Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
klang heiter.
    »Dafür, daß du nicht wirklich grün und warzig bist und Fliegen frißt.«
    »Ach, übrigens, Leute?« Diesmal meldete Simeon sich bei beiden. »Mir ist gerade etwas eingefallen.«
    »Was denn?« wollte Arnos wissen.
    »Schlechte Nachricht, was Bethel betrifft.«
    Der Betheliter versteifte sich wieder, seine Miene nahm harte Züge an, die eine Andeutung davon gaben, wie er wohl auf seinem Totenbett aussehen würde – in dem ziemlich
    unwahrscheinlichen Fall, daß er tatsächlich einmal an Altersschwäche sterben sollte.
    »Was denn?« wiederholte Arnos, und diesmal klang es wie ein Befehl.
    »Diese Drecksäcke haben vor, mich auszuplündern und dann zu sprengen.«
    Simeon war verständlicherweise empört, wenn er die SSS-900-C schon als ›ich‹ bezeichnete.
    »Das ist schlechte Nachricht für dich«, antwortete Arnos und stellte sich für die Mitteilung, inwieweit das auch schlechte Nachricht für Bethel bedeutete.
    »Aber wenn sie das tun, wird die Raummarine der
    Zentralwelten es herausbekommen – sie würde es sogar
    herausbekommen, wenn die Kolnari diese Plünderung
    tatsächlich so abgezogen hätten, wie wir es sie glauben gemacht haben. Die Zentralwelten würden Flottillen durch diesen ganzen Sektor schicken und hinter jedem Stein im Raum nachsehen. Mit Sicherheit würden sie jedes bewohnte System darauf inspizieren. Das System Safran mag ja ziemlich weit abgelegen sein, aber es ist immerhin noch auf den Karten.
    Und die Kolnari wissen das, verstanden? Das bedeutet, daß sie ihre Chancen, Bethel auszuräumen, gegen die Station
    eintauschen wollen. Es bedeutet, daß sie beide verlassen müssen, und zwar schnell. Und was werden sie dann wohl mit Bethel tun, wenn sie verschwinden? Das gleiche wie mit mir, sie werden es in die Luft jagen und alle Spuren verwischen, die sie nicht ohnehin schon unter den Teppich haben kehren können. Diese Burschen sind zwar Schweine, aber dumm sind sie nicht.«
    »Ja, ich verstehe«, entgegnete Arnos, wobei er kaum die Lippen bewegte. »Eine saubere strategische Analyse. Danke, Simeon.«
    Schöner Dank, dachte das Gehirn niedergeschlagen. Arnos hatte wenigstens den Trost gehabt, zu wissen, daß die Marine die Überlebenden auf seiner Heimatwelt retten würde, ob sie nun hier auf SSS-900-C siegten oder untergingen.
    »Können wir irgend etwas dagegen unternehmen?« fragte
    Channa, als sie den Aufenthaltsraum betraten.
    »Nicht viel mehr als das, was wir ohnehin schon tun«,
    erwiderte Simeon. »Aber es wird ein ziemlich knappes Rennen werden. Wir müssen bereit sein, um jeden Preis.
    Möglicherweise geht es um Minuten.«
     
    Keri Holen versuchte zu lesen, hatte sich aber schon eine ganze Weile mit derselben Seite aufgehalten und wußte immer noch nicht, was darin stand. Banalitäten, dachte sie. Bevor ihr Leben in Gefahr geraten war, hatte sie nicht gewußt, was Banalität war. Das war alles, was nichts mit Überleben zu tun hatte; alles, was nichts mit Sieg zu tun hatte.
    »Andererseits nützt es mir auch nichts, mir die Haare zu raufen«, sagte sie. Weshalb habe ich mich freiwillig gemeldet?
    fragte sie sich. Naja, das Risiko war ohnehin da, und wir müssen den zweiten Virus nun mal zum Laufen kriegen, überlegte sie sich. Außerdem war nun einmal nicht jeder ein Kampfkünstler.
    Frustriert warf sie das Lesegerät neben sich auf das Kissen und stand auf, um durch den Raum zu schreiten. Ein leises Läuten ertönte, und am Wandschirm erschien Simeons
    öffentliches Antlitz.
    »Die Kolnari sind in eurem Gebiet«, sagte er und warnte damit alle im bedrohten Sektor. »Bringt eure Viruskapseln in Position. Keine Panik. Widersprecht nicht, sonst werden sie euch wirklich weh tun. Vergeßt nicht, die Kapsel in den Mund, draufbeißen, möglichst nicht schlucken. Viel Glück«, setzte er nachdrücklich hinzu.
    Keri stürzte zu dem Schrank, wo sie ihren Vorrat zusammen mit anderen Pharmazeutika aufbewahrte. Ihre Hände waren so zittrig, daß die Kapseln wie Konfetti aus der Flasche flogen, als sie sie schließlich geöffnet hatte. Stöhnend beeilte sie sich, sie aufzuheben und zu verstauen, bevor die Kolnari eintrafen.
    Sie gab eine in ihren Mund und hielt sie zwischen Wange und Vordergaumen.
    Dann kehrte sie in den Aufenthaltsbereich zurück und
    beobachtete die Tür, während ihre Finger an ihrem Kleid nestelten. Sie spürte, wie der Puls in ihren Lippen und Fingerspitzen hämmerte, hatte ein Gefühl, als sei sie gerade vom Laufen gekommen.
    Die Tür ging auf.
    Mein

Weitere Kostenlose Bücher