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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gut wie alles über die Megalts; sie hatten in der fernen Vergangenheit überlichtschnelle
    Raumschiffe ausgeschickt, und einige ihrer Kolonien
    existierten noch. Manche ihrer Artefakte glichen EsKa—
    Arbeiten, und wenn es in der Umgebung keinen Hinweis auf die Anwesenheit von Megalts gab, konnte ein solcher Irrtum leicht vorkommen.
    Der Planet war erstaunlich terra-ähnlich – was eine EsKa-Fundstätte, wäre es wirklich eine gewesen, noch viel
    wertvoller gemacht hätte.
    Obwohl es sich überhaupt nicht um eine EsKa-Stätte
    handelte, las Tia den Bericht aus reiner Neugier zu Ende.
    Largo Draconis war ein merkwürdiger kleiner Planet: mit einer exzentrischen Umlaufbahn, die etwa einmal pro Jahrhundert für ein ziemlich erbärmliches Jahrzehnt sorgte. Davon
    abgesehen, war er durchaus bewohnbar und tatsächlich sogar angenehm, ja er hatte zwei Erntezeiten pro Jahr zu bieten. Die gegenwärtigen Siedlungen waren zwar auf das schreckliche Jahrzehnt vorbereitet, wie es im Bericht hieß, aber das waren die Megalts auch gewesen.
    Und doch hatten die Megalts ihre Siedlungen im Stich
    gelassen. Was für diese logische, systematische Rasse
    überhaupt nicht typisch gewesen war.
    Im ersten dieser zehn schlechten Jahre waren beide Megalt-Siedlungen auf dem Planeten verlassen worden. Nicht etwa, weil die Nahrungsmittel ausgingen, wie Tia zunächst gedacht hatte. Sie hatten mehr als genug gelagert, um auch ohne Ernten überleben zu können.
    Nein; nicht weil die Siedler nichts mehr zu essen hatten –
    sondern weil die einheimischen Nager verhungerten.
    Neugierig geworden, was damals vorgefallen sein mochte, hatten die Sichtungsmannschaften Siedlungsaufzeichnungen ausgegraben, die die ganze Geschichte auf den dünnen
    Metallblättern schilderten, auf denen die Megalts ihre
    dauerhaften Aufzeichnungen führten. Die Siedlungen waren in einer solchen Hast im Stich gelassen worden, daß sich niemand mehr die Mühe gemacht hatte, die Aufzeichnungen zu suchen und mitzunehmen.
    Es war gut gewesen, daß die Megalts Metall für ihre
    Aufzeichnungen verwendeten; denn nichts anderes hätte
    überlebt, was den Siedlungen widerfuhr. Die Nager waren in beide Kolonien geschwärmt. Zuerst nur ein paar wenige, kaum mehr als eine Belästigung. Aber dann, scheinbar aus dem Nirgendwo, eine Flut von Nagern, die die Siedlungen
    überschwemmte. Sie überwanden die Schutzanlagen – auch die elektrischen Zäune – und fraßen sich buchstäblich ihren Weg in die Gebäude hinein. Nichts hatte sie aufgehalten. Es hätte auch nichts bewirkt, sie in Scharen auszumerzen. Sie fraßen einfach ihre eigenen Toten auf und stießen weiter vor.
    Alles wies auf einen periodischen Wandel im
    Verdauungssystem der Nagetiere hin, der es ihnen
    ermöglichte, alles auf Zellulose-oder petrochemischer Grundlage zu vertilgen, bis hinauf zum Plastik.
    Der Bericht endete mit den letzten Worten der
    Sichtungsmannschaft zur Position der damaligen Regierung von Largo Draconis in Form einer persönlichen, im Anhang angehefteten Notiz.
    »Fred: Ich bin froh, daß wir hier rauskommen. Wir haben dem Amt des Siedlungsgouverneurs alles berichtet, doch sie ignorieren uns. Sie denken, nur weil ich ein Archäologe bin, hätte ich meine Nase so tief in der Vergangenheit vergraben, daß ich keinen Bezug mehr zur Gegenwart hätte. Im
    Gouverneursbüro hat man mir gesagt, daß die Schutzfelder mehr als ausreichend seien, um die Ratten abzuhalten. Völliger Unsinn. Wir reden hier von pelzigen Heuschrecken, und ich glaube kaum, daß sie die Schutzfelder überhaupt beachten werden. Ich sage dir, Fred, diese Leute werden in einem Jahr in große Schwierigkeiten geraten. Die Megalts haben hier schon das Handtuch geworfen, und die waren nicht halb so
    rückständig, wie der Gouverneur glaubt. Vielleicht hält dieses Schutzfeld die Ratten ja doch ab, aber ich glaube nicht daran.
    Und ich möchte auch nicht erst feststellen, daß er sich geirrt hat, indem ich unter einer Decke von Ratten erwache. Sie haben die Megalts zwar nicht aufgefressen – aber ihre Kleider.
    Ich habe auch nichts für die Vorstellung übrig, mich mit meinem, den sanften Brisen ausgelieferten Hintern in ein Shuttle zu drängen – die Brisen dürften um diese Jahreszeit nämlich ungefähr fünfzig Kilometer pro Stunde schnell sein und minus zwanzig Grad Celsius kalt. Kann also sein, daß ich noch früher zu Hause bin als dieser Bericht. Halt mir das Bier kalt und den Kamin warm.«
    Na ja! Wenn irgend etwas zu dem paßte, was

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