Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
auch, daß bald alles wieder in Ordnung ist!«
»Gut«, nickte Henri. »Wir wissen nun, daß wir nicht sinken können. Aber wie bringen wir das Wasser aus dem Lastenraum heraus – samt dem abscheulichen Ungeheuer! Und wie kriegen wir wieder trockene Räume, Wohn-und Kommandoteil? Außerdem schwimmt ja auch hier noch allerlei herum!«
Eine ganze Weile betätigte Superhirn die Stichworttaste, bis die nötige Kombination eingestellt war. Die Maschinenstimme erteilte Auskunft: »Knopfreihe backbords in Reihenfolge x-m-n-y-e-f-o-o-o-b-1-99-54-a-z-t-n betätigen. Kreiselpumpen in Wohnteil arbeiten dann. Unrat wird in Seitenspalten abgesogen. Ersatzluft bläst automatisch ein. Dazu Reihenfolge n-p-f-g-k-3-4-8-1-e.«
Superhirn ließ die Maschinenstimme das Ganze noch einmal wiederholen, während Henri auf die Knöpfe drückte.
»Halt den Zwergpudel fest, Tati«, warnte Prosper. »Er könnte sonst mit in den Ozean hinausgezogen werden!«
Plötzlich erscholl ein Geräusch, als brausten irgendwo verborgene Motoren. An den Seiten des Kommandoraums bildeten sich Strudel; der Wasserspiegel sank rasch und stetig.
»Schnell, alles auf die Stühle!« rief Superhirn.
Im nächsten Augenblick klappten die Bodenränder auf, und die Fische und Algen, die in den Wohnteil des Monitor gedrungen waren, verschwanden, als seien ganze Breitseiten von Staubsaugern in Tätigkeit.
Frischwasser brauste über den Fußboden, eine Föhnanlage surrte: Vor den Augen der erstaunten Besatzungsmitglieder verwandelte sich der schmierige, feuchte Untergrund wieder in eine saubere, trockene Fläche.
»Noch mal!« rief Micha begeistert. »Bitte, Henri, laß noch mal ein bißchen Wasser und ein paar Fische rein! Ich möchte ...«
»Du möchtest jetzt still sein!« befahl Tati. »Wir haben sicher noch mehr Wasser im Schiff, als uns lieb ist. Oder ist der Lastenraum auch schon leer? Und was macht dieser scheußliche Riesenfisch?«
Prosper schaltete den Fernsehschirm zum Lastenraum ein. »Der Panzerglasvorhang – oder wie man das Ding nennen will – ist immer noch da. Und der Lastenraum gleicht nach wie vor einem Aquarium: Er ist voller Wasser. Außer dem komischen Ungeheuer schwimmen viele kleinere Fische um das Miniraumschiff und das Luftkissenauto herum!«
»Fragen wir doch mal unser sprechendes Lexikon – die Maschinenstimme –, wie wir das Wasser aus dem Lastenraum rauskriegen können und wie das Leck zu stopfen ist«, meinte Gérard.
Superhirn drückte die Informationstaste und kombinierte die ihm nötig scheinenden Stichworte. Es dauerte eine ganze Weile, dann hatte er das Ergebnis.
»Also«, faßte er zusammen, wenn ich die Angaben der Maschinenstimme richtig deute, ist ein Unterseestart in den Weltraum unmöglich: Wir haben zuviel Wasser an Bord. Nun könnten wir zwar wie ein U-Boot auftauchen, einen kleinen Flug versuchen und dabei durch die geöffneten Ladeklappen das Wasser herauslassen – aber mit dem Leck will ich lieber nicht in der Luft herumschwirren.«
»Die Maschinenstimme sprach doch immerzu von einem Hilfstorpedo mit ausfahrbarem Greifarm, der eine Stahlplatte vor das Leck bugsieren soll«, erinnerte Henri. »Und zwar von innen. Verstehst du das?«
Superhirn nickte. »Einer von uns muß das Loch im Schiff mit einer Platte verschließen, ja.«
»Ich verstehe davon nichts«, mischte sich Tati ängstlich ein. Ich höre nur, daß da einer von uns zu dem Ungeheuer in den Lastenraum soll!«
»Nicht ungeschützt«, grinste Superhirn. »Henri! Laß dir von der Maschinenstimme noch mal die Daten für das Unternehmen Hilfstorpedo geben!«
Henri tat es. Danach drückte Gérard weisungsgemäß die Tasten der roten »Gefahrenplatte 11«. Rechts über dem Eingang zum Freizeit-Center – oberhalb einer Wandleiter – Öffnete sich eine mehr als zwei Meter lange Klappe. Ein torpedoförmiges Einmann-U-Boot mit ausfahrbarem Greifarm über der Plastikkanzel wurde sichtbar!
»Kinder!« staunte Gérard. »Ein tolles Ding! Damit würde ich gern ein bißchen im Lastenraum herumkurven!«
»Achtung!« ertönte die Maschinenstimme. »Platte unter Verstrebung drei im Lastenraum greifen, vor das Leck stellen, mit Quetschpistole Dichtungsmaterie gegen den Rand schießen.«
»Was soll das heißen? Was ist eine Quetschpistole?« wunderte sich Prosper. »Die Maschinenstimme redet mal wieder Blech!«
»Im Gegenteil«, erwiderte Superhirn. »Die Auskunft war verflixt genau! Eine Quetschpistole ist übrigens nichts Besonderes: Das Ding hat keinen
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