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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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verschwinden, ehe sie auf uns aufmerksam werden!«
    »Wo ist mein Speer?« fragte Drew. »Wo sind Hollis und Berryman? Sir, es ist nicht gut, wenn wir unsere Kräfte so aufsplittern ...«
    Drew hatte offenbar zu seinem alten Ich zurückgefunden, und McCullough fühlte sich nicht mehr verpflichtet, die schlechten Neuigkeiten für sich zu behalten. Er wollte den Piloten eben von den Startvorbereitungen und der Desertion der beiden Männer berichten, als Berryman wieder auftauchte und sofort zu sprechen begann. Er war so außer Atem, daß er mehrmals ansetzen mußte. Er streifte Drew mit einem Blick, in dem seine Überraschung darüber zu lesen stand, daß der Pilot noch am Leben war.
    »Es tut mir leid«, sagte er, »daß wir uns ... ohne Erlaubnis abgesetzt hatten. Es ist mit mir durchgegangen, so daß ich ... Hollis einfach gefolgt bin, ohne nachzudenken. Als du Captain Hollis darauf aufmerksam machtest, daß man den Generator vielleicht mit unseren Metallspeeren kurzschließen kann, hat er ... mich um Hilfe gebeten. Die braucht er wirklich, aber draußen in der Kuppel, im Vakuum. Da du den einzigen brauchbaren Raumanzug anhast ... Aber wir haben nicht viel Zeit ...«
    Es war McCullough bisher nicht aufgefallen, daß er irgend jemanden auf irgend etwas aufmerksam gemacht hatte, aber er wußte sofort, worauf Hollis hinaus wollte, da sie diese Möglichkeit oft genug diskutiert hatten. Grundsätzlich ging es also darum ... Aber er mußte warten, bis er die Generatorenkuppel erreichte. Vielleicht hatte Hollis bereits eine Möglichkeit der Sabotage gefunden.
    Unterwegs stießen sie auf einen noch nicht ausgewachsenen Zweiertyp, den Drew und Berryman in Ermangelung einer Waffe bei den Tentakeln packten und gegen einen Metallvorsprung schleuderten, bis das Wesen sich nicht mehr bewegte.
    McCullough fragte sich, wie es zu solchen Grausamkeiten hatte kommen können. Aber da waren die zahllosen lärmenden Lautsprecher, da war das Wissen um die gewaltigen Generatoren des Schiffes, von denen sie jeden Augenblick in ein fremdes Sonnensystem entführt werden konnten – all dies machte es unmöglich, den üblichen Wegen der Ethik und Moral auch hier zu folgen. Es war unmöglich, überlegte McCullough zynisch, weil nur wenige Menschen in einer solchen Situation dazu fähig waren.
    Einen kurzen Augenblick lang wanderten seine Gedanken in die Zukunft und spielten mit der Möglichkeit einer langen Reise von unzähligen Lichtjahren, mit der Möglichkeit einer Kontaktaufnahme mit einer fremden Welt und ihren fremdartigen Bewohnern. Er überlegte kurz, ob er Hollis befehlen sollte, seine Sabotageversuche einzustellen, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Der plötzliche Zauber seiner Idee wich einer überwältigenden Furcht.
    Hastig durchquerten sie die Schleusenkammer und die benachbarten Räume, den Schauplatz ihres ersten kriegerischen Zusammenstoßes mit den Fremden, und erreichten schließlich die Luftschleuse, durch die man in die große Generatorenkuppel gelangte. Durch die transparente Füllung der Innentür waren Hollis' Beine sichtbar.
    Als sich McCullough zu ihm gesellte, legte Berryman seine Antenne gegen die Zwischenwand und sagte: »Walters setzt sich mit Hilfe der Steuerdüsen ein wenig ab, Doktor. Hollis ist der Meinung, daß es vermutlich Schwerkraftstörungen geben wird, wenn die Generatoren ihre volle Leistung erreichen. Er sagt, daß die P-Schiffe vielleicht in einen gefährlichen Strudel geraten, und hat deshalb vorgeschlagen, einen Sicherheitsabstand von mindestens zehn Kilometern einzuhalten, damit die P-Schiffe unversehrt bleiben und es jemanden gibt, der der Erde über unser Schicksal berichten kann ...«
    Während er Berryman zuhörte, überlegte McCullough, ob alle Hoffnung verloren war, wenn der Sabotageversuch mißlang. Vielleicht kam er mit dem Leben davon! Vielleicht blieb ihm Zeit genug, die Luftschleuse zu erreichen und das Schiff zu verlassen, auch wenn es sich bereits in Bewegung gesetzt hatte ...
    Ärgerlich fragte er sich, warum er sich nicht bereits auf dem Hinweg von Berryman und Drew getrennt hatte. Der Gedanke war ihm zwar gekommen; eine Ausführung des Planes hatte er aber nicht ernsthaft erwogen.
    In der Kuppel herrschte absolute Stille. Das Knistern der statischen Störungen in den Kopfhörern war so laut geworden, daß sie die Sprechfunkgeräte abschalten und sich verständigen mußten, indem sie die Helme aneinanderlegten. Hollis' Stimme dröhnte ihm roboterhaft in den Ohren.
    »Ich

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