Rausch der Unterwerfung
begnügen. Sie diente ihm auf die Art, die ihm gefiel. So sollte es auch sein. Doch die Idee, die ihr plötzlich durch den Kopf schoss, war zu verwegen, um ignoriert zu werden. Fast hätte sie laut gekichert, was der Schwanz in ihrem Mund zum Glück verhinderte. Sie überlegte nur kurz.
Ihre Hand, die Miguels Hoden verwöhnte, war schweißnass geworden, was bei den herrschenden Temperaturen und ihrer eigenen Erregung nicht verwunderlich war und ihrem Vorhaben sehr entgegenkam. Anne zögerte nicht länger, ließ die geschwollenen Bälle los und bahnte sich ihren Weg durch den kleinen Spalt zwischen festem Sitzfleisch und dem Plastik des Stuhls, bis sie die enge Öffnung fand, die ihrem Finger zwar kurz empört Widerstand leistete, sich aber schließlich nicht widersetzen konnte, bis er in ihr verschwunden war.
Miguels Redefluss brach im selben Moment ab. Anne triumphierte und konzentrierte sich nun wieder auf ihre eigentliche Aufgabe. Den Finger ließ sie genau da, wo er war, krümmte ihn sogar einige Male und schauerte, wenn der Schwanz zwischen ihren Lippen zeitgleich zuckte.
„La cuenta!“, hörte sie Miguel rau sagen, und so viel verstand sie bereits, dass er die Rechnung verlangt hatte.
Der Kellner zog ab. Miguels Hand löste sich von ihrem Kopf, und wenig später spürte Anne, wie sein Körper sich spannte. Instinktiv wich sie zurück, doch nur, um ihn erneut tief in sich aufzunehmen, und als er sich in ihren Mund ergoss, fühlte sie sich vor Glück wie benebelt. Jetzt gehörte er ihr. Sie wollte nichts verpassen, nichts verschwenden.
Sein spürbares Beben sprang auf sie über, beschleunigte ihren Puls, versetzte sie geradezu in einen Freudentaumel. Gierig ließ sie den warmen Saft über ihre Zunge rinnen, schmeckte ihn, kostete ihn aus und seufzte, als die Quelle versiegte. Das Gefühl, einen Mann wie Miguel unter Kontrolle zu haben, war so berauschend, dass sie alles vergaß. Sie lutschte ihn bis auf die blanke Haut sauber und ließ schließlich geradezu wehmütig von ihm ab.
Nachdem sie seine Hose wieder geschlossen hatte, krabbelte sie zu ihrem Stuhl zurück, schaute sich kurz um und nahm möglichst unauffällig darauf Platz. Ohne ihn anzusehen, langte sie nach ihrem Wasser und nahm einen Schluck, um sich den Mund zu spülen, dann griff sie nach einer frischen Serviette und tupfte sich damit über ihre Lippen.
Das euphorische Gefühl, in das sie sich geradezu hineingesteigert hatte, verging schlagartig, als sie zu ihm aufsah. Sie wusste den Blick nicht zu deuten, mit dem er sie bedachte, doch sie hatte das beunruhigende Gefühl, in diesem Moment tatsächlich Satan persönlich gegenüberzusitzen. Strähnen seines dunklen Haars waren ihm ins Gesicht gefallen, und seine Augen funkelten dunkler denn je.
„Das hat noch ein Nachspiel“, sagte er leise.
Anne senkte den Kopf und antwortete nichts. Trotz der herrschenden Hitze fühlte sie einen eisigen Schauer über ihren Rücken streichen. War sie wirklich zu weit gegangen? Das konnte sie sich nicht vorstellen, nicht bei ihm.
‚Gib dir Mühe’, hatte er gesagt, nichts anderes hatte sie getan, und das bewiesenermaßen erfolgreich.
Der Kellner kam an den Tisch, Miguel bezahlte und erhob sich gleich darauf von seinem Stuhl. Er packte Anne am Oberarm und zog sie mit sich fort aus dem Restaurant.
Den Griff an ihrem Arm behielt er bei, bis sie den Wagen erreichten. Sonst hatte er sie immer an der Hand gehalten, was Anne schön fand, aber so, wie er sie jetzt führte, machte er ihr wieder einmal Angst. Er war alles andere als zufrieden mit ihr. Über das angekündigte Nachspiel wollte sie lieber noch nicht nachdenken.
Miguel startete den Jeep und lenkte ihn aus der Stadt heraus, weg vom Meer, auch weg von seinem eigenen Haus. Es ging ins Hinterland. Und er schwieg noch immer.
Anne versuchte, sich auf die Landschaft zu konzentrieren. Die Küstenregion war nahezu flächendeckend bebaut gewesen. Jetzt zogen Weinfelder, Orangenplantagen und karg bewachsene Hügel an ihr vorbei.
Sie fragte sich, ob Miguel ein bestimmtes Ziel ansteuerte oder einfach nur eine größere Runde drehte, um ihr ein wenig mehr von dem Land zu zeigen.
Dass er während der Fahrt kein Wort sprach, war für Anne nichts Neues, daran hatte sie sich schon gewöhnt. Vielleicht drückte er sich lieber in seiner Kunst aus, es war seine Art, mit der Umwelt zu kommunizieren.
Es holperte leicht, als sie in eine unbefestigte Auffahrt einbogen, die vor einem breiten Tor aus dunkel lasierten
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