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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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heute einen voll funktionsfähigen künstlichen Körper bauen. Tatsächlich wäre das sogar leichter, als einzelne Gliedmaßen zu konstruieren. Oh, damit meine ich natürlich einen mit vollem sensorischen Input.«
    Er sagte nichts mehr, zwinkerte ihr aber zu und grinste dabei spitzbübisch. »Und mit ›vollem sensorischen Input‹ meine ich genau das, woran du gerade denkst, du ungezogene junge
    Dame.«
    »Ich?« fragte sie in völlig gespielter Empörung. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du da redest! Ich bin so unschuldig wie… wie…«
    »Wie ich«, ergänzte Kenny. »Du hast mich schließlich über mich und Anna ausgefragt.«
    Sie schwieg. Er grinste weiterhin, und sie wußte, daß er sich nicht im mindesten hatte täuschen lassen.
    »Jedenfalls besteht das Problem darin, für ein nacktes Gehirn ein Lebenserhaltungssystem herzustellen.« Er zuckte mit den Schultern. »Das schaffen wir nicht ganz – im Augenblick besteht die einzige Möglichkeit, mit einem Traum wie deinem umzugehen, darin, einen ganzen Körper in eine
    lebenserhaltende Schale zu implantieren. Und die bekommen wir nicht in einen Körper menschlicher Größe.«
    »Oh, du könntest uns ganz große Körper machen und eine
    ganze Rasse von Riesen erschaffen«, scherzte sie. »Nach allem, was du mir erzählt hast, wäre das wohl sogar
    einfacher.«
    Er hob den Blick und überraschte sie etwas mit seinem
    plötzlichen Zorn. »Ob du es glaubst oder nicht, es gibt einen Kerl, der genau das vorhat, nämlich für die Holos. Er will riesige, vollsensorische Körper von… ach, Dinosauriern, Ungeheuern, was auch immer… herstellen, einen
    Hüllenmenschen als Schauspieler anheuern und das Ganze für seine Geschichten verwenden.«
    »Das ist doch nicht wahr!« rief sie.
    »Ich schwöre es«, sagte er und legte dabei die Hand aufs Herz. »Es ist wahr, jedes Wort, und ob du es glaubst oder nicht, er hat auch das Geld dazu. Holostars verdienen mehr als du, meine Liebe. Ich glaube, wenn sich demnächst ein Hirn aus dem aktiven Schiffsdienst zurückziehen will, vor allem eins, das seinen Vertrag unterschrieben hat, könnte dieser Bursche wirklich versucht sein, es in einem Holo einzusetzen.«
    »Erstaunlich.« Sie überlegte einen Moment. »Wie hoch
    wären denn die Chancen, einen lebensgroßen Körper mit einer Art Hirnstamm herzustellen, der eine Fernverbindung zu einer Schale hat?«
    »Wie ein Funkgerät?« fragte er. »Gute Frage. Ein echtes Problem. Diese Nerven müssen wirklich sehr viele
    Informationen übermitteln – man würde für alles getrennte Kanäle brauchen, aber… nun, der Wirkungsradius wäre sehr, sehr klein, sonst liefe man Gefahr, daß die Signale
    unterbrochen werden. Das war auch ein Problem bei diesem Gerät hier«, endete er und zeigte mit einem Nicken auf seine gepanzerten Beine. »Es muß immer im selben Raum bleiben wie ich, sonst… griechische Statue.«
    Tia lachte.
    »Außerdem würde die ganze Apparatur wahrscheinlich soviel kosten wie ein GehirnSchiff, das ist also nicht sonderlich realistisch«, fuhr er fort. »Nicht einmal für mich, und mich bezahlt man wirklich sehr gut.«
    Für mich ist es auch nicht sonderlich realistisch, dachte sie und verwarf den ganzen Gedanken. Realistisch bedeutete für ein GehirnSchiff, sich aus seinem Vertrag freizukaufen. Und wenn sie die Freiheit haben wollte, sich dem Institut als aktive Forscherin anzuschließen und auf eigene Faust EsKas zu
    jagen, würde sie sich nun einmal freikaufen müssen.
    »Na ja, Geld… das ist der andere Grund, weshalb ich mit dir sprechen wollte«, sagte sie.
    »Und schon erhebt die Hydra des Gehirn-Schiffprogramms
    ihr häßliches Haupt«, intonierte er und grinste. »Ach, was werden sie wütend auf dich sein. Du bist genau wie all die anderen, wirklich Guten. Du willst dich aus diesem Vertrag freikaufen, nicht wahr?«
    »Ich glaube nicht, daß es allzu viele KD-Schiffe gibt, die das nicht früher oder später tun wollen«, entgegnete Tia. »Wir sind Menschen, keine KI-Drohnen. Wir möchten uns gern
    aussuchen, wohin wir gehen. Also, hast du irgendeine Idee, wie ich meinen Kontostand erhöhen kann? Moira hat den
    Markt der Entdeckungen möglicher neuer Ausgrabungsstätten aus Orbit und Atmosphärenräume so gut wie besetzt.«
    »Die Idee hast du ihr doch gegeben, nicht wahr? Weißt du denn nicht, daß man der Konkurrenz nie seine Ideen verraten sollte?«
    »Damals war sie noch keine Konkurrenz«, versetzte Tia.
    »Nun, du hast ja jetzt einen kleinen Bonus für

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