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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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allermeiste, was es vermeldete, war seichte Unterhaltung über die Qualität des Weins und der diesjährigen Beerenernte. Mit Sesseln, die immer wieder auf und ab bebten, um ihre Aussage zu unterstreichen, unterhielten sich zwei Zauberfrauen über Architektur. Hier und dort steckten ein paar Gäste die Köpfe zusammen, als tauschten sie irgend etwas Vertrauliches aus, doch bewegten sie dabei nicht die Lippen. Keff vermutete, daß sie sich derselben Übertragungsart bedienten, mit denen die Zauberleute auch ihre Spähaugen lenkten. Er blickte zur Decke empor und fragte sich, wohin die Augen wohl verschwunden sein mochten. Immerhin hatten sie sich noch am Nachmittag auf dem Feld dicht gedrängt.
    Keff verglich die Suppe, die nun in riesigen silbernen Schüsseln erschien, mit dem Absud, den Brannels Volk zu essen gezwungen war. Noch immer waren er und Cari nicht frei, den Planeten zu verlassen. Aber trotz aller
    Einschränkungen war er durchaus zufrieden.
    »Das ist genau die Rasse, von der alle im Forschungsamt immer schon geträumt haben«, sagte er mit einem Blick auf die Zauberleute. »Sie sind uns technisch ebenbürtig, Cari. Und außerdem handelt es sich dabei wider aller Wahrscheinlichkeit um eine Humanoidenrasse, die sich parallel zu unserer eigenen entwickelt hat. Die sind einfach unglaublich.«
    »Unglaublich, wenn sie Babies die Finger amputieren?«
    fragte Carialle. »Und wenn sie einen ganzen Teil der Rasse mit drogenverseuchter Nahrung und Getränken unter ihrem langen Daumen halten? Wenn die uns tatsächlich ebenbürtig sein sollten, dann vielen Dank, da möchte ich ihnen lieber nicht ebenbürtig sein. Außerdem scheinen es keine Macher zu sein, sondern nur Benutzer. Chaumel ist mächtig stolz auf dieses Technospielzeug, das ihm die Alten und die Ahnen
    hinterlassen haben, aber er weiß nicht, wie man den Kram repariert. Und das weiß auch sonst keiner von denen. Schau mal da drüben, in der Ecke!«
    Keff tat, wie Carialle ihm geheißen. Dort lag Chaumels Marmeladenglas auf dem Boden. Keff verschlug es fast die Sprache.
    »Weiß er, daß er es verloren hat?«
    »Er hat es gar nicht verloren. Ich habe gesehen, wie er es dort fallenlassen hat. Es funktioniert nicht mehr, deshalb hat er es weggeworfen. Alle haben es mit lodernder Habgier in den Augen angestiert. Aber sobald ihnen klar wurde, daß es nicht mehr funktioniert, haben alle das Interesse daran verloren. Das sind bloße Operatoren, keine Ingenieure.«
    »Trotzdem sind es Lebewesen mit einer fortgeschrittenen Zivilisation, die Werkzeuge verwenden und über technische Entwicklungen verfügen, die, wenn man es schon unbedingt so ausdrücken muß, der unseren in vielerlei Hinsicht überlegen sind. Wenn wir diese Technik, diese Leute in die Zentralwelten integrieren können, werden sie uns noch viel beibringen, da bin ich sicher.«
    »In Sachen Korruption brauchen wir keine Nachhilfe mehr, vielen Dank«, versetzte Carialle.
    Ein Diener trat vor, verneigte sich und bot Keff die Suppenschüssel dar. Er schnüffelte daran. Die Suppe roch wunderbar. Er setzte ein gequältes Lächeln auf. Ein weiterer Diener erschien plötzlich aus dem Nichts neben ihm und löffelte mit einer großen Kelle etwas von der Suppe in einen Teller. Die kräftige goldene Brühe war dick von roten und grünen Gemüsestücken und winzigen, schmalzkringelförmigen Nudeln. Keff stocherte mit seinem silbernen Löffel darin herum.
    »Cari, ich bin so gut wie ausgehungert. Ist irgend etwas davon genießbar? Sie haben mir keinen Vorkoster zugewiesen, aber dem könnte ich wahrscheinlich ohnehin nicht trauen.«
    »Halt mal einen Löffelvoll hoch, dann kann ich dir sagen, ob irgend jemand etwas hineingetan hat.«
    Keff gehorchte, wobei er so tat, als würde er die Suppe durch Pusten abkühlen.
    »Alles in Ordnung. Nur zu.«
    »Aaah!« Keff führte den Löffel vollends an die Lippen.
    Da verpaßte irgend etwas seinem Sessel einen heftigen Ruck.
    Der Inhalt des Löffels schoß knapp an seiner Wange vorbei durch die Luft und war schon verschwunden, bevor er sich auf seine Schulter ergießen konnte. Plötzlich sah Keff sich Omri gegenüber.
    »Sag mir, Fremder«, sagte der Zauberer im Pfauenkostüm, auf seiner schwebenden Liege zurückgelehnt, mit einer Hand träge in der Suppe rührend, um sie ungekostet wieder in seinen Teller zurücktropfen zu lassen. »Woher kommst du?«
    »Paß auf!« schrie Carialle.
    »Von weit weg, geehrter Herr«, antwortete Keff. »Von einer Welt, die weit von hier um

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