Ravanas Rueckkehr
getötet werden.«
»Und gegessen«, murmelte Buffy, deren Arm nun mit einem frischen Mullverband umwickelt war.
Willow stand vorsichtig auf, ging langsam um den Tisch herum und setzte sich auf den Stuhl. Die anderen scharten sich um sie herum, als sie nach ihrer Tasche griff und einige Bögen Papier zum Vorschein brachte, die alle einmal gefaltet waren. »Hier«, sagte Willow, als sie Giles die Blätter überreichte. Ihre Stimme klang immer noch rau.
»Ich habe sie aus dem Internet ausgedruckt.« Dann drehte sie sich zu Oz um, der sich neben sie gesetzt hatte. »Könntest du mir bitte ein Glas Wasser holen?«
Oz machte sich sofort auf den Weg und war Sekunden später mit einem Pappbecher zurück.
Willow nippte einige Male an dem Wasser, räusperte sich, verzog schmerzvoll das Gesicht und trank erneut. »Warum sollte irgendjemand Interesse daran haben, so etwas zu entfesseln? Ich meine, es sieht nicht so aus, als könnte irgendwer etwas dabei gewinnen, wenn Ravana zurückkehrt und die ganze Welt in seine Privathölle verwandelt. Wer sollte so etwas tun?«
»Ich fürchte, mir kommt da jemand in den Sinn«, sagte Giles, ab er die ersten Zeilen überflogen hatte. Dann legte er die Blätter ab und sah die anderen an. »Ich bin heute Nacht im Supermarkt Ethan Rayne begegnet.«
»Rayne?«, fragte Buffy. »Was hat der in Sunnydale zu suchen?« Sie ergriff die Seiten, die Willow ausgedruckt hatte, und blätterte sie rasch durch, bis sie auf die körnige Fotografie der Ravanastatuette mit den sechs Rakshasa-Figuren stieß.
»Genau das habe ich ihn gefragt. Er sagte, er sei nur auf der Durchreise. Natürlich nehme ich ihm das nicht ab. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, warum er einen alten Hindu-Dämonen wiedererwecken sollte. Er tut nichts, was ihm nicht einen klaren Vorteil verschafft.«
»Seltsame Vorstellung«, stellte Xander mit ernster Miene fest. »Ethan Rayne in einem Supermarkt. Hat er tatsächlich Lebensmittel eingekauft?«
»Ja, es war seltsam. Zum einen hat er mir erzählt, er hätte sich verliebt, kurz bevor er gegangen ist. Und was die Lebensmittel angeht... er schien lediglich an Wasser interessiert zu sein. Er hat zwei Flaschen destilliertes Wasser aus dem Regal genommen. Soweit ich weiß, war das alles, was er gekauft hat.«
Willow hielt sich die Hand vor den Mund, gähnte und ächzte, als die Bewegung ihr neuerliche Schmerzen bereitete. Einige Sekunden später gähnte auch Xander.
»Es ist viel zu spät für derartige Gespräche«, sagte Giles. »Ich werde euch alle nach Hause bringen. Morgen können wir uns dann weiter unterhalten. Wir alle brauchen unseren Schlaf.«
»Was ist mit dem Alptraum?«, fragte Willow. »Ich meine, wir wissen jetzt, dass es eigentlich kein Traum ist, aber das bedeutet nicht, dass diese Dinger heute Nacht nicht wieder auftauchen.«
»Ich wünschte, ich könnte euch sagen, wie ihr sie euch vom Leibe halten könnt«, entgegnete Giles mit einem hilflosen Schulterzucken. »Aber wenn es so eine Möglichkeit gibt, dann kenne ich sie nicht. Noch nicht.«
»Wir sind ja jetzt über sie im Bilde, Willow«, sagte Buffy besänftigend. »Wir müssen nur vorbereitet sein. Schließ deine Zimmertür und die Fenster ab. Lass das Licht brennen, damit sie sich nicht in der Dunkelheit verstecken können. Und sollten sie sich zeigen ...« Sie verstummte. Zu diesem Punkt hatte sie nichts weiter anzubieten.
Giles erhob sich seufzend Es ist schon sehr spät. Wollen wir los?«
Als Buffy nach Hause kam, war ihre Mutter bereits zu Bett gegangen, und in dem dunklen Haus herrschte völlige Stille. Buffy hatte nicht zu Abend gegessen und war halb verhungert, aber als sie zur Tür hereinkam, war sie viel zu müde, auch nur noch an Essen zu denken. Nachdem sie durch das ganze Haus gegangen war, um sich zu vergewissern, dass alle Türen und Fenster verschlossen waren, ging sie in ihr Zimmer.
Buffy verschloss ihre Zimmertür und kontrollierte die Schlösser an den beiden Fenstern des Raumes. Binnen Sekunden hatte sie ihre Kleider abgelegt und schlüpfte in ein langes Nachthemd mit einem Bild der Kinder von South Park auf der Vorderseite. Ohne die Deckenlampe auszuschalten, kroch sie ins Bett, schaltete die Nachttischlampe ein und sah nach, ob der Wecker gestellt war. Dann kuschelte sie sich unter die Decke und rollte sich auf die Seite, weg von dem hellen Lichtschein, obwohl sie wusste, dass nicht einmal die Helligkeit sie nun noch wach halten konnte.
Wenn es etwas gab, das sie hindern
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