Rausch der Unterwerfung
ihren Beinen zur Ruhe, seine Rechte streckte sich in Richtung des Kerzenleuchters aus.
„Ab jetzt darfst du wieder jammern, wenn dir danach ist.“
Wie gebannt verfolgte Anne das flackernde Licht, das ihren Körper abwärts wanderte. Unwillkürlich versuchte sie, ihre gefesselten Beine zu schließen, was natürlich nur ansatzweise gelang. Miguel reagierte sofort. Zwei heftige Schläge landeten auf den Innenseiten ihrer Schenkel und veranlassten Anne augenblicklich, ihre Beine wieder zu öffnen.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf den roten Stumpen, der sich in Miguels Hand langsam neigte. Sie zischte durch die Zähne, als sich eine heiße Wachsspur erst über ihren einen, dann über ihren anderen Schenkel zog und die empfindliche Beuge zwischen Bein und Unterleib passierte, bis die beiden Stränge sich auf ihrem Venushügel vereinten.
„Das muss als Einstieg genügen.“
Miguel wechselte erneut die Kerze und drehte sie langsam um ihre geneigte Achse, um einen Teil der Ränder abzuschmelzen.
„Du weißt, was jetzt kommt?“, fragte er wie beiläufig, ohne Anne anzusehen.
„Ich weiß es, Herr!“, gab sie nach einigem Zögern zurück, während sie gegen die aufsteigende Panik kämpfte. Gleichzeitig hoffte sie, dass sie mit ihrer Vermutung falschlag. Das konnte er nicht tun, das nicht!
Doch als er ihr Geschlecht erst sanft streichelte und dann ihre Schamlippen weit auseinanderzog, wurde die Angst zur Gewissheit. Er konnte es doch!
„Sieh es als verspätete Feuertaufe. Eigentlich sollte keine Frau sich Sklavin nennen dürfen, die das noch nie ertragen hat.“
Er ließ ihr keine Zeit mehr für eine Antwort, nicht mal für einen abwehrenden Gedanken. Ohne weiter zu zögern, drehte er die Kerze um.
Als das heiße Wachs auf ihre Klitoris traf und über die zarten Lippen rann, fuhr ein gellender Schrei aus Annes Mund. Wie von Sinnen warf sie sich umher und kämpfte gegen die Fesseln an, bis ein schwerer, warmer Körper sie ins Laken zurückdrückte und Miguels Mund ihren Schrei erstickte.
„Ssschh! Es ist vorbei, Frau! Es ist vorbei!“
Schluchzend löste Anne die Spannung in ihrem Körper. Er hatte recht. So heftig der Schmerz auch gewesen war, so schnell war er wieder fort. Sie spürte, wie Miguels Hand das Wachs von ihr entfernte und anschließend ein behutsames Spiel begann.
„Jetzt hast du deine Belohnung verdient.“
Anne rutschte unruhig im Sitz des Taxis umher. Die Erinnerung an das, was Miguel im Anschluss mit ihr gemacht hatte, jagte ihr selbst jetzt noch wollüstige Schauer über den Rücken. Mit erfahrenen Händen, Fingern, Lippen, einer Zunge, die Anne schier um den Verstand brachte, und mit schnurrenden Spielzeugen aller Art hatte er sie immer wieder an den Rand purer Ekstase getrieben und sie auf dem schmalen Grat entlangwandern lassen, ohne sie jedoch auf die andere Seite zu stoßen. Sie hatte sich gewunden, geschrien und gejammert, doch er war lange Zeit unerbittlich geblieben, und als er ihr endlich nachgab, hatte sie erfahren, dass ein multipler Orgasmus kein Mythos war. Irgendwann hörte sie auf zu zählen, war nur noch ein Stück zuckendes Fleisch in seinen Händen und flehte tatsächlich, dass er aufhören möge.
Anne öffnete den Umschlag und zog den Stapel Hochglanzfotos heraus, die mit einer breiten Papiermanschette bandagiert waren.
„Atelier Miguel de Caseres.“
Lächelnd zerriss sie das Band und sah sich das erste Foto an.
Eine Ewigkeit schien es ihr her, dass sie mit bestrumpften Beinen auf dem Tisch im Erdgeschoss gestanden und in diese ballettartige Haltung gefesselt worden war.
„Tanz“ stand in Druckbuchstaben auf der Rückseite des Fotos.
Die nächste Aufnahme zeigte sie an dem offenen Feuer, an dem sie ewig lange eine Grillwurst über die Glut gehalten hatte, bis Miguel sie darum betrog. Die Aufnahme zeigte sie von hinten, sie zeigte das filigrane Gespinst, das ihre Hände auf dem Rücken fesselte. Ihr zur Seite geneigtes Gesicht war nur als Silhouette erkennbar, doch die Tränen, die dick aus ihren Augenwinkeln quollen und über ihre Wangen liefen, schienen zu funkeln wie feurige Perlen aus flüssigem Glas. Lodernde Flammen bildeten den Hintergrund, hüllten sie ein.
„Feuer“ stand auf der Rückseite. Lächelnd nahm Anne das Foto und schob es hinter die anderen.
„Wenn du noch irgendeinen Wunsch hast, dann sag es“, forderte er sie leise auf, nachdem er sie von den Fesseln befreit und eine Weile im Arm gehalten hatte.
„Ich möchte
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