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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Algentanks zuckten statische Entladungen, die wie langgezogene Blitze durch die Wälder rasten. Flammen tauchten aus dem Nichts auf, begannen grell zu lodern und wanderten weiter.
    Auch der Ozean kippte um, aber auf eine merkwürdige Art und Weise.
    Das Wasser dehnte sich auf eine physikalisch unmögliche Art. Ein Vorhang erhob sich, ähnlich einer riesigen Plastikfolie, der langsam durch die Luft schwebte und überall einbeulte. Anschließend stieg mit Donnergetöse der Ozean nach oben und zog sich immer mehr in die Länge.
    Auch die Palmen wuchsen schlagartig ins Gigantische, wobei ihre unteren Stämme eine beängstigende Breite annahmen.
    Alles wirkte so, als laufe ein verrückter, surrealistischer Film vor ihren Augen ab. Die gesamte Biosphäre kochte und brodelte …
    Wendre Torlan zerrte am Griff der Schleusentür.
    »Sind Sie wahnsinnig?« fauchte Stafford. »Sie können da nicht hinein. Dort geht alles unter. Innendruck und Temperatur sind ins Unermeßliche gestiegen.«
    »Aber wir müssen etwas tun«, rief Wendre. »Sonst sind wir alle in kurzer Zeit verloren.«
    Jetzt griffen die kreuz und quer laufenden Gravowellen erneut nach ihnen. Eine Stoßwellenfront näherte sich mit mörderischer Gewalt.
    Als die Schleusentür sich nach außen wölbte, unterdrückte Stafford nur mühsam ein Stöhnen. Sein linker Arm wurde wie in einen riesigen Schraubstock gepreßt. Außerdem hatte er das Gefühl, seine linke Gehirnhälfte werde zermalmt. Der Schmerz raste wellengleich durch seinen Körper.
    Im allerletzten Augenblick, bevor die mörderische Kraft ihn endgültig im Griff hatte, riß er sich los und stolperte den anderen nach, die voller Angst und Panik zum Mumiensaal rannten.
    Stafford wollte die angstvollen Leute zum Ringwulst dirigieren, denn dort waren noch keine Veränderungen aufgetreten. Doch niemand achtete auf sein Kommando. Die Panik hatte sie im Griff, und so rannten sie kopflos weiter.
    In den Gängen begannen sich die Wände teils nach innen, teils nach außen zu wölben. Das Chaos wurde immer perfekter, und jeder reagierte in seiner Angst mit sinnlosem Gerenne in alle Richtungen.
    »Zum Ringwulst hinüber!« brüllte Stafford.
    Vergebens. Alle stürmten in den Mumiensaal und blieben dort am Eingang wie erstarrt stehen.
    Der Anblick, der sich ihnen bot, war makaber genug.
    Die Batterie gläserner Särge war nach Staffords spontaner Schätzung mindestens dreihundert Meter lang und total verzogen. Hier wirkten die Zugkräfte nur auf der linken Seite. Auch die Wände waren konkav gebogen und beschrieben einen endlos langen Bogen, der dem Anschein nach ewig weiterlief und ins Nichts führte.
    Als Stafford vorsichtig zwei Schritte vortrat, begann wieder das unangenehme Ziehen, als drücken Zentnerlasten auf ihn. Er ignorierte den Schmerz bewußt und trat an das gläserne Behältnis, in dem der blinde Pilot Kane Gray seinen Tiefschlaf hielt.
    Gray war deutlich im eisähnlichen Block zu erkennen. Aber Stafford erlitt fast einen Schock, als er die Wahrheit erkannte.
    Vor ihm dehnte sich eine Gestalt, die nichts Menschliches mehr an sich hatte. Mindestens zwanzig Meter lang war das, was früher mal Kane Gray gewesen war. Die Arme maßen allein mindestens fünfzehn Meter, wie der Captain schaudernd feststellte. Und der Dehnungsprozeß lief unaufhaltsam weiter, zog die in Todesstarre verfallene Gestalt immer weiter in die Länge.
    Ein Zerrbild eines Menschen, dachte Stafford voller Entsetzen. Außerdem war der Körper total verbogen.
    »Er ist tot«, hörte er neben sich Frank Beauregard flüstern.
    »Ja. Niemand kann das überleben«, erwiderte Stafford. »Damit haben wir schon zwei Leute verloren. Bonelli und Gray.«
    Raum und Zeit schienen sich wieder zu krümmen. Im Innern des schwarzen Sternenmolochs traten urplötzlich wilde Kräfte auf, die an Stärke alles überboten, was sie bisher erlebt hatten. Und sie waren so rätselhaft, daß niemand sie auch nur annähernd begreifen konnte. Mit irdischen Begebenheiten ließ sich hier absolut nichts erklären. Und jedes normale physikalische Gesetz war in diesen Dimensionen nur noch eine lächerliche Farce.
    Der Sarg von Gray wurde noch länger, zusehends schmaler und verlor sich irgendwo in der Ferne. Der Eindruck entstand, als blicke man durch ein umgekehrtes Fernrohr.
    Irgendwo hier im Mumiensaal schien aber eine merkwürdige Grenze zu verlaufen. Auf der einen Seite tobten unvorstellbare Gravitationskräfte, auf der anderen fand etwas statt, das zunächst alle in

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