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Rausch der Unterwerfung

Rausch der Unterwerfung

Titel: Rausch der Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Eden
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„Wenn du dich erst daran gewöhnt hast, was macht es dann noch für einen Sinn?“
     
    Anne nahm das letzte Foto in ihre Hand.
    „Satans jungfräuliche Braut.“
    Ohne dass sie es merkte, fuhr ihre Hand in die Höhe und legte sich über ihre Lippen. Sie schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück. Das Brennen der roten Male auf ihrem Körper schien an Intensität zuzunehmen und gab ihr fast das Gefühl, noch einmal wehrlos an dem Gestänge zu hängen, während eine in sich verschlungene feurige Spur auf ihrer Haut wütete.
    Obwohl es nur schmale Streifen waren, die wirklich brannten, schien es, als würde sie lichterloh in Flammen stehen. Ihr Kopf war leicht zurückgeworfen und ihr Mund zu einem Schrei geöffnet. Sie erinnerte sich daran, was sie geschrien hatte.
    Sie hatte nach ihm geschrien, seinen Namen gerufen, das erste und einzige Mal.
    Mühsam öffnete sie ihre schweren Augen und blickte das Foto noch eine Zeit lang an, dann schob sie es hinter die anderen, woraufhin die Tänzerin wieder zum Vorschein kam. Eine Ewigkeit schien zwischen den beiden Aufnahmen zu liegen. Sie atmete noch einmal tief durch, dann steckte sie den Stapel in den Umschlag zurück.
     
    „Reib dich noch ein paar Tage mit der Salbe ein, wenn du wieder zu Hause bist“, sagte er, und legte die Tube auf die Theke der Küche, auf der neben den geleerten Tellern einer nächtlichen Mahlzeit die leere Weinflasche stand. „Spätestens morgen Abend solltest du keine Schmerzen mehr haben, und die Rötungen gehen dann auch bald weg.“
    „Ja, Herr.“
    Sie nahm die Salbe und verstaute sie in der Handtasche, die noch immer am Haken neben dem Eingang hing wie ein unnützes Requisit.
    „Du warst großartig“, sagte er leise, als sie wieder vor ihm saß, und in seiner Stimme schwang Anerkennung mit. „Feuerrot.“
    Sie lächelte und senkte den Blick. „Ich habe mich eigentlich nie so gesehen, eher grau und zu groß geraten. Und meine Lieblingsfarbe ist grün.“
    „Ich weiß.“
    „Hab ich das auch schon erzählt?“
    „Ja.“
    Anne schüttelte den Kopf.
    „Ich bin nachtblind, Oguchi-Syndrom. Ich glaube, das wusstet Ihr noch nicht.“
    „Nein.“ Er lächelte, dann wurde sein Blick wieder ernst. „Wirst du klarkommen?“
    „Ich …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin bisher immer klargekommen. Ich muss mich nur erinnern, wer ich bin.“
    „Das wirst du. Geht schneller, als du denkst.“
    „Ja, Herr!“
    Als sie später wieder im Bett lagen, nahm er sie langsam und sanft, als gäbe es nichts von all dem, was sie beide eigentlich verband. Er ließ zu, dass sie ihn berührte, wo immer sie wollte, und sie genoss es, ihre Hände in seinem Haar zu vergraben und über seinen Rücken und seinen festen Hintern zu streichen.
    „Ihr könnt es ja doch, Herr“, raunte sie leise, als er eine langsame Spur vom Hals bis zu ihrem Bauchnabel küsste, während seine Hände über ihren gezeichneten Körper strichen, als wäre er zerbrechlich wie Porzellan.
    „Was?“
    „Kuscheln.“
    Anne hörte sein dunkles Lachen an ihrem Bauch. „Das verlernt man eben nicht.“
    „Und es fühlt sich irgendwie … verboten an.“ Sie rekelte sich und gab ein leises, wohliges Stöhnen von sich. „Es gefällt mir.“
    „Hm“, brummte er, und sein Mund kehrte zu ihren Lippen zurück. „Dann gefällt es mir auch.“
     
    „No, no! Está pagado ya! … Schon erledigt!“
    Der Taxifahrer schüttelte den Kopf, als Anne für die Fahrt zum Flughafen bezahlen wollte. Sie drückte ihm trotzdem ein Trinkgeld in die Hand und stieg aus dem Wagen.
    Als die Dame am Check-in sie wenig später stirnrunzelnd musterte, wurde Anne bewusst, dass sie noch immer die Ledermanschette um ihren Hals trug. Der Schlüssel dazu befand sich in ihrer Tasche, aber sie hatte bisher noch gar nicht daran gedacht, das Halsband abzulegen.
    „Einen Fensterplatz, bitte“, sagte sie, und die Frau konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm ihres Computers.
     
    „Wie fühlst du dich?“, fragte Miguel, als sie tief in der Nacht im kühlen Wasser der Wanne lagen und den Schweiß ihrer Ausschweifungen von ihren Körpern spülten.
    „Keine Ahnung“, gab sie zurück und streichelte sein Knie, das neben ihr aus dem Schaum ragte. „Ich bin müde und total kaputt.“
    „Ich weiß, aber du wirst mir trotzdem eine Antwort geben, Frau. Du bist hierhergekommen, weil du auf der Suche warst. Ich will wissen, ob du etwas gefunden hast.“
    Annes Hand kam zum Stillstand. Hatte sie überhaupt

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