Ravanas Rueckkehr
dass sie zu schnell war... dann spießte sie sich selbst auf der scharfen Klinge auf.
Buffy packte das Heft der Machete mit beiden Händen, hob sie mitsamt der aufgespießten Kreatur hoch über ihren Kopf und schwang sie wie eine Keule. Die Füße des Monsters trafen zuerst auf dem Boden auf, und die Klinge schnitt durch seinen Leib, kam zwischen den Beinen wieder heraus und prallte auf den Teppich.
Nur eine Sekunde nachdem die Lebenssäfte des Rakshasa aus der Wunde zu strömen begonnen hatten, löste er sich auch schon in einer schleimigen Pfütze auf. Einen Augenblick später war auch die verschwunden.
»Guter Gott, Buffy, was war das?« Noch unvergessene Tränen glitzerten in Joyces Augen, und ihr Gesicht war aschfahl.
»Komm, Mom. Lass uns hier verschwinden.« Buffy ließ die Machete auf ihrer Kommode zurück, legte eine Hand auf Joyces Schulter, drehte sie sacht um und schob sie hinaus auf den Flur, ehe sie die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich schloss. »Warte hier. Ich bin in einer Sekunde zurück.«
»A-a-aber was hast du ...«
»Nur eine Sekunde.« Buffy ging ins Schlafzimmer ihrer Mutter und sah unter dem Bett und im Kleiderschrank nach. Dann vergewisserte sie sich, dass die Fenster geschlossen waren, und ging zurück auf den Flur, wobei sie sich fragte, wie viel sie ihrer Mutter über diese schaurige Angelegenheit erzählen sollte. »Okay, Mom. Du kannst wieder ins Bett gehen, wenn du willst«, sagte sie dann mit einem strahlenden Lächeln.
»Wieder ins Bett?« Joyce stemmte die Hände in die Hüften. »Buffy, nach den Geräuschen, die aus deinem Zimmer drangen, ist es ein Wunder, dass ich nicht ins Bett gemacht habe.«
»Ich weiß und es tut mir Leid. Es wird nicht wieder vorkommen.«
»Auf die Gefahr hin, oberflächlich zu wirken: Kann es sein, dass du dir heute Arbeit mit nach Hause gebracht hast?«
Buffy schloss die Augen und nickte. »Ja. Ein Jägerinnenproblem, das den Radar unterflogen hat. Aber jetzt ist es erledigt.«
Joyces Augen weiteten sich, als sie mit todernster Miene vorsichtig Buffys Stirn berührte. »Wo hast du dir die Beule geholt?«, fragte sie kaum hörbar.
»Ach, das. Ich bin gestürzt. In der Bibliothek. Hab einen Stuhl mitgenommen.«
»Mmm, so, so ...« Ihr Arm fiel herab, sie atmete tief ein und pfeifend mit aufgeblähten Wangen wieder aus. »Schlafen kann ich jetzt bestimmt nicht mehr«, sagte Joyce seufzend. »Mein Herz fühlt sich an wie ein Lautsprecher in einer Diskothek.«
Völlig unerwartet brach Buffy in Gelächter aus, was sogar sie selbst überraschte. »
Hey, der war gut, Mom.«
Joyce lehnte sich an die Wand. »So? Na ja, dann und wann offenbare sogar ich Anzeichen geistiger Regsamkeit.« Ihre Hand wanderte zu ihrem Bauch. »Angst macht mich hungrig. Ich verhungere.«
Auch in Buffys Magen grollte der Hunger, nun sogar noch lauter als zuvor. Sie nickte.
»Ich auch. Ich habe nicht zu Abend gegessen.«
»Soll ich dir etwas machen?«
»Nein, schon okay. Ich werde einfach ...«
»Sei nicht albern. Ich schlüpfe rasch in meinen Morgenmantel und .. .«Joyce unterbrach sich kurz und setzte eine nachdenkliche Miene auf. »Nein, warte, ich habe eine bessere Idee. Wir gehen aus.«
»Zum Essen? Weißt du, wie spät es ist?«
»Wir können zu Denny 's gehen und frühstücken.« Joyce grinste, während sie Buffy spielerisch in die Rippen knuffte. »Komm schon. Das wird bestimmt lustig.«
»Ich muss morgen wieder zur Schule.«
»Na ja, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber bis ich wieder schlafen kann, wird es eine Weile dauern.«
Buffy sah sich nach ihrer Zimmertür um und nickte langsam. »Ja ... mir geht es genauso.«
»Dann sollten wir uns anziehen, ehe wir wieder müde werden und es uns anders überlegen.«
Buffy schlüpfte in eine Latzhose und ein Sweatshirt. Während ihre Mutter noch damit beschäftigt war, sich anzuziehen, ging sie zum Telefon. Sie musste Willow warnen.
Bei Denny 's war mehr los, als Buffy es in einer so kleinen Stadt wie Sunnydale erwartet hatte. Sie und ihre Mutter saßen in einer Nische an der vorderen Fensterfront und starrten hinaus auf die regennasse Straße.
»Mmm, Omelett klingt gut«, sagte Joyce, als sie die Karte las. »Was möchtest du essen?«
Buffy überflog mit desinteressiertem Blick die Frühstückskarte. »Ich weiß nicht.
Vielleicht einen Muffin.«
»Einen Muffin? Um Gottes willen, Buffy, du hast seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. Du solltest anständig frühstücken. Ich sag dir was: Ich werde für
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