Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Betrachter den Eindruck, daß sie auch alles katalogisierte.
    »Keine Audioaufzeichnung, nur statische Dateibilder«, fuhr Tia fort. »Sie gehören zu Aspen.«
    »Nicht zum alten Steingesicht?« fragte Alex. »Egal. Jeder Doktorand, den der hätte, würde sowieso nur eine geklonte Kopie von ihm sein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend jemand sonderlich lange bei ihm bleiben würde.«
    »Und hier sind unsere Graduierten.« Wieder teilte Tia den Schirm auf. »Sie arbeiten noch an ihrer ersten Dissertation.
    Beide männlich. Aldon Reese-Tambuto, menschlicher
    Herkunft; und Fred aus Dushayne.«
    »Fred?« brüllte Alex los. Das war verständlich. Der Dushaynese hätte gar nicht nichtmenschlicher aussehen
    können. Er hatte einen Quadratschädel; eine flache
    Schädelplatte, flaches Gesicht, flache Seiten. Er war grellgrün und hatte keinen Mund, nur ein winziges Loch unter seinen Nasenschlitzen. Dushaynesen waren Vegetarier; auf ihrer Heimatwelt lebten sie von Baumharzen und Fruchtsäften.
    Draußen in der großen Galaxie gediehen sie sehr gut mit Glukosewasser und anderen Flüssigkeiten. Insgesamt hatten sie einen sehr hochentwickelten Humor.
    »Fred?« wiederholte Alex.
    »Fred«, sagte Tia entschieden. »Nur wenige Menschen wären dazu in der Lage, seinen richtigen Namen wiederzugeben. Sein Stimmorgan ist eine vibrierende Membran im oberen Teil
    seines Kopfs. Er kommt gut mit menschlicher Sprache zurecht, aber wir können seine nicht sprechen.« Sie löschte die
    Schirme. »Ich will dir ihre Reden ersparen. Es sind sehr eifrige, sehr typische junge Doktoranden, und dies wird ihre erste Ausgrabung.«
    »Meine Güte…« stöhnte Alex.
    »Sei nett«, sagte sie eindringlich. »Nimm ihnen keine
    Illusionen. Überlaß das lieber den nächsten beiden Jahren.«
    Er wedelte heftig mit den Händen. »Mir liegt fern, sie wissen zu lassen, welch greuliches Schicksal ihrer harrt. Wie hoch war die Todesrate bei Ausgrabungen? Zwanzig Prozent? Und es sind sechs?«
    »Die Wahrscheinlichkeit, nicht zu Tode zu kommen, ist sehr viel höher«, warf Tia ein. »Genaugenommen geht die Ehre, im Feld zu fallen, meistens an die Doktoranden oder die
    stellvertretenden Leiter. Denn die führen die
    Haupterkundungen durch, wenn man bei einer Ausgrabung auf so etwas wie ein Grab stößt.«
    Alex bekam keine Gelegenheit mehr, darauf zu antworten, denn in diesem Augenblick trafen Fred und Aldon, die ersten beiden Mannschaftsmitglieder, an der Luftschleuse ein, und so begab er sich mit dem Lift nach unten, um sie an Bord zu begrüßen, während Tia die Servoroboter anwies, den größten Teil ihres Gepäcks im letzten freien Frachtraum zu verstauen.
    Als sie im Fahrstuhl hinaufkamen, plapperten beide junge
    ›Männer‹ gerade im Maschinengewehrtempo vor sich hin. Tia beschloß Alex zu erlösen.
    »Willkommen an Bord, Fred, Aldon«, sagte sie und
    unterbrach das Geschnatter mit ihrer eigenen, schrillen Stimme.
    Beide Doktoranden verstummten plötzlich, blickten sich nach der Sprecherin um.
    Fred erfaßte die Lage als erster, und wenn seine Miene auch völlig ausdruckslos blieb, hatte er doch schon gelernt, wie man menschenähnliche Gefühle ausdrückte. »Meiner Treu!« rief er entzückt. »Sie sind ein GehirnSchiff, nicht wahr, werte Dame?«
    Zu allem Überfluß hatte er sich auch noch einen künstlichen britischen Akzent zugelegt.
    »In der Tat, mein Herr«, erwiderte sie. »AH Eins-Null-Drei-Drei zu Ihren Diensten, gewissermaßen.«
    »Mann!« erwiderte Aldon in unverhohlener Ehrfurcht. »Wir fahren auf einem GehirnSchiff? Sie haben uns tatsächlich ein GehirnSchiff zugewiesen? Mann, nicht einmal PHD-Beamte werden mit Gehirn-Schiffen transportiert! Ich habe noch nie ein GehirnSchiff gesehen, bevor – äh, hallo, wie heißen Sie wirklich?« Er drehte sich langsam um, versuchte
    herauszubekommen, in welche Richtung er schauen sollte.
    »Hypatia, abgekürzt Tia«, erwiderte sie. »Machen Sie sich keine Sorgen, wo Sie hinblicken sollen, gehen Sie einfach davon aus, daß ich das ganze Schiff bin. Ich habe meine Augen sogar in Ihren Kabinen…« Sie kicherte, als Aldon verlegen errötete, »… aber keine Sorge, ich werde sie dort nicht verwenden. Ihre Privatsphäre ist uns sehr wichtig.«
    »Ich kann Ihnen die Kabinen zeigen, dann können Sie sich eine aussuchen«, erbot sich Alex. »Sie sind alle gleich; ich habe nur die Kabine, die der Zentralkabine am nächsten liegt, für Doktor Hollister-Aspen reserviert.«
    »Das ist ja kosmisch!«

Weitere Kostenlose Bücher