Ravanas Rueckkehr
Verkäufer nach vorn, und sein Kopf schlug auf den Tisch. Die rote Mütze fiel herab, rollte über den Tresen und landete direkt vor Buffys Füßen. Der Verkäufer landete auf dem Gesicht, und als Buffy sich vorbeugte, konnte sie die eindeutigen Wundmale von Fangzähnen in seinem Nacken erkennen.
Das dämonische Gelächter versiegte, und der Flipper hörte auf zu klingeln, zu summen oder irgendwelche anderen Geräusche von sich zu geben.
Als Buffy sich umdrehte, stand der Vampir in dem langen schwarzen Mantel schon direkt hinter ihr, griff nach ihrem Hals und drückte ihr den Daumen fest in die Kehle.
Er stank nach modernder Erde und Verfall. Sie schlug ihm mit der Colaflasche ins Gesicht. Ihr Schlag war so hart, dass das Glas zersplitterte und die Flüssigkeit in alle Richtungen spritzte. Mit einer heftigen Bewegung ihres Unterarms brach Buffy den Ellbogen des Vampirs mit einem lauten Krachen und drückte seine Hand zurück. Der Vampir gab keinen Ton von sich, ließ aber von ihrem Hals ab.
Buffy packte ihn an den Aufschlägen seines langen Mantels und stieß ihn mit voller Kraft von sich, sodass er gegen den Tresen krachte. Dann versetzte sie ihm einen weiteren Hieb, der ihn rücklings zu Boden fegte. Während der Leichnam des Verkäufers auf der anderen Seite des Tresens von seinem Stuhl rutschte, suchte Buffy in ihrer Jacke nach einem Pflock.
Da waren keine Pflöcke mehr.
Der Vampir versuchte, sich aufzurichten. Buffy schlug ihm mehrere Male ins Gesicht, was ihn aber nur noch weiter anstachelte.
Gleich neben der Registrierkasse stand ein Becher mit Kugelschreibern, Bleistiften und einigen Textmarkern. Während Buffy mit der rechten Hand den Hals des Vampirs umklammerte, tastete ihre linke nach dem Becher.
Der Vampir schlug ihren rechten Arm zur Seite und griff nach ihrem linken Ellbogen.
Buffys Finger schlossen sich um einen der Stifte - Kugelschreiber, Bleistift, sie wusste es nicht -, doch in diesem Moment zog der Vampir ein Bein an und versetzte Buffy einen Tritt gegen die Brust. Sie knallte mit voller Wucht gegen eine Lostrommel. Im Reflex versuchte sie, sich an einem Zeitschriftenständer festzuhalten, um nicht zu stürzen, doch ehe sie wieder festen Tritt hatte, war der Vampir schon über ihr.
Er zerrte Buffy an ihrer Jacke hoch und schleuderte sie erneut gegen die Lostrommel, dieses Mal noch härter, und presste sich mit dem ganzen Körper gegen sie. Ihre linke Hand war zwischen ihr und dem Vampir eingeklemmt. Selbst wenn sie eben das Glück gehabt hatte, einen hölzernen Stift zu erwischen, hätte sie ihn nun nicht mehr benutzen können.
Stattdessen rammte sie die Stirn des Vampirs mit ihrer eigenen und riss gleichzeitig ihr Knie hoch, schlang ihren Unterschenkel um sein Bein und zog ihn zurück. Als der Kopf des Blutsaugers durch den Anprall zurückgestoßen wurde, stieß Buffy zu, ohne auch nur nachzusehen, was sie in ihrer Hand hielt.
Die Spitze des Bleistiftes brach beim Aufprall ab, aber der Rest des Stiftes bohrte sich in seinen Leib.
In Sekundenschnelle löste sich der Vampir in einer Staubwolke auf und verschwand, noch ehe er auf einem Ständer der Weekly World News landen konnte, deren Schlagzeile von Ratboys bevorstehendem Auftauchen in New York City kündete.
Wie konnte ich nur den Überblick über die Pflöcke verlieren, die ich bei mir hatte ?, fragte sich Buffy, verärgert über die eigene Nachlässigkeit. Sie versetzte der Glastür einen heftigen Stoß, als sie aus dem Geschäft hinauslief, und schimpfte laut vor sich hin. »Scheiße. Wie konnte mir so etwas nur passieren?«
»Wieso hast du so lange gebraucht?«, fragte Angel, der im Schatten neben der Eistruhe auf sie gewartet hatte.
»Vampir«, knurrte sie, während sie ihre Schritte beschleunigte. Er kam zu ihr, und gemeinsam überquerten sie den Parkplatz. »Sie holen sich ihr Essen jetzt schon im Geschäft ab. Wenn das so weitergeht, kandidieren sie demnächst noch für politische Ämter. Und ich kann einfach nicht glauben, dass ich keine Pflöcke mehr hatte! Wie kann man nur so blöd sein?«
»Du musstet zwangsläufig mehr verbrauchen als sonst, so aktiv, wie die Vampire zur Zeit sind«, sagte Angel. »Aber aktiv, wie sie sind, ist es bestimmt nicht sonderlich klug, zu wenig Pflöcke bei sich zu haben.«
Ehe Buffy ihm antworten konnte, sah sie Scheinwerfer vor sich, die langsam näher kamen, und hörte ein lauter werdendes Motorengeräusch. Es war dieselbe weiße Limousine, die sie schon in der Nacht zuvor gesehen
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