Rausch der Unterwerfung
wie er ihre Oberschenkel mit einigen festen Wicklungen versah. Was würde es diesmal sein? Was würde er vor allem anders machen, was diese Bondage von den fehlgeschlagenen Experimenten des Vormittags unterschied?
Nachdem Miguel die breiten Bänder an ihren Schenkeln verknotet hatte, räumte er Annes Decke zur Seite und wies auf den Kies.
„Setz dich wieder hin, und zwar genau so wie vorher.“
Anne nickte verstehend und ließ sich vorsichtig auf die Knie sinken. Sie gab auch keinen Mucks von sich, als sie sich neben ihre Unterschenkel setzte und die Spitzen der Steine sich in ihren blanken Hintern bohrten. Einen halben Tag lang hatte sie auf die Gelegenheit gewartet, sich noch einmal beweisen zu können. Sie wollte es nicht vermasseln.
„Jetzt die Beine auseinander, aber lass sie angewinkelt.“
Der Kies schien belustigt zu knirschen, als sie ihre Knie auseinanderzog. Sie kam sich vor wie ein Fakir auf seinem Nagelbett. Miguel wartete geduldig, aber er beobachtete ihre Mühen, als würde er einer Zangengeburt beiwohnen, bis er endlich abwinkte.
„Das reicht! Hast du es bequem, Frau?“
„Ja, Herr!“, quetschte sie hervor, doch nach einem Blick in sein Gesicht verbesserte sie sich schnell. „Nein, Herr!“
Er schüttelte den Kopf, als wäre Anne ein hoffnungsloser Fall, dann ging er vor ihr in die Hocke und begann, ihre Schenkelfesselung mit ihren Knöcheln zu verknoten.
„Meine Bilder sind authentisch“, erklärte er dabei, ohne sie anzusehen. „Ich retouchiere nichts weg und füge nichts hinzu. Blaue Flecke oder Striemen sind nur dann zu sehen, wenn das Model auch wirklich geschlagen wurde. Schmerz, Tränen und Angst sind echt. Ich arbeite nicht mit Posen, sie sind ohne Leben. Also hör endlich auf, mir etwas vorzumachen oder vorzuspielen, was du nicht empfindest. Sei authentisch, sei einfach du selbst.“
„Ja, Herr! Ich will mich bemühen.“
Darauf reagierte er, als wäre er nun endgültig am Ende seiner Geduld.
„Du hast es immer noch nicht verstanden. Genau das sollst du nicht!“ Er zog den letzten Knoten mit einem Ruck fest und griff nach dem nächsten Seil. „Alles, was ich von dir will, ist, dass du dich konzentrierst, dass du immer ganz bei mir bist, mehr nicht. Seit heute Morgen posierst du. Du gibst dir Mühe, aber du versuchst, mir ein Bild zu verkaufen, das deinen eigenen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Was soll ich damit?“
Er schaute sie kurz an, verbat ihr jedoch jede Antwort mit einer raschen Geste. „Damit ist jetzt Schluss, klar? Mit etwas Glück kriegen wir heute noch was Brauchbares zustande, aber auch dann werden die nächsten beiden Tage hart, weil wir schon was aufzuholen haben. Komm endlich auf den Boden der Realität und gib mir, was du mir versprochen hast, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Tu einfach nur, was ich dir sage, den Rest überlässt du gefälligst mir.“
Er nahm ihre linke Hand und zurrte sie mit einer doppelten Schlinge fest. Die Hand folgte dem Zug des Seils über die Schulter zum Nacken und wurde an einem Doppelstrang, der sich zwischen ihren Brüsten entlangschlängelte und anschließend um ihren Leib wand, fixiert.
Annes rechtes Handgelenk wurde ebenfalls von zwei Schlaufen eingefangen und wanderte in Gegenrichtung an ihrem Kreuz entlang zum Rücken. Sie spürte, wie er eine Verbindung zwischen beiden Händen knüpfte, die von oben und unten aufeinander zustrebten, sich aber nicht erreichten, selbst als er die Verbindung fest anzog und ein leises Keuchen über Annes Lippen glitt. Seile schlangen sich um ihre Fingerglieder, bis sie sich regelrecht davon eingesponnen fühlte.
Und die ganze Zeit dachte sie über Miguels Worte nach. Einerseits musste sie ihm recht geben. Sie hatte versucht, ihm zu gefallen und etwas darzustellen, was er mit seiner Kamera einfangen konnte. Andererseits hatte sie es gern getan, es hatte ihr Spaß gemacht, doch genau das schien er nicht zu wollen.
Sie sackte in sich zusammen, bis die Fesselung sie schnürte. Dass die scharfen Kanten der Steine sich dabei noch tiefer in ihre Haut bohrten, registrierte sie nur am Rande. Sie fühlte sich plötzlich wie vor den Kopf gestoßen. Egal, was sie tat, er wies sie zurück, nicht nur körperlich. Doch vor allem setzte er sie allmählich unter Druck.
Ja, ganz offensichtlich hatte sie sich kindisch verhalten, sich kopfüber in ein Abenteuer gestürzt, in dem sie ein erotisches, lustvolles Spiel gesehen hatte, eine Affäre, nichts weiter.
Für Miguel war es mehr
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