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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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mich nicht falsch, Har-Con. Das meine ich nicht. Wir sind sicher dazu in der Lage. Es geht mir nur darum zu erfahren, warum das so ist! Vom logischen Standpunkt aus gesehen ist es unsinnig.“
    „Unsinnig oder nicht – ich bin froh, endlich mein eigener Herr zu sein und …“
    „Ein eigener Herr? Ohne Erinnerung?“
    „Wieso das?“
    „Weißt du, was die Erde war und wie sie aussah?
    Weißt du, wie die Menschen auf ihr lebten und was sie von uns unterschied? Weißt du, warum sie sterblich sein mußten, während wir es nicht sind? Nein, Har-Con, wir sollten uns nichts vormachen. Von früher wissen wir so gut wie nichts – und das bereits vor Ausfall des Senders.“
    „Aber wir wissen viel über uns und von der Technik, die uns die Weisen mitgaben.“
    „Wir wissen, daß sie existiert, aber wir wissen nicht, wie sie funktioniert – und warum! Oder kannst du mir erklären, warum die HOPE sich bewegte, warum sie ihr Ziel fand? Weißt du, wie man unsere Unsterblichkeit schuf? Und weißt du, warum wir überhaupt wissen, daß nicht alle Menschen unsterblich sind? Ja, weißt du denn überhaupt, ob sie es nicht doch sind?“
    Der Kommandant der HOPE betrachtete das weite Land, ohne eine Antwort zu finden. Er hätte die Fragen verneinen können, aber er fürchtete sich, es zu tun.
    Er sah, wie Hen-Dra mit drei oder vier Matrosen zum nächsten Flußufer ging und das Wasser untersuchte.
    Ein Stück weiter grub Len-Der ein Loch in den Boden, um diesen einer genauen Analyse zu unterziehen. Irgendwo in der Tiefe seines Gehirns schlummerte das verborgene Wissen um diese Dinge, aber er hätte niemals zu sagen vermocht, wie sie da hineingekommen waren.
    Die beiden Männer zuckten zusammen, als ein Matrose sie ansprach und sagte: „Wann werden wir mit dem Aufbau der Fertighäuser beginnen?“
    Har-Con starrte den Mann sprachlos an. Es war das erste Mal, daß einer der 500 namenlosen Matrosen von sich aus etwas sagte, ohne gefragt zu sein. Gewöhnlich willenlose, mechanisch dahinlebende Geschöpfe, kannten diese Männer keine eigene Initiative. Sie waren nichts anderes als Roboter, lebende Maschinen. Von den Weisen für die lange Reise vorbereitet, glichen sie gedrillten Automaten aus Fleisch und Blut.
    „Fertighäuser?“ stieß Har-Con schließlich hervor, immer noch überwältigt von der Tatsache, daß auch mit den Matrosen seit kurzer Zeit eine Veränderung vor sich gegangen war.
    „Sie befinden sich in Laderaum 17, und die Anweisung besagt, daß sofort nach der Landung mit dem Aufbau von Wohnhäusern begonnen werden soll.“
    Ra-Kles kam seinem Freund und Kommandanten zu Hilfe.
    „Morgen, heute nicht mehr. Wir schlafen diese Nacht im Schiff. Die Nacht dauert ein wenig länger als die Ruheperiode der HOPE, aber auch daran werden wir uns gewöhnen.“
    Der Matrose nickte und schritt davon. Har-Con sah ihm mit zusammengekniffenen Lippen nach. Nur unwillig lauschte er den hypothetischen Erklärungen des Philosophen, der diese Veränderung weniger dem ausgefallenen Befehlssender, als vielmehr den neuen Lebensbedingungen zuschrieb. Allerdings, so schränkte er ein, könne es sich auch um eine weitere Maßnahme der Weisen handeln, die er noch nicht begriffen habe.
    Die Sonne sank tiefer und bereitete dem ersten Forschen ein Ende. Langsam nur und fast unwillig kehrte man in das Schiff zurück, um die Ruheperiode nicht zu versäumen.
    Nur Par-Ker fand keine Ruhe.
    Unruhig wanderte er in seiner engen Kabine auf und ab, immer zwei Schritte in der einen, zwei in der anderen Richtung. Ab und zu verrieten ihm Geräusche aus der Nebenkabine, daß auch Ra-Kles noch nicht schlief.
    Zwei Stunden später, als es nebenan still wurde, öffnete er vorsichtig die schmale Tür und huschte hinaus in den Gang. Mit schnellen Schritten eilte er durch verschiedene Korridore, kletterte mehrere Leitern hinab und stand endlich heftig atmend in einem kahlen Raum.
    Nichts gab es hier, das irgendwie des Nachdenkens wert wäre, außer einer großen, rechteckigen Luke – einer Tür.
    Sie war feuerrot gestrichen.
    Vor der Tür war Par-Ker stehengeblieben.
    Es war nicht das erste Mal, daß er hier stand. Und wie immer versuchte er, die Bedeutung der kleinen Räder zu erfassen, die in gleichmäßigen Abständen auf der glatten Metallfläche verteilt waren. Manchmal schien es ihm, als seien sie sinnlos und wären nur dazu da, etwas anderes, viel Wichtigeres zu vertuschen.
    Skalen mit reglos auf der gleichen Stelle verharrenden Zeigern befanden sich in

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