Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
Vom Netzwerk:
sie Jahrtausende überdauern. Was soll ich mit Hather Torlan tun, Sir? Er will sich partout nicht einfrieren lassen. Er meint, ohne ihn würde die Biosphäre nicht mehr einwandfrei funktionieren. Ich glaube aber eher, daß er ganz einfach Angst hat, nicht mehr zu erwachen.«
    Staffords Blick war ausdruckslos auf die beiden starren Assistentinnen von Torlan gerichtet. Sekundenlang hatte er das Gefühl, sie würden ewig so dahindämmern und niemals wieder erwachen.
    »Wenn er nicht will, so ist das seine Sache. Ich zwinge niemanden dazu, sich in den Tiefschlaf zu begeben. Das sieht hier ja auch tatsächlich wie ein Totenreich aus«, schloß er sarkastisch.
    Bonelli grinste dünn. Seine Blicke waren auf die Kontrolltafeln über den Schläfern gerichtet.
    »Eines Tages«, sagte er bedächtig, »wird das hier alles überflüssig.«
    »Deshalb sind wir zum Cygnus unterwegs, Dr. Bonelli. Nämlich, um genau das herauszufinden. Das Borul-Triebwerk könnte ebenfalls überflüssig werden, wenn wir einen Korridor finden, der es ermöglicht, in kürzester Zeit andere Galaxien oder Universen zu finden. Aber das dürfte Ihnen ja wohl bekannt sein.«
    »Natürlich«, hüstelte Bonelli, der sich wieder einmal darüber ärgerte, etwas gesagt zu haben, was den Captain zu einem spöttischen Kommentar herausforderte.
    Gerade, als er noch etwas äußern wollte, zuckten alle drei leicht zusammen, als ein nervtötendes Heulen erklang.
    Zum ersten Mal gab es Alarm an Bord!
    Duke B. Stafford blieb kühl und gelassen. Nur sein Schritt beschleunigte sich etwas, als er zur Zentrale ging. Die beiden anderen folgten wesentlich nervöser.
    Der Zentralcomputer hatte den Alarm ausgelöst und gleichzeitig den großen Schirm auf Vergrößerung geschaltet. Die Massen-Ortung hatte zur gleichen Zeit angesprochen.
    Ein paar Millionen Kilometer voraus befand sich ein unbekanntes Objekt auf einem ›Torkelkurs‹.
    Den Massetastern zufolge war es relativ klein – ein kosmischer Vagabund vermutlich, oder einer jener schmutzigen Schneebälle, die seit Jahrtausenden durchs All trieben, irgendwo auf einen Planeten stürzten oder in einer Sonne verglühten.
    »Genaue Identifizierung«, fragte Stafford das Bordgehirn ab.
    »Metallischer Körper«, kam umgehend die Auswertung. »Durchmesser vierundzwanzig Meter. Objekt liegt auf Kollisionskurs.«
    Ohne eine weitere Order abzuwarten, leitete der Bordcomputer das Ausweichmanöver ein. Es war nur ein kurzer Impuls, der die HERAKLES aus dem Gefahrenbereich brachte.
    Hather Torlan war mittlerweile ebenfalls in der Zentrale erschienen und blickte angestrengt auf den Schirm, doch das winzige Ding war bei der ungeheuren Geschwindigkeit und der Schwärze nicht auszumachen. Aber Stafford hatte die Spezialkamera eingeschaltet und wartete nur auf die Auswertung.
    »Ein metallischer Körper«, sagte Torlan laut. »Unser Bordhirn meint wohl einen Meteoriten.«
    »Die bekanntlich auch aus Metallen bestehen«, meinte Beauregard. »Meistens Nickel, Eisen und Silikate.«
    Das Ding, das ihren Kurs gekreuzt hatte, war längst wieder Hunderttausende von Kilometern hinter ihnen, etwas seitlich versetzt.
    Jetzt kam über den Bildschirm die Auswertung der Hochgeschwindigkeitskamera. Die Bilder waren gestochen scharf. Ein menschliches Auge hätte nicht mal einen Bruchteil davon erkannt.
    Die Männer begannen unterdrückt zu stöhnen, als das Gebilde aus dem Nichts erschien. Der vordere Teil war zylinderförmig, während sich am Heck ein ballonartiger Auswuchs aus Metall befand. Rechts und links wuchsen aus dem Ding etliche Meter lange Metallarme hervor, die verblüffend an die Sonnenpaddel früherer Zeiten erinnerten.
    Es befand sich auf keinem linearen Flug, sondern torkelte, sich langsam um seine Achse drehend und überschlagend, mit relativ hoher Geschwindigkeit durch das All.
    Drei Dutzend gestochen scharfe Aufnahmen erschienen nacheinander, wobei das Ding jedesmal seine Position wechselte.
    »Was – zum Teufel – ist das?« fragte Bonelli ächzend. »Sieht nach einer Fremdrasse aus. Ein Späher vermutlich … oh mein Gott, ich kann es nicht fassen.«
    »Beruhigen Sie sich wieder, Dr. Bonelli«, sagte Stafford mit dem bekannten Spott in der Stimme. »Was wir soeben sahen, hat eine Fremdrasse gebaut, die sich Menschen nennen. Es dürfte sich um eine der früheren Raumsonden vom Typ Outdoor-Mariner handeln, die vor mehr als siebzig Jahren gestartet wurden, um Aufnahmen von den Planeten zu machen.
    Nach etlichen Jahren verließ sie das

Weitere Kostenlose Bücher