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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Cowboy- und Indianer-Spiele verdrängt. Auf der ganzen Welt erlebte Walters Tag für Tag noch einmal seine erste Begegnung mit dem Zweiertyp, der seinen Anzug zerfetzte, und Colonel Morrison starb tausend Tode, während McCullough, der sich für die Kinderwelt als schwieriger Charakter erwies, leblos durch die Bilder wanderte und scheinbar nichts anderes tat als ständig seine Meinung zu ändern.
    Zwischen den Kindern und den Eierköpfen lag die Vielzahl jener Erwachsenen, deren Intelligenz dem Durchschnitt entsprach. Sie waren es, die voller Erregung die sogenannten »Kriegsnachrichten« erwarteten und gierig jede winzige Tatsache und Vermutung aufschnappten, die von den Radio- und Fernsehkommentatoren unter das Volk gestreut wurden.
    Sie paßten sorgfältig auf, während die neuesten Photographien und Zeichnungen – für die Zwecke des Fernsehens natürlich gesäubert und dramatisiert – über die Mattscheiben flimmerten und sich mehr oder weniger namhafte Wissenschaftler aller Fachbereiche in Rundgesprächen darüber ausließen. Sie wurden mit so vielen Analysen, Thesen und Vorhersagen vollgetrichtert, sie bekamen in so kurzer Zeit so viele entgegengesetzte Meinungen und Gemeinplätze zu hören, daß sie gezwungen waren, sich entweder einer der großen Meinungsgruppen anzuschließen oder eigene Vorstellungen über das menschliche und politische Für und Wider der Situation zu entwickeln.
    Es wurden die verschiedensten Reaktionen beobachtet – manche gingen auf die Straße und warfen Fensterscheiben ein oder stürzten Autos um; andere plädierten dafür, die Zweiertypen unter den Schutz der UN oder des Welt-Tierschutzverbandes zu stellen; wiederum andere begannen Straßensammlungen für die »Frontsoldaten« abzuhalten, wobei man sich der phantastischen Sendekosten bewußt war, falls man den Raumfahrern wirklich etwas zukommen lassen wollte.
    Aber es gab auch eine Gruppe, deren Anhänger den mühsamen Weg des Denkens einschlugen. Sie machten sich eingehend mit der Situation vertraut und dachten darüber nach, wobei sie schließlich zu der Erkenntnis kamen, daß die Welt sich verändert hatte, daß sie nicht mehr die Welt, sondern eine unter mehreren war – was immer das für Folgen haben mochte.
    Aber auch diese kleine, schnell wachsende Gruppe gehörte zu den zahlreichen Interessengruppen, die auf ein Mitspracherecht bei der weiteren Durchführung des Prometheus-Projektes drängten.
    Ursprünglich hatte man der Öffentlichkeit jede Phase der Expedition zugänglich machen wollten, um auf diese Weise das allgemeine Interesse an der Raumfahrt wieder zu entfachen und die Zustimmung der Wähler zu den gewaltigen technischen Kosten einzuholen. Kurz – es hatte ein gigantischer Werbefeldzug werden sollen. Es war ein großzügiges Projekt, das unglücklicherweise von Leuten finanziert werden mußte, die alles andere als großzügig waren. Inzwischen hatte es sich gründlich festgefahren, die Schiffsbesatzung hatte sich offenbar zu Killern entwickelt, und die Erde wurde zu einer Arena widerstreitender Meinungen.
    In der Zentrale und an Bord der Schiffe begann das Prometheus-Projekt außer Kontrolle zu geraten ...
    »... während Sie an Bord des Schiffes nach Wasser suchten, ließ es sich nach Ihren eigenen Worten nicht vermeiden, den Generator kurzzuschließen und mit den Außerirdischen hart umzuspringen«, knurrte General Brady. »Wir wollen Ihnen das nicht ohne weiteres zur Last legen. Aber wir sind der Ansicht, daß Sie viel zuviel Initiative entwickeln. Die öffentliche Meinung über Sie und das Prometheus-Projekt verhärtet sich zusehends, obwohl die Mehrheit der Weltbevölkerung noch ganz im Banne des ›Krieges‹ und Ihrer ›Heldentaten‹ steht. Aber diese Reaktion möchte ich als kurzlebig und höchst fragwürdig bezeichnen. Es mehren sich tatsächlich bereits die Stimmen, die Ihr Verhalten offen kritisieren. Man klagt Sie an – und durch Sie auch uns –, sich gegenüber den fremden wie Barbaren zu verhalten! Man deutet mehr oder weniger offen an, daß Sie eigentlich nichts anderes tun als das Schiff seiner wissenschaftlichen Schätze zu ›berauben‹.
    Das muß ein Ende haben ...!«
    Ein Helmradio aus einem der beschädigten Raumanzüge schwebte dicht an der Schiffshülle, mit der es durch die Antennenleitung fest verbunden war. Die Kopfhörer, die hier als Lautsprecher mißbraucht wurden, verzerrten Bradys Stimme zu einem fast unverständlichen Quäken. Trotzdem wurde offenbar, daß der General sehr

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