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Rausch der Unterwerfung

Rausch der Unterwerfung

Titel: Rausch der Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Eden
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abwärts bis zur sichtbaren Wölbung seiner Hose. Unwillkürlich befeuchtete sie ihre Lippen.
    Da brach er endgültig in Gelächter aus. Anne zuckte zusammen und wurde rot.
    „Wenn ich es sage, Frau. Nicht, wenn dir der Sinn danach steht. Die Arbeit geht vor.“
    Damit griff er sie wieder beim Ring ihres Halsbands und zog sie auf die Beine.
     
    „… jetzt die Schlaufe hier durch und … festziehen. Alles klar?“
    Anne nickte und begann, mit ihrem Seil zu hantieren. Sie saßen auf dem weißen Teppich im Erdgeschoss und banden Seile zu gebrauchsfertigen Bündeln zusammen. Ein gleichmäßiges Schlaufenbündel zusammenzulegen, bereitete Anne keine Schwierigkeiten, doch die schlussendliche Bindung, die Miguel bevorzugte, fand sie kompliziert, zumal sie in diesen Dingen keinerlei Erfahrung hatte.
    „Nimm den Zeigefinger von unten wie eine Häkelnadel“, erklärte er geduldig, als sie versuchte, ihre Schlaufe mit dem Finger durch das Bündel zu stopfen.
    „Genau … jetzt durchziehen … gut!“
    Als sie Miguel ihr erstes Werk präsentierte, nahm er es ihr aus der Hand und musterte es eine Weile.
    „Interessant“, war sein Kommentar. „Jetzt öffne es.“
    Sie nahm das Bündel wieder an sich und zog an der Schlaufe, nichts geschah. Erst als sie noch ein wenig fester zog, gab es endlich nach und ballte sich zu einem knotigen Gewirr zusammen.
    „Den Trick musst du mir nachher unbedingt noch mal zeigen“, sagte Miguel und lachte. „Den kannte ich bisher noch nicht.“
    Sie gab einen leisen Unmutslaut von sich und versuchte, das Knäuel zu entwirren.
    „Versuch es einfach noch mal, so schwierig ist das nicht.“
    Miguel hatte recht. Schon ihr zweiter Versuch gelang. Er nahm ihr das Bündel aus der Hand, nickte beifällig und legte es zu den anderen, die bereits in Reih und Glied vor ihm lagen.
    Anne zog das nächste Seil aus dem vor ihr liegenden Haufen und begann von Neuem.
     
    Sie verbrachten schon den ganzen Nachmittag damit, die unterschiedlichsten Teile von Miguels Equipment zu pflegen oder zum Gebrauch vorzubereiten. Sie hatten Seile gewaschen und zum Trocknen aufgehängt, Lederteile gefettet, Metallteile geölt und sogar die Fotoausrüstung auseinandergenommen, deren einzelne Bestandteile Anne allerdings nicht in die Hände bekam.
    Während er mit einer Druckluftdose und getränkten Wattestäbchen kleinsten Stäubchen zu Leibe rückte, hatte Miguel ihr jedoch einige Funktionen erklärt und die Teile schließlich in einem Alukoffer verstaut.
    Anne fragte sich, ob diese Arbeiten zu dem Zeitpunkt wirklich notwendig waren, oder ob er sie einfach nur mit all dem vertraut machen wollte. Es fiel ihr schwer, mit den wechselnden Gefühlen umzugehen, die er in ihr hervorbrachte, als würde er auf einem Instrument spielen oder es stimmen. Er konnte sanft sein und grob, nachsichtig und herrisch. Er jagte ihr in einem Moment Angstschauer über den Rücken und gab sich wenig später galant, geradezu fürsorglich, dass sie ihm ohne zu zögern an jeden Ort der Welt gefolgt wäre.
    Schon in den Wochen, in denen nur der virtuelle Kontakt zwischen ihnen bestand, hatte sie genau diese zwiespältigen Empfindungen des Öfteren gehabt und sich gefragt, wer dieser Mann in Wirklichkeit war. Jetzt, nach vierundzwanzig Stunden in seiner unmittelbaren Gegenwart, war sie der Antwort auf diese Frage kein Stück nähergekommen.
    Er wusste so viel über sie, sie wusste kaum etwas über ihn. Er berührte sie, wo immer er sie berühren wollte, doch er selbst ließ Berührungen nicht zu. Er blieb wortkarg und forderte auch von ihr, dass sie die meiste Zeit schwieg.
    Und plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie nicht einmal seinen Namen kannte. Miguel war sein Künstlername, das hatte er ihr gesagt, und er lebte in einem Haus in Spanien, doch er besaß einen deutschen Pass. Anne hatte ihn kurz gesehen, als er den Inhalt seiner Tasche vor ihr ausgeleert und sortiert hatte. Der Pass war jedoch schnell wieder in einer Seitentasche verschwunden.
    Mehr als einmal hatte er ihr heute die Frage gestellt: „Wer bist du?“
    Doch diese Frage brannte auch in ihr. Wer bist du, Miguel?
    Vielleicht würde sie in den nächsten zwei Tagen eine Antwort darauf erhalten. Sie hoffte es, fragte sich aber gleichzeitig, was ihr das bringen würde. Sein Interesse an ihr ging nicht über diesen Besuch hinaus. Wenn ihre Zeit hier vorbei war, würden sie sich nicht wiedersehen, das hatte er mehr als einmal deutlich gemacht, und Anne verstand nun auch, warum.
    Sie

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