nur daß die Temperatur hier nachts nie unter zwanzig Grad Celsius sinkt und tagsüber nicht über dreißig steigt. Tia – kannst du einmal nachschauen, wann dieses milde Wetter eingesetzt hat?«
    »Sofort.« Er mußte irgendeine Idee haben – und sie brauchte nur einen Moment, um die KI danach zu fragen. »Ungefähr eine Woche vor dem letzten Kontakt. Kommt dir das ebenso merkwürdig vor wie mir?«
    »Allerdings. Vielleicht hat es irgend etwas ausgebrütet.«
    Alex blickte sich für sie in der Umgebung um, und sie
    bemerkte, daß in der Luft eine Menge Insekten
    umherschwirrten.
    Aber einheimische Insekten würden keinen Menschen
    stechen – oder? »Vielleicht gekeimt – es könnte auch eine heftige allergische Reaktion sein oder irgendeine Interaktion mit Schimmelsporen oder Pollen.« Weit hergeholt, aber nicht gänzlich unmöglich.
    »Aber wieso hat dann die Mannschaft der Klasse Eins es
    nicht entdeckt?« entgegnete er und füllte dabei den nächsten Napf mit Rationswürfeln. ›Hundefutter‹ nannten es die Piloten.
    Das Grundnahrungsmittel der Welten des Zentralsystems. Tia hatte das Zeug nie gegessen; ihre Eltern hatten immer auf richtigen Mahlzeiten bestanden, aber man hatte ihr erzählt, daß es zwar einigermaßen vernünftig schmeckte und roch, daß es einen aber in den Wahnsinn treiben konnte, wenn man es allzu lange verzehren mußte. Doch jede Basis hatte überall
    Notbeutel mit dem Zeug versteckt, für den Fall, daß den Nahrungssynthetisierern etwas zustieß.
    Die Grabungsaufzeichnungen waren glücklicherweise völlig eindeutig. »Ich habe die Antwort auf deine Frage – die Mannschaft der Klasse Eins war nur im Winter hier, sie haben binnen weniger Tage etwas entdeckt, was eine Aufwertung zur Klasse Drei erforderlich machte. Es war wirklich ein sehr großer Fund, gleich bei der ersten Probegrabung, worauf das Institut die Aufwertung schnell durchbrachte.«
    »Und die ersten Erkundungstrupps haben auch nicht hier
    gelebt, sondern an Bord ihrer Schiffe.« Jetzt klang Alex schon etwas lebhafter.
    »Die Trupps waren nur im Herbst hier«, sagte sie. »Im
    Frühling und im Sommer war noch kein Mensch hier oben.«
    »Tia, wenn du das damit in Verbindung setzt, daß die
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