Rausch der Unterwerfung
Miguel ihr das Kleid über den Kopf und entfernte auch die Korsage, die sie seit dem Morgen trug. Zwar hatten die Stränge ihr nicht sonderlich fest in die Haut geschnitten, wenn man von der Zeit absah, die sie an der Palme hängend verbracht hatte, aber sie hatten trotzdem Spuren hinterlassen, und ihre Brüste waren noch immer gerötet von Carolins Flogger, Lieblingsflogger hin oder her.
„Bleib so stehen“, sagte er und machte sich hinter ihr an der Kommode zu schaffen.
Anne hörte ein metallisches Klappern, dann spürte sie, wie Miguel ihre Hände nahm und sie auf den Rücken zog. Stählerne Schellen wanden sich um ihre Handgelenke und schlossen sich mit leisem Klicken. Das Metall schnitt kalt in Annes Haut, als sie prüfend daran zog. Schon jetzt wünschte sie sich Miguels Seile zurück.
„Zu fest?“ Seine Stimme klang gleichgültig, trotzdem konnte Anne ein dankbares Lächeln nicht unterdrücken. Nur gut, dass er es nicht sah.
„Nein, Herr!“
Ohne ein weiteres Wort ließ er sie stehen, zog erneut eine Schublade der Kommode auf und kehrte dann mit einer langen Kette zurück, an deren Enden je ein Karabiner hing. Einen davon hakte er in den Ring an Annes Halsband ein, das andere Ende verband er mit einem Haken an der Wand. Schließlich rieb er die Druckstellen auf ihrem Oberkörper mit einem kühlen Gel ein und sagte: „Es wird eine Weile dauern, bis die weg sind. Vorher kann ich nichts mit dir anfangen.“
Er maß einen knappen Meter der Kette von Annes Halsband ab und befestigte dort einen Schraubkarabiner. Dann zog er an der Kette und hakte den Karabiner in ein Metallstück, das durch ein kleines Loch im Boden führte.
Anne sackte auf die Knie und setzte sich auf ihre Unterschenkel, aber die Kette zwang sie noch immer in eine gebeugte Haltung.
„Träum was Schönes“, sagte Miguel im Weggehen, knipste das Licht aus und schloss hinter sich die Tür.
Anne seufzte und versuchte, sich bequemer hinzusetzen, sogar sich hinzulegen, aber mit den Handschellen im Rücken war das keine gute Idee. Schließlich rutschte sie ganz nah an den Karabiner im Boden heran, bis sie fast darauf saß, und verschränkte ihre Beine zum Schneidersitz. Die Kette hing immer noch straff, aber wenigstens bekam sie den Kopf einigermaßen gerade. Sie begann zu warten.
Eine gute halbe Stunde verging. Sie hörte, wie Miguel duschte, anschließend ins Erdgeschoss ging und in der Küche mit Geschirr klapperte. Als er endlich wieder in der Tür erschien und das Licht anschaltete, kniff Anne gepeinigt die Augen zusammen. Kaum dass sie wieder etwas blinzeln konnte, sah sie vor sich einen Teller mit Oliven, Brot- und Käsewürfeln und eine große Flasche Wasser mit Schraubverschluss. Im selben Moment ging das Licht aus, und sie war wieder allein.
Verdammt! Mit ihren auf dem Rücken gefesselten Händen blieb ihr nichts anderes übrig, als ihr Abendbrot wie ein Hund direkt vom Teller zu essen, und diesmal fand sie es kein bisschen amüsant. Aber sie hatte wirklich Hunger und Durst noch viel mehr, aber wie sie mit der Wasserflasche verfahren sollte, wusste sie überhaupt nicht.
Sie setzte sich wieder auf ihre Unterschenkel und beugte ihren Kopf nach unten. Eine Weile suchte sie nach dem Teller, bis sie mit der Nase dagegen stieß. Mit den Zähnen zog sie ihn etwas näher zu sich heran und begann zu essen. Als sie damit fertig war, suchte sie im Dunkeln nach der Flasche.
Zunächst nahm sie sie zwischen ihre Knie, um sie festzuhalten, und versuchte, sie mit den Zähnen zu öffnen. Eine ganze Weile mühte sie sich ab, doch es war hoffnungslos, der Verschluss saß zu fest. Sie musste ihn irgendwie in ihre Hände bekommen. Gebeugt ging sie in die Hocke und drehte sich vorsichtig um ihre Achse, doch nicht vorsichtig genug. Die Flasche fiel um und rollte ein Stück davon. Anne fluchte, schaffte es aber schließlich mit einigen Verrenkungen, den Flaschenhals zu greifen. Der Verschluss war nun ein Kinderspiel. Vorsichtig drehte sie sich zurück und überlegte, wie sie nun daraus trinken sollte. Mit dem Mund bugsierte sie die Flasche wieder zwischen ihre Beine und setzte sich auf ihr Hinterteil. Doch was sie auch versuchte, es gelang ihr nicht, die Flasche mit ihren Knien genug in Schräglage zu bringen, als dass auch nur ein Tropfen in ihrer durstigen Kehle landete. Vor Anstrengung schwitzte sie bereits aus allen Poren, und ihr ausgetrockneter Mund ließ sie allmählich verzweifeln. Am Ende war sie nur noch frustriert und griff zur
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