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Rausfliegen mit Erfolg

Rausfliegen mit Erfolg

Titel: Rausfliegen mit Erfolg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Nentwich
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    Ist es doch persönlich?
    Die wahren Freunde lernt man leider erst nach der vollzogenen Trennung kennen.
    Die Beendigung Ihres Dienstverhältnisses ist für Ihren Arbeitgeber die Auflösung einer Geschäftsbeziehung, für Ihren Boss Teil seines Jobs. Für Sie ist die Trennung so persönlich, wie Sie es persönlich zulassen.
    Geld statt Zeit
    Eine private Scheidung (PS) geht immer ins Geld.
    Die Rechnung dazu ist relativ einfach. Sie besteht aus zwei Gleichungen:
Formel PS1:
H groß + H klein = 2H groß x D
H … Haushalt
D … Distanz H groß zu H klein
    Zwei Haushalte sind immer teurer als einer.
    Ein voll belegter Familienhaushalt ist in seiner Führung stets günstiger als zwei halbleere Wohnungen getrennt lebender Paare. Warum wechselt man nicht in einen kleineren Haushalt? Nun, der zurückgebliebene Beziehungsteil möchte nicht auch noch die vertraute Umgebung verlieren. Und der Aussteiger signalisiert seinen Sprösslingen üblicherweise, dass sie bedingungslos geliebt und jederzeit willkommen sind. Wochenend-Kinderzimmer vergrößern die Wohnfläche, auch wenn die Nutzung der zusätzlichen Räume durchschnittlich ein Siebentel (jedes zweite Wochenende) beträgt. In die Extra-Ausstattung des Gäste-Kinderzimmers fließt erfahrungsgemäß auch ein Extra-Budget. Zu den Haushalts-Aufwendungen gesellen sich auf beiden Seiten die Fahrtkosten für den laufenden Transfer, die mitunter in der Anschaffung eines zusätzlichen Autos münden.
    Selbst kinderlose Paare kämpfen mit höheren Gesamtkosten, wenn sie nicht mehr dieselbe Küche und dasselbe Bad benützen. Tja, WGs haben nicht nur einen sozialen Zweck. Und während in einer intakten Beziehung mit gutem Willen gespart wird, bemüht sich jeder unterhaltsberechtigte Ex-Partner im Scheidungsprozess um eine ausufernde Darstellung der Lebenshaltungskosten. Schließlich wollen die Alimente maximiert werden.
Formel PS2:
S x E = V – 2A
S … ideeller Streitwert
E … Emotionen
V … Eheliches Vermögen
A … Anwaltskosten
    Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte.
    Dieser Satz ist bei Trennungen die Untertreibung schlechthin. Anwaltskosten fallen nämlich auf beiden Seiten an. Und je profilierungsneurotischer und kampfeslustiger die Rechtsvertreter, desto heftiger und länger die Auseinandersetzung. Das eheliche Vermögen besteht in der Regel aus Immobilien und Sachwerten, die nicht trennbar und nur mit Verlust liquidierbar sind. Eine Gütertrennung bedeutet ein nervenraubendes Ringen um Habseligkeiten, denen neben dem faktischen Schätzwert auch die emotionale Bindung anhaftet. Es lohnt sich, um den Lieblingsstuhl, den in zweiter Generation vererbten Sekretär, die auf Flohmärkten mühsam zusammengesuchte Plattensammlung, jedes noch so hässliche Hochzeitsgeschenk zu streiten. Nicht weil man die Dinge wirklich braucht oder an ihnen hängt, sondern weil man sie der Gegenseite nicht überlassen möchte. Wenn es ums Prinzip geht, wenn Sentimentalität und der Justament-Standpunkt im Vordergrund stehen, dann ist kein Platz für Kompromisse. Für eine emotionale Abrechnung kann der persönliche Einsatz nicht hoch genug sein.
    Was dabei gleichzeitig weniger wird, ist das eheliche Vermögen, und zwar nach Abzug der Anwaltshonorare.
    Für unglückliche Ehepartner sind die Kosten einer möglichen Trennung oftmals die größte Hürde, ihrer Beziehung ein Ende zu setzen. So ist es nicht verwunderlich, dass Eheleute aktuell die Zähne zusammenbeißen und sich in Kompromissbereitschaft üben. Man rückt in harten Jahren wieder näher zusammen, stellt das Ego hintan und arrangiert sich wohl oder übel.
    Diesen Überlegungen können Arbeitgeber in Krisenzeiten gar nichts abgewinnen. Sie fühlen sich geradezu verpflichtet, in ihrer wirtschaftlichen Not den Umbau von Organisationen aktiv anzugehen. Allerdings denkt man weniger daran, sich für die besonderen Herausforderungen zu verstärken. Man trachtet eher danach, sich zu verjüngen und verschlanken. Man trennt sich mit Enthusiasmus von Altbewährtem und sucht das Heil in Neuem.
    Geht denn eine dienstliche Trennung (DT) nicht ins Geld?
    Doch, aber nicht annähernd in diesem Ausmaß, wie eine

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