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Raumschiff der Generationen

Raumschiff der Generationen

Titel: Raumschiff der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
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und schritt den Maschinen entgegen.
    Die weißen Kugeln vor ihm verharrten unbeweglich. Während er auf sie zuschritt, wurden sie größer. Eine unendliche Kälte schien von ihnen auszugehen. Einen Augenblick glaubte Marc, das Leuchten in ihnen würde zunehmen, würde seinen endgültigen Tod signalisieren. Aber nichts geschah.
    Marc hatte das Ende des Raumes, in dem er und die anderen sich befanden, erreicht. Er blieb stehen. Vor ihm dehnte sich nach allen Seiten hin ein lichtloser, schwarzer Abgrund. Marc schauderte. Er trat einen Schritt zurück und drehte sich langsam um.
    Es war totenstill geworden. Die Menschen standen wie zu Statuen erstarrt und blickten durch ihre Helmscheiben zu ihm hin. Vier lagen am Boden. Leblos.
    Marc sah, wie sich Thoralf aus der Reihe löste und – waffenlos – langsam auf ihn zukam.
    »Marc«, kam seine Stimme aus Marcs Helmsprecher, »bleiben Sie ruhig stehen, wo Sie sind. Wir werden uns etwas einfallen lassen, wie es weitergehen soll.«
    Die weißen Kugeln wurden plötzlich kleiner. Es dauerte einige Sekunden, bis die Menschen begriffen, daß sie sich zurückzogen. Während die Roboter hinwegschwebten, erschien ein neues Gebilde.
    Es war ein Zylinder. Sein Durchmesser mochte gut acht Meter, seine Länge mehr als zwanzig Meter betragen. Er schwebte aus dem schwarzen Abgrund empor und näherte sich der Stelle, an der Marc und Thoralf standen.
    »Was soll das bedeuten?« klang eine Stimme im Helmfunk.
    »Irgendeine neue Teufelei«, antwortete Terres Stimme.
    Der Zylinder hatte den Raum erreicht, in dem sich die Menschen befanden. Da dieser nur etwa dreieinhalb Meter hoch war, verdeckten Boden und Decke einen Großteil der Röhrenöffnung.
    Thoralf und Marc waren ein wenig zurückgewichen. Sie sahen in das Innere des Zylinders. Er war glatt, und am Ende verschloß ihn eine kreisrunde Wand. Da die Entfernung zwischen Öffnung und Wand nicht viel mehr als fünfzehn Meter betragen mochte, mußte sich hinter der Wand noch irgend etwas befinden.
    Die beiden Männer spürten einen leichten Sog. Alarmiert wichen sie noch weiter in den Raum zurück. Doch auch die übrigen hatten die Kraft bemerkt, die von dem Zylinder auszugehen schien. Stimmen wurden laut. Die Menschen wurden unruhig. Und Birger bemerkte sarkastisch:
    »Schon wieder eine Einladung – doch ich glaube, diesmal ist sie nicht ganz so penetrant wie die letzte …«
    Auch Thoralf stellte fest, daß die Kraft, die sie in Richtung Zylinder zog, nicht stärker wurde. Es war vielmehr wie ein leichtes Zerren an ihren Körpern. Und dann spürten sie alle, wie für Augenblicke der Sog ganz aufhörte. »Ein Rhythmus!« stellte jemand fest.
    »Ja – und zwar setzt die Kraft genau alle … 4,006 Sekunden aus, und zwar für … 2,667 Sekunden«, berichtete Birger, der seine Instrumente konsultiert hatte.
    »Wir werden dieser Einladung Folge leisten«, erklärte Thoralf. Niemand widersprach. Keiner wußte eine bessere Alternative. Aber Terre sagte leise:
    »Und was machen wir mit den Toten?«
    Einen Moment herrschte Schweigen. Dann antwortete Thoralf:
    »Wir nehmen sie mit!«
    Es waren vier. Zusammen mit Alfried Zuntz, von dessen Überresten nichts mehr zu entdecken war, hatten sie also fünf Tote zu beklagen – bis jetzt! dachte Marc, als er und Birger den steifen Körper Sarah Johnes’ aufhoben.
    Schweigend betraten die dreizehn Überlebenden mit ihren toten Gefährten das Innere des Zylinders.
    »Schwerkraft 0,8 Gravos«, konstatierte Birger Hansen.
    Die Außenmikrophone übertrugen das Zischen von Düsen. »Oxygen wird geflutet«, ergänzte der Wissenschaftler. »Gleiche Zusammensetzung wie gehabt.«
    »Vorläufig«, bestimmte Thoralf, »bleiben die Helme zu!«
    Kurz darauf öffnete sich der Zylinder wieder an gleicher Stelle. Der Blick fiel auf einen hellerleuchteten Raum. Zögernd betraten ihn die Menschen.
    Thoralf blickte nachdenklich auf die halbkreisförmig geschwungene Möbelform, die sich wie aus einem Guß um eine einen Fuß hoch über dem Boden schwebende glatte Platte herumzog. Das »Sitzmöbel« – einer modernen Konferenzcouch nicht unähnlich – besaß eine Polsterung, und in der Sitzfläche befanden sich Sitzmulden.
    »Achtzehn Sitze! Sie haben sie gemacht, nachdem wir das Beiboot verließen«, sagte Thoralf, »aber bevor es zum Kampf kam. Ich denke, wir können die Helme wieder öffnen.«
    Er hat recht, dachte Marc, während er seinen Helm entriegelte. Die Fremden hatten achtzehn Sitze geschaffen. Demnach hatten sie

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