Rausfliegen mit Erfolg
ich mir dann auch geholt.â )
Variante B: Der Personenkonflikt
Nach dem Motto âDu oder ich? Dann schon eher du!â geraten Sie als Mitarbeiter â oft unfreiwillig â im falschen Moment ins Visier Ihres Chefs. Die Gründe dafür können bilateraler Natur sein, aber ebenso von externen, meist hierarchisch höher gelagerten Ãberlegungen ausgehen:
â Wenn ein Chef mit einem Mitarbeiter ein chemisches Problem hat, dann muss er diesen nicht weiter im Team haben. â
(Betroffener: âIch dachte, wenn eine Person mit vielen ein chemisches Problem hat, wer muss dann eigentlich gehen? Gerechtigkeit, die mir allerdings keinen Ausgleich brachte: Mein Boss wurde vier Monate später gefeuert. Angeblich haben das weniger Leute bedauert als bei mir.â )
â Findest du nicht auch, dass wir uns etwas auseinander gelebt haben? â
(Betroffener: âDieser Satz traf mich mitten ins Herz. Ich war gerade frisch geschieden. Das wusste mein Boss. Meine Frau begann DAS Gespräch mit einem ähnlichen Wortlaut â¦â )
â Du weiÃt, ich war nicht glücklich, als du damals in meine Abteilung gekommen bist. Daran hat sich nichts geändert. â
(Betroffener: â Es folgte eine historische Aufarbeitung der letzten vier Jahre in nicht weniger als 35 Minuten, bevor dann die Kündigung angesprochen wurde. â)
â Ihr Ruf im Unternehmen ist schlecht, ich kann nicht zulassen, dass das auf mich abfärbt. â
(Betroffener: âGeradezu grotesk, weil jeder im Unternehmen wusste, auf wessen Anweisung hin ich agierte. Allerdings nehme ich die Strafe. Ich hätte auch die GröÃe aufbringen können, nicht alle Anweisungen zu befolgen. Die Konsequenz wäre letztendlich dieselbe gewesen â¦â )
â Ich weià nicht genau, was du gemacht hast, aber unser Stammhaus meint, du solltest hier nicht mehr arbeiten. Dem kann ich mich nicht widersetzen. â
(Betroffener: âIch habe in weiterer Folge Führungskräfte getroffen, die ihre eigene Karriere für wertvolle Mitarbeiter in die Waagschale warfen. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass diese Leute alles für ihren Boss getan haben.â )
â Der Vorstand zwingt mich, dich freizusetzen. Ich kann nichts mehr tun, ohne mich selbst in äuÃerste Gefahr zu bringen. â
(Betroffener: âWie ich später erfuhr, hatte mein Chef dem Vorstand eine Liste von Personen präsentiert, die er abbauen wollte, um das vorgegebene Kostenziel zu erreichen.â )
â Du kennst unser Kostenproblem. Der Eigentümer hat mich vor die Wahl gestellt: du oder ich. Da habe ich mich für die näherliegende Variante entschieden. Du hättest dasselbe getan, wenn du die Wahl gehabt hättest. â
(Betroffener: âIch konnte meinem Chef keinen Vorwurf machen. Aber was ich bis heute nicht verstehe, ist, dass der Eigentümer nicht selbst die Wahl getroffen hat.â )
Variante C: Verschriebene Amtsmüdigkeit
Es erinnert ein wenig an die für ein Kind nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Erwachsenen: âDu musst extrem müde sein â¦â Vorgesetzte nehmen eine Analyse des Energie- oder Gemütszustands ihres Mitarbeiters vor und schon steht dieser im Abseits.
â Wir können Ihnen keinen Job zumuten, mit dem Sie nicht Schritt halten. â
(Betroffener: âIch kam mir in diesem Augenblick â mit 47 â vor wie ein Greis im Rollstuhl und brauchte lange, um die entstandenen Selbstzweifel wieder auszuräumen.â )
â Schauen Sie sich Ihre Ãberstunden an. Eine kontinuierliche Ãberforderung ist schon rein gesundheitlich nicht gut für Sie. â
(Betroffener: âBezeichnenderweise war mein Arbeitgeber angesichts meines All-In-Vertrages dann mit der Abgeltung eben dieser Ãberstunden überfordert â¦â )
â Sie haben tolle Arbeit geleistet. Wir wissen, das ging teilweise wirklich an die Substanz. Sie haben sich eine Auszeit verdient. â
(Betroffener: âEs war gerade Ferienbeginn. Der anwesende Personalsachbearbeiter diskutierte mitten in meinem Trennungsgespräch Urlaubsdestinationen mit meinem Boss!â ) â Danach suchen Sie sich einfach ein anderes Betätigungsfeld. Sie finden sicher etwas Interessantes. â
â Sie haben ja gesagt, Sie wollen diese Funktion nicht ewig ausüben, das sehen wir auch so. â
(Betroffener: âDanach machten meine
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