Ravanas Rueckkehr
Blatt, als wäre es an allem schuld. »Ich habe die Geschichte über Miriam Webber gelesen.« Er drehte sich zu Buffy um. »Das ist die Frau, deren Überreste du durch das Fenster gesehen hast. Die Klinge, die neben ihr auf dem Boden lag, hatte sie kurz zuvor dazu benutzt, eine Ms. Lena Tesich umzubringen. Ms.
Tesich ist zerstückelt worden, und an der Waffe waren nur Miriam Webbers Fingerabdrücke.«
»Was haben sie über Ms. Webbers Überreste geschrieben?«, fragte Bufry.
»Ms. Webber ist zwar die Hauptverdächtige, aber die Überreste in ihrem Haus sind noch nicht eindeutig identifiziert worden.«
»Warum sind Sie dann so sicher, dass es ihre Überreste sind?«, fragte Xander.
Cordelia neben ihm feilte sorgfältig ihre Fingernägel.
»Weil Ms. Webber und Ms. Tesich seit ihrer Kindheit die besten Freundinnen waren«, sagte Giles.
Buffy fühlte, wie ihr Nacken sich versteifte, und ließ ihren Kopf ein paar Male kreisen, während sie sich die Rückseite ihres Halses mit der rechten Hand massierte. »
Bekommen Sie eigentlich genug Schlaf, Giles? Sie bleiben doch nicht die ganze Zeit auf, um BBC America im Fernsehen zu sehen, oder?«
»Tom Niles und Delbert Kepley kannten sich, seit sie vor über vierzig Jahren in die beiden benachbarten Häuser gezogen sind«, fuhr Giles ungerührt fort. »In dieser Zeit wurden sie und ihre Frauen enge Freunde.«
»Ms. Gasteyer und Mrs. Truman waren auch schon seit dem College die besten Freundinnen. Es war Zufall, dass sie beide hier gelandet sind, aber hier haben sie beinahe zwanzig Jahre zusammengearbeitet, ohne sich je in die Haare zu geraten.«
»Genau, wie es in dem Buch steht«, fasste Buffy zusammen. »Es gefällt ihnen, Freunde gegeneinander aufzuhetzen und ... sie aufzufressen.«
»Das hat mich auf die Rakshasa gebracht«, erzählte Giles. »Und das ist eine überaus wertvolle Information, Buffy. Inzwischen weißt du nicht nur, wer dein Gegner ist, sondern du weißt auch etwas, das dich befähigen kann, einem weiteren Mord zuvorzukommen oder sogar noch mehr zu erreichen.«
»Das ist keine so große Hilfe«, entgegnete Buffy, »nicht, solange ich nicht weiß, wie sie vorgehen, wie sie das anstellen, was auch immer sie anstellen.«
»Woher kommen sie?«, fragte Xander.
»Sie stammen aus der Mythologie des Hinduismus«, sagte Giles.
Xander runzelte die Stirn. »Sie meinen Hinduismus wie in... Indien?«
»Nun, die Religion selbst«, sagte Giles und hob eine Schulter hoch, »wird überall auf der Welt praktiziert, aber, ja, sie stammt aus Indien.«
Xander und Cordelia wechselten einen viel sagenden Blick.
»Was ist los?«, fragte Buffy die beiden.
Xander machte plötzlich ein ziemlich verlegenes Gesicht. »Na ja, ich dachte an, äh ...
« Er brach ab und sah Cordelia an, die daraufhin entnervt die Augen verdrehte.
»Er spricht über Ms. Daruwalla, die neue Studienberaterin«, meinte sie in einem Ton, als müsste sie einen besonders blöden Witz erklären. »Sie stammt aus Indien.«
»Was ist mit ihr?«, fragte Buffy.
»Na ja, Willow verbringt neuerdings viel Zeit mit ihr«, sagte Xander unbehaglich. »
Zumindest sieht es so aus. Ich habe die beiden schon ein paar Mal zusammen gesehen.
Einmal kam Willow aus ihrem Büro, und heute kam Ms. Daruwalla in die Cafeteria, um ihr dieses Geschenk zu geben.«
»Geschenk?«, fragte Giles. »Was für ein Geschenk?«
»Ich weiß es nicht genau, irgendein kleines Ding, was man als Kettenanhänger tragen kann, eine Art ...« Seine Nervosität schwand, und plötzlich wirkte er ehrlich besorgt. »
Eine Art indischer Gott.«
»Welcher indische Gott?«, hakte Giles nach. Der Arm, mit dem er das geschlossene Buch hielt, wurde steif und er drückte es noch fester an sich.
Xander sackte auf seinem Stuhl zusammen. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »
Wirklich. Ich könnte einen indischen Gott nicht einmal von einem Pokemon unterscheiden.«
»Ihr Bruder hat ihn angefertigt, hat sie, glaube ich, gesagt«, sagte Cordelia, die weit mehr mit ihren Fingernägeln als mit diesem Gespräch beschäftigt war, leise.
Giles achtete kaum auf sie. Er schlug das Buch wieder auf, und seine Augen huschten hastig über die Zeilen. »Wessen Bruder?«, fragte er.
»Ms. Daruwallas Bruder«, erwiderte Cordelia.
Buffy schlenderte zu einem der Bücherregale und kehrte den anderen den Rücken zu, denn sie wollte nicht, dass irgendjemand in diesem Augenblick ihr Gesicht sah. Ihre Zähne bissen hart aufeinander, und ihre Lippen waren so
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