Ravanas Rueckkehr
Willow für ihn ausgedruckt hatte.
Giles griff nach seinem Becher, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und nippte an dem Kaffee. Die Informationen, die Willow aufgetan hatte, verrieten nichts darüber, wie der alte Hindu-Dämon wiederbelebt werden konnte, aber sie enthielten eine Liste der notwendigen Hilfsmittel, zu denen auch destilliertes Wasser gehörte.
Damit gab es für Giles keinen Zweifel mehr, dass Ethan Rayne hinter dem Versuch steckte, Ravana zurückzuholen. Aber er wusste immer noch nicht, warum Rayne so etwas tun sollte.
Giles teilte die Ansicht, die Willow früher an diesem Abend zum Ausdruck gebracht hatte. Wenn Ravana seine Herrschaft von Sunnydale aus über die Erde ausbreiten würde und wenn diese Herrschaft nichts als Chaos und Blutvergießen bedeutete, wie sollte Rayne oder irgendjemand davon profitieren können?
Schon auf der nächsten Seite fand er die Antwort auf seine Frage. Mit matter Stimme las er laut: »>... Wieder zum Leben erweckt, wird Ravana den Sterblichen belohnen, der geholfen hat, seine Herrschaft wieder zu errichten. Dieser Sterbliche wird zur Rechten Ravanas sitzen und mit ihm über das Reich regieren. Er wird als Prinz in Ravanas Königreich leben ...<«
Giles las die Passage wieder und wieder, während sich die Furcht wie ein Kloß in seiner Kehle festsetzte. Seufzend barg er schließlich das Gesicht in den Händen.
Es gab vieles, was Giles an Ethan Rayne verabscheute, und seine unersättliche Machtgier stand ganz oben auf der Liste.
Noch während er am Schreibtisch saß, das Gesicht in den Händen vergraben, fühlte Giles, wie der Schlaf ihn übermannte. Abrupt richtete er sich auf und rieb sich das Gesicht mit den Handflächen. Er hatte die ganze Nacht Kaffee getrunken, doch auch das hatte nicht geholfen. Seine Müdigkeit war stärker als das Koffein, und nun konnte er sich kaum mehr auf den Beinen halten. Ganz sicher war er nicht imstande, weitere Informationen aufzunehmen, ehe er ein wenig geschlafen hatte.
Giles erhob sich, streckte die Arme hoch über den Kopf und gähnte herzhaft. Dann schaltete er die Schreibtischlampe aus und machte sich auf den Weg zu seinem Bett.
Während Joyce durch den Regen fuhr, schaltete Buffy das Radio ein und wählte einen Nachrichtensender, um herauszufinden, ob noch mehr Morde geschehen waren.
Schließlich war kaum anzunehmen, dass die Rakshasa in ihrer Betriebsamkeit nachgelassen hatten.
Ein Einwohner von Sunnydale hatte seine Ehefrau und die gemeinsamen achtjährigen Zwillinge mit einer Axt ermordet. Die Polizei hatte den Leichnam des Mannes selbst bäuchlings, alle viere von sich gestreckt, in seiner Garage gefunden. Über die Art seines Todes oder den Zustand der Leiche gab es keine Verlautbarung, aber Buffy reichte, was sie gehört hatte. Sie wusste, wie der tote Mörder ausgesehen hatte - sie konnte seinen Leichnam im Geiste vor sich sehen.
Zu Hause angekommen, gingen Buffy und ihre Mutter gemeinsam unter Joyces Regenschirm zur Haustür. Joyce suchte ihren Hausschlüssel, schloss die Tür auf und trat ein.
»Oh nein!«, japste Joyce, als Buffy die Tür hinter sich ins Schloss zog. uffy wirbelte um die eigene Achse, um nachzusehen, was los war.
Das Wohnzimmer sah aus, als wäre ein Tornado durch das Haus gefegt. Der Kaffeetisch war umgestoßen worden, und alles, was vorher auf ihm gelegen hatte, verteilte sich nun über den Teppich. Die Sofakissen lagen überall im Raum verstreut, das Sofa selbst war umgedreht und der Stoff auf der Unterseite von einem Ende zum anderen aufgeschlitzt worden. Die Wände waren kahl. Sämtliche Wandbehänge lagen ebenfalls am Boden.
»Genau wie in der Galerie«, murmelte Joyce mit bebender Stimme.
Buffys Magen, viel zu voll nach dem reichhaltigen Frühstück, verkrampfte sich, ab sie das Chaos betrachtete. Sie bahnte sich zwischen Sofa und Kaffeetisch einen Weg zur Treppe und ging hinauf zu ihrem Zimmer. Ehe sie die Tür öffnete, atmete sie einmal tief durch, nicht überzeugt, dass sie wirklich sehen wollte, was sich dahinter verbarg.
Auch ihr Zimmer war durchwühlt worden. Nicht einmal im Zustand schlimmster Unordnung hatte es je so chaotisch ausgesehen wie jetzt. Die Matratze war vom Bett gerissen worden, der Kleiderschrank entleert, Schubladen, einschließlich derer, in der sie ihre Ausrüstung aufbewahrte, waren herausgerissen, ihr Inhalt auf den Boden geschüttet worden, Messer und Pflöcke und all ihre übrigen Waffen waren quer über den ganzen Raum verteilt.
Joyce rannte auf dem
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