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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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geschnitzt…
    und ihr Gesichtsausdruck war natürlich anders. Der Pirat neben dem Häuptling schnitt sich gerade mit einem kleinen scharfen Messer die Nägel. Er musterte sie und lächelte. Channa senkte wieder den Blick.
    Ach, das ist großartig, dachte Simeon, der auch die Reaktionen der anderen registrierte. Wir sind soeben von den Ultimativen Höllen-Elfen eingenommen worden. Aua! Das hat weh getan. Irgend etwas zerrte an ihm, rief ihn.
    Hinter Channa berührte einer der gepanzerten Soldaten
    seinen Gürtel. Die leeren Anzüge machten kehrt und
    marschierten wie eine Reihe schrittverfügter Golems ab, um sich an den Wänden aufzustellen.
    Aua!
    Schmerzsignale fluteten durch die
    Computererweiterungen von Simeons Verstand.
    Notprogramme übernahmen die Kontrolle. Er richtete seine Aufmerksamkeit einwärts.
     
    »Simeon?« rief Channa subvokal. Keine Antwort. »Simeon!«
    Schweigen.
    »Ich bin Gebieter Kapitän Belazir t’Marid Kolaren«, sagte der Piratenanführer sanft. »Fortan bin ich als Eroberer hier.
    Euer Leben liegt in meiner Hand, ich kann es verschonen oder zermalmen, wie es mir beliebt. Wer hatte hier vor unserem Eintreffen die Leitung inne?«

KAPITEL 17
    hilfeboßhilfeboßauauau AU!
    Simeon hatte noch nie jemandem von dem KI-System
    erzählt. Na ja, niemandem außer Tell Radon. Natürlich
    verfügte er über eine Direktschnittstelle zu den Computern; er konnte sich an alles »erinnern«, was in den Datenbanken gespeichert war, und sich ihrer Kapazität bedienen, wie er es auch mit seinem eigenen menschlichen Gehirn zu tun
    vermochte. Das KI-Programm jedoch war etwas anderes. Es war das hochentwickeltste diesseits der Zentralwelten.
    Zusammen mit Tell hatte er manch glückliche Stunde damit zugebracht, es noch weiter zu frisieren. Simeon brauchte das allerbeste. Es gab durchaus Grenzen, wie viele Aufgaben selbst eine Hüllenperson gleichzeitig absolvieren konnte, und viele davon bestanden aus bloßen Routinen, die keiner fortgesetzten Überwachung bedurften. Ein gewöhnlicher Mensch besaß sein Stammhirn, um das Herz, die Lungen und andere
    Körpergrundfunktionen zu steuern, ein Bewußtsein für das Denken und ein Unterbewußtsein zur Überwachung und
    Reinigung des Mentalen. Simeon hatte die KI.
    hilfe! boß!
    Natürlich war es unmöglich, wirklich zu visualisieren, was in dem KI-System vorging, so wenig wie man jedes Neuron
    visualisieren konnte, das im eigenen Hirn aktiviert wurde.
    Simeon hatte sich dazu entschieden, daraus eine Art
    Spielwiese mit etwas zu machen, was er schon immer gewollt hatte.
    »Hier, Junge!« rief Simeon.
    Er stand auf einer grasüberwachsenen Ebene – in der
    virtuellen Welt der KI besaß er einen Weichhüllenkörper –, die von hohen Hecken unterteilt war. Die Empfindungen waren taktil; es fehlte nur Geruchs-und Tastsinn. Dieser Teil der Landschaft war die Speicherüberwachung und das
    Grundzugangsprogramm, die alle analog ins Physische
    übersetzt worden waren. Empfindung wie Reaktion wurden durch ein Subprogramm automatisch in Algorithmen übersetzt.
    »Hier, Junge!« Er stieß einen scharfen Pfiff aus. »Ich bin hier, Junge!«
    Ein Hund kam um eine Ecke gestürmt. Es war der Hund
    seiner Träume, groß und von zottigem Rot, mit Schlappohren und einer kalten nassen Nase. Zugleich war er das KI-Hauptprogramm der SSS-900-C.
    Im Augenblick war er von einem Wespenschwarm umgeben,
    riesige, bösartige Dinger mit einer Flügelspanne von einem Meter. Ihre Schnäbel waren hohl; lange rosa Zungen traten aus ihnen hervor, und seitlich waren sie mit schartigen Zähnen besetzt, die knirschend nach dem Hund schnappten. Seine Seiten waren von einem Dutzend blutiger Wunden übersät.
    Eine der Wespen haftete an seinem Kopf und ließ die Zunge immer wieder ins Ohr des Tiers schnellen.
    boß! hilfe!
    Die bellende Stimme des Hundes wurde schwächer. Simeon trat vor, und der Boden bebte von seinem Zorn. Darunter lauerte die Furcht. Die Piraten hatten etwas an die
    Kommunikationskonsole geschnallt, und nun wußte er auch, was es war. Ein spezialisierter Schlachtcomputer, mit
    Würmern und Subversionsprogrammen ausgerüstet. Wenn der seine Hardware übernehmen sollte, war sein Untergang
    besiegelt.
    Er drehte die Mütze der Jets auf seinem Kopf nach hinten und machte eine Geste. Ein leuchtendgrüner, verzauberter Schläger erschien in einer Hand, die selbst wiederum plötzlich in Stahl steckte, Teil des Panzers, der ihn bedeckte. Mit dem anderen Stahlhandschuh packte er die Wespe am

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