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Rausch der Unterwerfung

Rausch der Unterwerfung

Titel: Rausch der Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Eden
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sich weg.
    „Komm! Lass uns einfach anfangen und sehen, was passiert.“
    Er griff nach seiner Sporttasche und nach Annes Hand, dann stand er auf und zog sie zum Gerüst. Sie folgte ihm, hatte aber plötzlich das Gefühl, über Treibsand zu laufen, der jeden Augenblick nachgeben und sie in seine grausigen Tiefen ziehen konnte.
    „Bleib hier stehen!“
    Nachdem er die Tasche abgesetzt hatte, zog er einen unterarmlangen Stab und ein Päckchen Watte daraus hervor. Anne beobachtete ihn, während er die Stabspitze mit Watte umwickelte und diese wiederum mit feinem Garn fixierte. Er schien zu wissen, was er tat. Und doch …
    „Wie schlimm“, begann sie vorsichtig, „wird es?“
    Er unterbrach seine Arbeit und schaute zu ihr hoch. „Was willst du von mir hören, Frau?“
    „Nur die Wahrheit.“ Sie zuckte mit den Schultern, als wäre das eine belanglose Information, gleichzeitig erwachte in ihr der Drang, einfach davonzulaufen. Weg hier! Der Mann war verrückt!
    „Hm.“ Er nickte verstehend, legte den Stab beiseite und richtete sich auf. Seine Hand zupfte spielerisch an einem der gelverklebten Hörnchen, die aus ihren Haarknoten ragten, und er lächelte sie aufmunternd an, doch sie war dafür nicht empfänglich. Sein Lächeln verschwand.
    „Du wolltest deine Grenzen kennenlernen, oder nicht?“
    „J-ja, Herr.“
    „Nun … das wirst du. Und du wirst wahrscheinlich auch ein kleines Andenken zurückbehalten, zumindest für eine Weile. Aber …“ Er rieb sanft mit gekrümmtem Finger über ihre Wange. „… deine Unversehrtheit ist für mich das Allerwichtigste. Vertrau mir! Du wirst keinen Schaden nehmen, ich versprechs.“
    Anne presste ihre Lippen aufeinander. Sie spürte, dass er es ehrlich meinte, trotzdem prallten die Worte an ihr ab. Genauso gut hätte er ihr versprechen können, dass die Sonne niemals unterging. Sie schwieg.
    Ohne sie weiter zu beachten, setzte er seine Vorbereitungen fort. Er entzündete die Fackeln seitlich des Gerüsts und zog vier Seile aus der Tasche, die er kurz mit Wasser benetzte. Dann griff er nach Annes Handgelenk.
    Sie versuchte, ihm die Hand zu entziehen, doch er hielt sie fest und umschlang sie mit dem ersten Seil. Anne begann zu zittern, während sie zusah, wie er es verknotete und schließlich mit einer der Kreuzverstrebungen des Gerüsts verband.
    „Nein!“, flüsterte sie, als ihr Arm in die Höhe gezogen wurde. „Bitte, ich …“
    Panik drückte ihr die Kehle zu. Er wollte sein Vorhaben tatsächlich in die Tat umsetzen. Mit jeder Sekunde, die verstrich, schritt es voran, und weglaufen konnte sie nicht mehr. Sie zerrte am Seil.
    „Du erinnerst dich daran, dass du ein Safeword hast?“, fragte er leise, während er ihr Handgelenk mit etlichen Schlingen am Gerüst fixierte.
    Anne starrte ihn an. Das hatte sie tatsächlich völlig vergessen. Die Panik in ihrem Inneren legte sich ein wenig.
    „Ja, Herr!“
    „Halt dich am Seil fest.“
    Er hatte die Schlingen zwischen dem Gestänge und ihrem Gelenk mit einer festen Wicklung versehen, die Anne nun mit ihrer Hand umschloss wie einen Anker. Der Halt tat ihr gut. Sie sah dabei zu, wie er ihren Arm mit einem Knotengeflecht überzog, das bis zum Schultergelenk reichte. Dann griff er zum nächsten Seil und ihrer noch freien Hand. Diesmal wehrte sie sich nicht.
    Sie konnte es beenden, jederzeit. Jetzt … wenn sie wollte.
    Ihr Blick fiel auf die nassen Kerzenstümpfe, die noch immer am Rand der Plane standen wie traurige Relikte. Damit hätte sie umgehen können. Auch wenn ihr die kleinen, geschmolzenen Teiche noch kurz zuvor wie die Augen höllischer Ungeheuer vorgekommen waren, in diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass die Dochte wie von Zauberhand wieder aufflammten.
    Sie hörte, wie Miguel leise lachte. Offenbar war er sowohl ihrem Blick als auch ihrem Gedankengang gefolgt, ohne dass sie ein Wort gesagt hatte. Er selbst sagte auch nichts, sondern fuhr konzentriert fort, Annes Körper an das Gerüst zu fesseln.
    Nachdem auch ihr zweiter Arm von einem roten Netz umschlungen war, hörte sie ein metallisches Klappern. Mit einer Schelle befestigte Miguel auf halber Höhe einen Ankerring an einer der Längsstangen, dann griff er wieder nach einem Seil und nach Annes linkem Fuß. Er knickte ihn nach hinten weg, wand zwei Wicklungen um den Knöchel und blockierte sie mit zwei gegenläufigen Knoten, dann fädelte er die Enden durch den Anker und zog ihr Bein in die Höhe. Annes Hände griffen fester in die

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