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Raus mit der Sprache

Titel: Raus mit der Sprache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Steinbuch
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erinnern. Verbinden Sie in Gedanken Fragen und Antworten. Können Sie die Fragen beantworten, die Sie anfangs gestellt haben?

    Der vielfach nachgewiesene Erfolg derartiger Lese- bzw. Lerntechniken beruht darauf, dass
die Gliederung des Stoffes deutlich wird;
das Lernen des Stoffes aufgrund mehrerer Durchgänge auf einen größeren Zeitraum verteilt wird und verteiltes Lernen effektiver ist als massiertes Lernen;
das Formulieren und Beantworten von Fragen zu einer aktiven Auseinandersetzung und Verarbeitung des Stoffes anregt;
mit Hilfe der Fragen, die man noch im Kopf hat, der Text ein weiteres Mal durchgegangen, das heißt wiederholt wird.
    Spätestens jetzt wird offenkundig, wie arbeitsaufwändig das geistige Durchdringen eines Textes ist. Lassen Sie sich von dem Zeitaufwand nicht abschrecken, langfristig ist Ihnen der Erfolg sicher.
    Nicht selten habe ich von Studierenden gehört: Ja, wenn ich gut drauf bin, dann läuft das mit dem Arbeiten. Diese Einstellung |89| führt dazu, dass Sie bisweilen tage-, oder gar wochenlang warten können, bis Sie gut drauf sind. Es ist aber unabhängig von der Stimmung sehr wohl möglich, sich zu der mit sich selbst vereinbarten Stunde an den Schreibtisch zu setzen und dann zu merken, wie sich Motivation und Interesse für das, was Sie tun, allmählich entwickeln.

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|91| 7. Das Referat/der Vortrag - Als guter Redner wird man nicht geboren
    Bei der Überwindung der Redeangst haben Sie die Erfahrung gemacht, dass es sich um einen längerfristigen Prozess handelt, in dem Sie sich Schritt für Schritt einem von Ihnen gewünschten Verhalten annähern. Je häufiger Sie sich zuerst mit kurzen, dann mit längeren Beiträgen zu Wort gemeldet haben, desto leichter ist es Ihnen gefallen, sich zu beteiligen. Ihre Aufregung hat sich allmählich in Anregung verwandelt, und Sie sind mehr gespannt als angespannt.
    Wenn Sie sich nun daran machen, Referate oder Vorträge zu halten, ist das eine neue Herausforderung und eine inhaltlich schwierigere und anspruchsvollere Aufgabe. Es geht darum, anderen Wissen zu vermitteln. Um das überzeugend zu können, benötigen Sie bestimmte Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten sind nicht angeboren. Es ist nicht so, dass man sie entweder hat oder nicht hat, sondern sie können gelernt und geübt werden und entwickeln sich mit jedem Referat, das Sie halten.
    Bei Zuhörern Interesse für ein Thema wecken zu können ist eine Fähigkeit, die weit über das Studium hinaus nützlich ist. Die Fähigkeit zu kommunizieren wird in immer mehr Berufen immer wichtiger. Der Anwalt muss überzeugend plädieren. Der Betriebswirt und Techniker muss eine neue Entwicklung, ein neues Produkt gegenüber Vorgesetzten und Kollegen und später auch gegenüber den Kunden überzeugend darstellen, Forscher und Entwickler müssen Anträge auf Fördermittel schlüssig begründen.
    Im Studium bietet sich Ihnen die Möglichkeit, alles, was dazu |92| gehört, um ein Anliegen erfolgreich zu präsentieren, herauszufinden, zu lernen und zu üben.
    Sie sind jetzt durchaus in der Lage, der Versuchung zu widerstehen, einen großen Bogen um das Referat zu machen. In meinen Redetrainings ist die Übernahme eines Referats Bedingung, und ich kann bezeugen, dass alle dieses erste Mal überlebt und nicht selten mit diesem Schritt auch den Spaß an ihrem Studium entdeckt haben.
    Für die Präsentation kann es kein Patentrezept geben, weil die ›Zutaten‹ zu diesem Rezept je nach Thema, Adressatenkreis und eigener Kompetenz unterschiedlich sind. Dennoch gibt es ein paar Regeln, die in jedem Fall gelten.
    Eine unerlässliche Voraussetzung ist der Inhalt, Ihr Wissen, also dass Sie etwas zu sagen haben. Man sollte nicht über etwas reden, worüber man kaum etwas weiß oder was einen nicht interessiert, aber man darf als Student sehr wohl über ein Thema reden, von dem man noch nicht alles weiß.
    Eine weitere wichtige Voraussetzung ist das methodische Vorgehen bei diesem Vorhaben, und darum soll es im Folgenden gehen.
    Es ist ganz hilfreich, einmal systematisch zu beobachten, welche Referate von Kommilitonen oder Vorträge von Professoren bei Ihnen Interesse für das Thema wecken.
    Aufgabe
    Sie falten ein DIN A4-Blatt der Länge nach einmal, setzen über die eine Hälfte ein Plus, über die andere ein Minus und notieren jeweils, was Ihnen bei dem Vortrag gefallen hat und was Sie nicht so gut oder sogar schlecht gefunden haben.
    Auf diese Weise finden Sie heraus, was einen Vortrag für Sie

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