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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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hatte.
    Was wußte dieser Parker eigentlich nicht?
    Allmählich fühlte auch Par-Ker, wie ihm der Weise unheimlich wurde. Hatte Ra-Kles am Ende mit seiner Ergebenheit recht?
    Er vergaß das Problem sofort, als das Mädchen Jenny nach einem kurzen Begrüßungsrundgang zu ihm zurückkehrte und sich neben ihn stellte, als gehöre sie dahin. Das merkwürdige Gefühl in der Herzgegend war sofort wieder da.
    Er verspürte den Wunsch, mit ihr allein zu sein. Es war ein Wunsch, gegen den es keine Auflehnung gab.
    Dann aber vertröstete er sich auf den Abend. Nachts würde er mit ihr allein sein können, denn niemand sonst weilte in seinem Zimmer. Sie aber würde bei ihm sein. Warum sollte sie auch nicht? Alle Mädchen mußten bei den Männern in dieser Nacht schlafen, denn schließlich konnten sie nicht im Freien bleiben.
    Par-Ker fand nichts bei diesem Gedanken, denn er schien ihm völlig selbstverständlich. Ihm kam nicht einmal die Idee, etwas daran sei nicht richtig.
    Langsam schritten dann Parker und die drei Offiziere aus der HOPE und näherten sich der nahen Siedlung.
    „Ich kenne sie ja schon durch deine Augen“, erklärte der Weise, sich an Par-Ker wendend. „Aber ich sehe sie jetzt deutlicher. Ehrliches Lob muß ich euch allen zollen“, fügte er hinzu, als er die wogenden Getreidefelder erblickte, „ihr habt euch genau an die Anordnungen gehalten, die man euch mitgab und die sich nun als gut und richtig erweisen. Wenn das die Regierung der Erde wüßte …“
    Er verstummte jäh. Par-Ker bemerkte die leichte Blässe, die das Gesicht des Geheimnisvollen überzog.
    Er fühlte plötzlich, daß dieser Weise anders als sie alle war. Ja, ganz flüchtig nistete sich der Gedanke bei ihm, der Weise sei vielleicht gar kein Mensch im gewöhnlichen Sinn.
    Der Gedanke blieb haften.
    Vielleicht war der Weise kein Mensch. Das konnte doch möglich sein. Aber was waren dann die zweihundert Mädchen?
    Er sah, daß er die Antwort niemals allein finden würde und beschloß, bis zum Abend zu warten. Wenn er nur wüßte, was Ra-Kles erfahren hatte!
    Selbstverständlich arbeitete heute niemand, sondern jeder erwartete mit fieberhafter Spannung die zum Abend vorgesehene Versammlung.
    In kleinen Gruppen spazierten die Siedler mit den Mädchen über die Felder und zeigten ihnen voller Stolz die reifende Ernte. Das Bewußtsein, für diese entzückenden Geschöpfe gearbeitet und gezweifelt zu haben, befriedigte und ärgerte sie zugleich. Jetzt erst wieder hatte ihr Leben einen wirklichen Sinn, wenn sie ihn auch noch nicht voll und ganz begriffen hatten.
    Nur eines vergaßen sie dabei vollkommen: Der Tod der 250 Männer während des Kälteschlafes war ja von den Weisen weder geplant noch beabsichtigt.
    In der ersten halben Stunde brachte die Rede Parkers nicht viel Neues.
    Noch einmal erfuhren die Siedler von den Ereignissen vor zweihundert Jahren, allerdings diesmal aus dem Munde eines Mannes, der selbst bewußt dabei gewesen war. Im allgemeinen deckten sich seine Ausführungen mit denen Ra-Kles’, der zwar keine Erinnerungen mehr an jene Vorkommnisse besaß, jedoch dafür einen unheimlich präzise arbeitenden Verstand.
    Die Menschheit hatte damals eine doppelte Sicherung für die kostspielige Angelegenheit eines ersten Sternenflugs beschlossen. Einmal die fast unwahrscheinliche Automatik des Raumschiffs selbst, dann den Kälteschlaf der Männer und Frauen. Um jedoch das Unternehmen in jedem Fall gelingen zu lassen, machte sie einen Kader von 506 geschulten Leuten unsterblich, indem sie gewisse Veränderungen am Organismus vornahm. Was das im einzelnen gewesen war, darüber schwieg sich Parker aus. Par-Ker fiel lediglich auf, daß er mehrmals Ra-Kles warnende Blicke zuwarf.
    Es gelang ihm nicht, hinter die Bedeutung dieser Blicke zu kommen, aber er ahnte, daß auch hier Ra-Kles mehr wußte, als er eigentlich hätte wissen sollen.
    „Ihr werdet nun viele Fähigkeiten entdecken“, sprach Parker weiter, „die bisher geschlummert haben. Die Ankunft der Frauen wird euer Leben grundlegend verändern. Aber es taucht ein Problem auf, mit dem ich mich seit meinem Erwachen unablässig beschäftige, und auf das ich noch keine befriedigende Antwort gefunden habe: wir sind fünfhundert Männer, aber nur zweihundert Frauen. Jeder Mann will eine Frau besitzen – das ist verständlich. Aber rein mathematisch ist und bleibt es eine Unmöglichkeit, wollten wir die Frauen nicht unter uns aufteilen. Das aber widerspricht den ethischen Grundsätzen

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