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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zwar den größten Teil der Gewichts-und Bewegungsprobleme gelöst haben, daß sie aber immer noch völlig nutzlos für jemanden wie eine Tänzerin sind, die sich auf Sinneswahrnehmungen verläßt, um festzustellen, ob ihr Fuß sich in der richtigen Stellung befindet oder nicht.« Kenny lächelte zufrieden, während er dem Mädchen auf dem Bildschirm zusah. »Das ist Lila, wenige Minuten nachdem ihre Prothese angebracht
    worden ist. Einer Hüftprothese, darf ich hinzufügen. Die nächste Aufnahme zeigt sie nach drei Wochen und dann drei Monate später.«
    Der Bildschirm flackerte, während Tia feststellte, wie das Mädchen ihre Aufmerksamkeit fesselte. Jetzt arbeitete es offensichtlich an Ballettübungen, und zwar recht gut, soweit Tia das beurteilen konnte. Dann flackerte der Schirm ein drittes Mal auf…
    Und das Mädchen stand auf der Bühne, zusammen mit einem Partner in einem klassischen Ballettstück – und wenn Tia nicht gewußt hätte, daß ihr linkes Bein ein Cyborg-Produkt war, hätte sie es niemals erraten.
    »Hier ist ein Tasteninstrumentspieler, der seine Hand
    verloren hat«, fuhr Kenny fort, drehte sich dabei aber zu der Säule um. »Mit meinen Forschungen und den Entwicklungen von Moto-Prothesen haben wir das Problem des sensorischen Inputs gelöst, Tia«, verkündete er stolz. »Lila hat mir mitgeteilt, daß sie die Choreographie so weit geändert hat, damit sie einige der schwierigeren Bewegungen auf dem
    linken statt auf dem rechten Fuß durchführen kann. Die Zehen des linken bekommen keine Blasen, es brechen keine
    Knochen, die Sehnen reißen nicht, das Knie gibt nicht nach, und der Knöchel kann nicht einknicken. Der einzige
    Unterschied, den sie zwischen dem Cyborgbein und ihrem natürlichen sehen kann, besteht darin, daß das linke ein wenig schwerer ist – was für sie aber keinen Unterschied macht, solange sie die Choreographie verändern kann.«
    Auf dem Schirm erschienen weitere Patienten Doktor
    Kennys, doch keiner der beiden schenkte ihnen Beachtung.
    »Es muß doch auch Probleme geben«, meinte Tia schließlich.
    »Ich meine, nichts ist vollkommen.«
    »Wir haben keine volle Duplikation des sensorischen Inputs erreicht. In Lilas Fall haben wir es im gesamten Fuß, im Fußknöchelbereich und in den Kniegelenken geschafft, die Beinpartien dazwischen aber weitgehend ignoriert. Das
    Gewicht stellt ein weiteres Problem dar. Je mehr sensorische Nerven wir nachmachen, um so größer das Gewicht. Eine zehn Kilo schwere Hand beispielsweise kann eine Menge Probleme machen.« Kenny wechselte seine Stellung im Stuhl. »Aber all das kommt geradewegs aus den Laborschulen, Tia! Und das meiste entspringt dem Gehirn-Schiffprogramm – wir haben für diese Prothesen die gleiche Technologie eingesetzt, wie sie dir den sensorischen Input der Schiff-Systeme vermittelt.«
    »Das ist ja wunderbar!« sagte Tia hocherfreut für ihn. »Da hast du wirklich etwas geleistet, Doktor Kennet!«
    »Oh, es gibt noch sehr viel zu tun«, erwiderte er bescheiden.
    »Ich habe noch keine von Lilas Mittänzern gehört, die um eine Doppelamputation betteln würden, um sich neue Beine
    anpassen zu lassen. Lila hat durchaus ihre Probleme, und selbst nach Beendigung der Heilung ist sie nicht völlig schmerzfrei.
    In gewissem Sinne war es gut, daß unsere erste Beinprothese ausgerechnet für eine Tänzerin gedacht war, denn Lila war es gewöhnt, mit Schmerzen zu leben – das sind alle Tänzer. Und es ist auch äußerst teuer. Sie hatte Glück, weil ihre Versicherungsgesellschaft zu dem Urteil gelangte, daß es teurer gekommen wäre, für ihre beendete – äußerst lukrative –
    Karriere aufkommen zu müssen als für eine Beinprothese.
    Obwohl… angesichts der hohen Lebenserwartung von euch
    Hüllenmenschen, verglichen mit jener von uns, die wir immer noch in unseren genetisch entworfenen Behältnissen leben…
    nun, ich könnte mir schon einen Tag vorstellen, da wir alle unser Gehirn in einer Minischale verstauen, wenn der alte Körper vergeht, und daß wir uns dann nicht mehr fragen, welche Kleider wir tragen, sondern welchen Körper wir
    anlegen sollen.«
    »Oh, ich glaube nicht, daß es wirklich dazu kommen wird«, entschied Tia. »Wenn es schon für ein Glied so teuer ist, wäre ein ganzer Körper doch völlig unerschwinglich.«
    »Das stimmt natürlich«, pflichtete Kenny ihr bei. »Aber um die Wahrheit zu sagen, handelt es sich neben dem Finanziellen nicht in erster Linie um ein technisches Problem. Wir könnten schon

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