Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
wert ist«, sagte Channa angewidert und verpaßte dem Kontrollpaneel einen letzten Fausthieb. Da öffnete sich das Türventil.
    »Verdammt! Und ich dachte immer, das wäre nur eine
    Stationslegende«, meinte sie. »Funktioniert das bei dir auch, Simeon?«
    »Daß mir jemand vom Wartungspersonal eins mit dem
    Schraubenschlüssel überhaut, damit ich richtig arbeite?« fragte er. »Nein, nicht allzuoft. Die Kommandobrücke müßte direkt dort hinten sein. Und beeil dich.«
    »Wie läuft es mit dem Abrißprojekt?« fragte sie ihn, während sie durch die halbgeöffnete Tür trat und den dunklen Gang entlanglief, den ihr Helmscheinwerfer fächerförmig
    beleuchtete. Glücklicherweise trieben in diesem Abteil keine Leichen umher.
    »Ich habe eine Mannschaft zusammen, die das ganze Schiff mit Sprengstoff umgibt, um es in Trümmer zu sprengen.« Er hielt inne, seine eigenen Nerven ließen ihn den Clown spielen.
    »Echte, wirkliche Trümmer. Es wäre doch wohl eine Schande, von herumfliegenden Trümmerstücken durchbohrt zu werden, nachdem wir diesen Morgen überlebt haben, meinst du nicht auch? Die Freiwilligen sind schon an Ort und Stelle, bereit anzugreifen. Aha! Jetzt haben sie das Schiff aus seiner orbitalen Trägheit gerissen.«
    Hier unten, tief im Inneren des sterbenden Schiffs, war keine Bewegung zu bemerken. »Wer leitet denn die Mannschaft?«
    wollte Channa wissen.
    »Gus.«
    »Patsy hat gesagt, daß er ein guter Pilot ist«, bemerkte Channa. »Sobald ich hier fertig bin, kehre ich zu ihr zurück.
    Sie steht doch noch an der Luke bereit?«
    »Das tut sie, um dich aufzunehmen und geradewegs zur
    Station zurückzubringen, mit allen Informationen, die du vorfinden magst.«
    »Die Infos kann ich dir zurückspielen, Sim-Kumpel, aber erst einmal muß ich sie finden, wie du weißt.« Sie stolperte über irgendein Durcheinander im Gang und fand ihr Gleichgewicht wieder.
    »Du und Patsy kommt sofort hierher zurück. Ich kann es nicht zulassen, daß mein Partner Kopf und Kragen riskiert, wenn…«
    »Simeon«, wandte sie in vernünftigem Tonfall ein, »von einem Partner wird nun mal erwartet, daß er für sein Hirn Kopf und Kragen riskiert. Und wenn du und die Station in Gefahr schweben, wird von mir erwartet, daß ich diese Gefahr auf jede erdenkliche Weise verringere. Und das kann ich diesmal tun, indem ich dabei helfe, das Risiko wegzuschleppen. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Mir gefällt das nicht«, erwiderte Simeon. »Du gehst ein törichtes Risiko ein.«
    »Danke für deinen Input, aber Simeon…«
    »Ja?«
    »Versuche niemals, mir zu verbieten, den Job zu erledigen, für den ich hier bin. Hast du das kapiert?«
    »Voll in die Stirn reingeröhrt, Süße.«
    »Da hatte ich zwar nicht genau hingezielt, aber es genügt«, meinte Channa.
    »Wenn du zufällig die Brücke dieses Schiffs erreichst, darf ich dich dann um einen Download bitten?« fragte Simeon.
    »Weshalb steige ich denn wohl in dieses kurz vor der
    Explosion stehende Wrack?« konterte Channa. »Patsy, hören Sie mich?«
    »Willkommen auf der Party, Channa«, ertönte Patsys
    fröhliche Stimme.
    »Haben Sie nichts dagegen, wenn ich dort einbreche?«
    Patsy lachte. »Passen Sie auf, welche Begriffe Sie
    verwenden, Mädchen.«
     
    »Mir ist etwas aufgefallen«, sagte Channa und verlangsamte ihren Schritt.
    »Was denn?«
    »Papier. Was hat bloß all dieses viele Papier hier zu suchen?«
    Blätter trieben den Korridor entlang und hefteten sich, statisch angezogen, an die gummiartigen Wände.
    »Dieses riesige Ungetüm muß doch mit Geräten angefüllt sein, die so alt sind, daß es schon wieder exotisch ist«, bemerkte Simeon.
    »Ein Papierlager?« fragte sie zweifelnd.
    »Vielleicht haben die sich ja zurückentwickelt.«
    »Könnte es ursprünglich von einem Hüllenmenschen gelenkt worden sein?« fragte Channa und gelangte plötzlich zu einigen Folgerungen, die sowohl ihr selbst als auch Simeon mehr als offensichtlich hätten sein müssen. Wenn sie ihn in diesem Punkt überrundet haben sollte…
    »Höchst unwahrscheinlich«, erwiderte Simeon herablassend.
    »Gehirn-Schiffe waren damals noch nicht so verbreitet. Alle diese kleinen Kolonien waren bloß ein Schuß ins Leere, viel zu riskant, um damit unsere Existenz aufs Spiel zu setzen. Komm schon, vorne rechts ist ein weiterer Gang, dann bist du schon im Kontrollraum.«
    »Ja, Sir«, sagte Channa. Sie arbeitete sich vor, vorbei an undichten Leitungen und gelegentlichen, funkensprühenden

Weitere Kostenlose Bücher