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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Raum, sogar eine Tasse, ein Bleistift, ein Hammer oder ein Kochtopf – alles, was nicht ordentlich befestigt ist!«
    »Denk doch nur an die Filme aus dem Inneren gewöhnlicher Raumschiffe«, erinnerte Gérard. »Da schweben die Astronauten doch immer schwerelos herum. Bei der Arbeit sind sie angeschnallt.«
    Plötzlich brach ringsum die Hölle los. Eine Sirene heulte, Klingeln schrillten, an den Wänden erschienen zuckende Lichtpfeile, die in Richtung des Kommandoraums wiesen. Loulou bellte wie besessen. Seine jammervolle Hundestimme wurde durch das schaurige maschinelle Gebrüll übertönt:
    »Alarm ...!«
    Henri stand einen Augenblick wie erstarrt. Er begriff: Superhirn hatte den Alarm ausgelöst. Es war soweit! Meteor griff an!
Großeinsatz im Hochmoor
    Der Professor war nicht tot, wie Henri und Superhirn geglaubt hatten. Doch zu ihrem Unglück, zum Unglück der ganzen Besatzung, konnte er nicht helfen. ja, der Professor ahnte nicht einmal, was im Weltraum geschehen war.
    Als er aus seiner Ohnmacht erwachte, fand er sich am Tastenschreibtisch im silbrig schimmernden, eiförmigen Befehlsraum der geheimen Bodenstation.
    Allmählich fielen ihm die Geschehnisse der letzten Tage und Stunden wieder ein: Sein Chef-Astro Dr. Muller und die Männer vom fliegenden, technischen und wissenschaftlichen Personal hatten gemeutert. Sie hatten ihn niedergeschlagen und waren mit dem Meteor geflohen – mit dem Meteor, weil der besser ausgerüstete Monitor nicht startbereit gewesen war. Im Trubel der Meuterei und der Flucht hatte Professor Charivari einige Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt. So waren ihm Superhirn, Henri, Gérard, Prosper, Tati und Micha auf die Spur gekommen: zu seinem Glück, denn sie hatten ihn gerettet.
    So unglaublich es schien: die Feriengruppe, die ins Hochmoor gezogen war, um bei der Bruchsteinkapelle zu zelten, bildete jetzt des großen Gelehrten einzige und letzte Hoffnung. Wobei diese Hoffnung weniger auf die Ferienkinder als vielmehr auf Superhirn gegründet war. Und natürlich auf die Gedankenverbindung mittels seiner Augenhaftschalen und des Telepathors an Bord des Raumschiffs Monitor.
    Der Telepathor war stark. Die Gedankenströme mußten auch durch geschlossene Augenlider über die Haftschalen ins Gehirn dringen. Professor Charivari hatte das an dressierten Hunden erprobt: Der Gedankenstrahler konnte sie aus Schlaf und Betäubung wecken, so daß sie die erteilten Befehle ausführten.
    Stöhnend faßte sich der Professor an die Stirn. Die Wunde, die von den Meuterern stammte, mußte wieder geblutet haben. Die häßlichen Flecke auf den Tasten wiesen darauf hin. Wie lange mochte er besinnungslos gewesen sein?
    Gleichgültig, dachte Charivari. Mit Monitor ist alles in Ordnung! Hätte der Telepathor etwas ausgestrahlt – die Augenhaftschalen hätten es aufgefangen und meinen Geist geweckt. Professor Charivari wußte nicht, wie tief seine Ohnmacht gewesen war. Monatelange Überarbeitung, die Aufregung des Überfalls, die Verletzung, die Anspannung beim Start der jungen Freunde, das Wachen am Befehlstisch, das Absichern der gesamten geheimen unterirdischen Bodenstation mit den Raumschiffgaragen und der Abschußrampe im Meer – diese mörderische Belastung hatte sich plötzlich gerächt. Charivari war völlig weg gewesen, weg wie ein Stein in einem tiefen, tiefen Brunnen. Selbst ein doppelt starker Telepathor oder doppelt starke telepathische Augenhaftschalen hätten dem Ohnmächtigen keinen Gedanken zuführen können.
    Doch der Professor murmelte: »Alles in Ordnung, gewiß, gewiß. Hätte ich im Schlaf Alarmgedanken empfangen, so würde wenigstens eine schwache Erinnerung in mir aufblitzen.«
    Wie gesagt: Charivari täuschte sich.
    Benommen taumelte er in sein Badezimmer, nahm den blutigen Verband von seinem Kahlschädel, tupfte die Wunde vorsichtig ab und klebte ein gepolstertes Pflaster darauf. Das Sausen, Summen und Brummen in seinen Ohren störte ihn. Eine Folge der tiefen Bewußtlosigkeit.
    Bevor er die Augenhaftschalen unter den brennenden Lidern hervorzog, stand er still und konzentrierte sich. Er sendete noch einmal Gedanken zum Monitor – sicherheitshalber. Ausgerechnet während des Waschens konnte ja etwas passieren. Und da er wegen der Meuterer jeden Funkverkehr hatte einstellen lassen, war dies die beste und zuverlässigste Verbindung, auch die unmittelbarste.
    »Alles in Ordnung, Superhirn und Henri?« strahlte Professor Charivari aus. »Ihr sendet nicht! Demnach ist Meteor immer

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