Rausch der Unterwerfung
war beeindruckt.
Der Ort war voller Menschen. Miguel parkte in einer Tiefgarage, als sie auf den überfüllten Straßen nicht mehr weiterkamen. Doch als sie endlich den Strand erreichten, wurden bereits die Böllerschüsse der Sieger laut.
„Schade, wir haben den eigentlichen Kampf verpasst“, meinte Miguel und schlug bedauernd auf den Knauf des Schwertes, das er am Gürtel trug. „Dabei hatte ich mich schon richtig auf ein blutiges Gemetzel gefreut.“
Anne grinste. „Hattet Ihr nicht gesagt, Ihr braucht eine Pause, Herr?“
„Ich kann nicht aus meiner Haut, ich bin Sadist“, grinste er zurück. „Und wenn du dir noch mal so eine spitze Bemerkung erlaubst, wirds für dich auch keine Pause mehr geben. Ich hab kein Problem damit, dich hier vor allen Leuten übers Knie zu legen. Sie würden es für einen Teil des Spektakels halten und vielleicht sogar klatschen.“
Annes Mund, der sich bereits zu einer Antwort geöffnet hatte, klappte augenblicklich zu. Das könnte ihm so passen! Vermutlich hoffte er jetzt sogar, dass sie sich zu einer weiteren Bemerkung hinreißen ließ. Sie hatten die Absperrung für die Zuschauer hinter sich gelassen und gingen auf den Turm zu, wo die besiegten Mauren in Ketten lagen. Anne konnte sich gut vorstellen, wie Miguels Fantasie zur Höchstform auflief, wenn sie ihm nur einen Anlass gab.
Als sie die Gruppe der siegreichen Christen erreichten, wurden sie mit lautem „Hola“ und ohrenbetäubenden Schüssen aus einem mittelalterlich anmutenden Vorderlader empfangen. Miguel schien jeden einzelnen der Männer zu kennen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich genug begrüßt, umarmt und in die Seiten geboxt hatten.
Schließlich zog Miguel Anne auf die Gruppe der Reiter zu, die etwas abseits standen. Sie stöhnte innerlich auf und sah das ganze Prozedere noch einmal von vorn beginnen. Doch Miguel winkte den Reitern nur kurz zu und sprach dann mit einem älteren Mann, der sein Pferd am Zügel führte. Als dieser schließlich nickte und ihm grinsend die Zügel überließ, stieg er in den Sattel und hielt Anne seine Hand entgegen, während der Spanier sich mit verschränkten Händen neben das Pferd stellte und Anne freundlich lächelnd eine Steighilfe anbot.
„Festhalten!“
Entsetzt schüttelte Anne den Kopf. „Ich kann nicht reiten!“
„Ich habe dich nicht gefragt, ob du reiten kannst. Ich sagte: Festhalten!“
Anne zögerte. Unter anderen Umständen hätte sie es gern getan. Die Aussicht, in Miguels Armen am Strand entlangzureiten, war mehr als verlockend. Wenn nicht …
„Willst du dich widersetzen?“, fragte Miguel nach einer Weile, doch er schien alles andere als ärgerlich. Vergnügen blitzte in seinen Augen. Dieser Mistkerl wusste ganz genau, warum Anne zögerte. Er ließ ihr die Wahl zwischen den Konsequenzen ihres erneuten Ungehorsams oder einem Ritt mit wundem Hinterteil.
Widerstrebend griff Anne nach seiner Hand und setzte einen Fuß in die Hände des Spaniers.
„Gracias“, murmelte sie ihm dabei zu. Zumindest ihre Höflichkeit wollte sie nicht vergessen, auch wenn sie Mann und Pferd am liebsten zum Teufel gewünscht hätte.
Als sie im Sattel landete, zog sie zischend Luft durch ihre Zähne. Das Thema Pause hatte sich damit wohl endgültig erledigt. Doch als sie Miguel lachen hörte, konnte sie nicht anders, als darin einzustimmen.
„Gehts einigermaßen?“, fragte er, nachdem Anne einige Mühen unternommen hatte, eine bequemere Position zu finden. Dass ihre seitlich herabhängenden Beine keinen Halt fanden, machte es ihr nicht leichter.
Sie nickte. „Es ist nicht so schlimm, wie ich dachte. Ich hab nur Angst, runterzufallen.“
„Das wirst du nicht.“ Er verkürzte die Zügel und nahm sie in die linke Hand, den rechten Arm schlang er um Annes Taille. „Wenn du dich festhalten willst, greif in die Mähne.“
Anne verzog das Gesicht und reckte den Kopf, um ihn anzusehen.
„Das macht dem Pferd nichts aus“, erklärte er daraufhin, als wäre er über ihre offenkundigen Überlegungen entsetzt. „Ich bin Sadist, kein Tierquäler. Also halte dich fest, es tut dem Tier nicht weh.“
Schnell drehte sich Anne wieder nach vorn und ergriff zwei dicke Büschel der langen Mähne. Das Pferd verdrehte die Ohren und nickte mehrmals mit dem Kopf, als wolle es sagen, dass es nichts dagegen hatte.
Daraufhin lachte Anne und ließ ihre Scheu endgültig fallen.
„Herr“, sie wandte sich erneut zu Miguel um, „Ihr hattet recht! Wirklich alles, was wir tun,
Weitere Kostenlose Bücher