Raus mit der Sprache

zusammen. Bei völligem Neuland lohnt der Gang in die Bibliothek. Dort können Sie im Stichwortkatalog oder in der Online-Recherche – die natürlich auch von heimischen PC aus möglich ist – nach Literatur suchen oder sich beraten lassen. Wertvolle Informationen können Sie bekommen, wenn Sie Personen oder Institutionen, die sich auf das betreffende Gebiet spezialisiert haben, direkt fragen oder anschreiben.
    Schreiben Sie auch Ihre eigenen Ideen, Einfälle, Fragen und Thesen zu dem Thema auf, im Sinne eines Brainstorming: zuerst einmal alles sammeln und noch nicht kritisch bewerten.
    In dieser Phase ist es wichtig, dass Sie den inneren Zensor ruhig stellen und Ihrer Phantasie freien Lauf lassen.
    Strukturieren des Materials
    Der nächste Schritt ist so zentral wie schwierig:
    Das vorliegende Material ist zu bearbeiten und auf das Wesentliche |96| zu konzentrieren. Das erfordert eine subjektive Entscheidung, und es ist immer möglich, dass das, was Sie für wichtig halten, sich nicht mit dem Urteil des Dozenten deckt. Sie sollten bei der Entscheidung darüber, was Ihnen wesentlich ist, Ihrer eigenen Urteilskraft vertrauen. Aber es kommt auch darauf an, dass Sie Ihre Thesen gut begründen und durch anschauliche Beispiele erläutern können. Wenn Sie unsicher sind, hilft eine Rücksprache beim Dozenten.
    Nur wenn Sie Dinge vortragen, die Sie durchgearbeitet haben und die für Sie stimmig sind, kann sich auch den Zuhörern ein Sinn erschließen.

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Gestaltung
    Gliederung und Rohfassung
    Sobald das Material gesichtet und die Reduktion auf das Wesentliche erfolgt ist, können Sie damit beginnen, Gliederung und Rohfassung Ihres Referats auszuarbeiten. Die Grobgliederung besteht, wie Sie wissen, im Allgemeinen aus Einleitung, Hauptteil und Schluss, aber auch jede andere Aufteilung, solange sie übersichtlich und in sich schlüssig ist, ist möglich.
    Die Einleitung dient dazu, den Kontakt zu den Hörern herzustellen, unter anderem auch mit einem offenen Blick in die Runde, und Interesse für das Thema zu wecken, indem Sie begründen, warum sich die Beschäftigung mit dem Thema lohnt.
    Mit einigen Leitfragen können Sie einen kurzen vorausschauenden Überblick über die Inhalte geben und zum Hauptteil überleiten.
    Die Leitfragen bzw. grundlegenden Thesen Ihres Themas ziehen sich wie ein roter Faden durch den Hauptteil. Sie sollten ausführlich begründet und durch eine Darstellung der Pro- und Contra-Argumente, Beispiele oder Zitate erläutert und belegt werden.
    Sie können auf die Leitfragen immer wieder Bezug nehmen und aufzeigen, wo Sie in Ihrer Argumentation gerade stehen. |97| Das hilft, die Struktur und den Aufbau des Referats zu verstehen, und das wiederum erleichtert das Zuhören.
    Da man beim Zuhören im Gegensatz zur Lektüre nicht die Möglichkeit hat, eine schwierige Stelle noch einmal durchzulesen, sind einfache, klare, kurze, anschauliche Sätze bei Ihrem Vortrag doppelt wichtig. Verfallen Sie nicht dem Irrglauben, dass komplizierte, verschachtelte Satzkonstruktionen, in denen es von Fachausdrücken und Fremdwörtern wimmelt, mehr Wissenschaftlichkeit ausstrahlen.
    Ihre Zuhörer wissen es auch zu schätzen, wenn Sie sich auf die neuen Informationen konzentrieren und diese so kurz und prägnant wie möglich und so ausführlich wie nötig darstellen. Wiederholen Sie sich nicht zu oft. Es ist schon eine arge Zumutung an die Geduld der Zuhörer, wenn der gleiche Sachverhalt immer wieder mit anderen Worten abgehandelt wird oder wenn Altbekanntes breitgetreten wird.
    Außerdem können Sie Ihr Referat lebendiger gestalten,
wenn Sie die Zuhörer direkt miteinbeziehen;
wenn Sie die abstrakten Ausführungen durch konkrete Beispiele, bildhafte Vergleiche, eigene Erlebnisse anschaulich machen;
wenn Sie komplizierte Zusammenhänge durch Analogien verständlich machen;
wenn Sie da, wo es sich anbietet, eine Anekdote einfließen oder Ironie, Witz, Humor durchscheinen lassen;
wenn Sie mit Wortspielen oder Paradoxien eine Aussage hervorheben.
    Welche von diesen Anregungen angemessen und hilfreich sind, muss von Thema zu Thema, von Publikum zu Publikum, von Situation zu Situation entschieden werden.
    Im Schlussteil können die wichtigsten Aussagen prägnant zusammengefasst, das Thema noch einmal in einen Zusammenhang mit bisher im Seminar erarbeiteten Ergebnissen gestellt, eine persönliche Stellungnahme deutlich gemacht oder ein Ausblick auf zukünftige Veränderungsmöglichkeiten, Entwicklungen