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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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und worum es geht?«
    Da es Sonntag war, konnte ich mich schlecht als Chef vom Jugendamt ausgeben.
    »Natürlich«, sagte ich. »Mein Name ist Bram Geesink, es geht um ein Familientreffen.«
    »Einen Augenblick bitte.«
    Kurz darauf hatte ich van Hool am Apparat. »Max Winter«, meldete ich mich. »Wir haben …«
    »Weiß ich«, sagte er. »Was sollte denn der Quatsch mit dem Familientreffen?«
    »Entschuldigung, das war nur ein Vorwand, um mit Ihnen verbunden zu werden. Ich wollte mich nur noch einmal nach der jungen Frau erkundigen, die am Donnerstag an der Rezeption saß. Ineke Welling, richtig?«
    »In welchem Zusammenhang?«
    »Ich hatte den Eindruck, dass sie auf den Namen Dennis Galman reagierte, aber sie erschien mir ein bisschen jung, um vor acht Jahren schon bei Ihnen gearbeitet zu haben.«
    Van Hool schwieg. »Ineke ist schon seit zwanzig Jahren bei uns«, sagte er dann. »Für viele Kinder wird das Heim zu einem richtigen Zuhause. Sie ist eine Waise, sie hat keine Verwandten, sie wollte gerne hier bleiben, deshalb haben wir sie eingestellt.«
    »War sie mit Dennis befreundet?«
    Wieder trat eine kurze Stille ein.
    »Sie war in einer anderen Gruppe als er. Warum wollen Sie das alles wissen?«
    »Irgendjemand hat Dennis Bescheid gesagt, dass ich nach ihm gefragt habe, und mir ist aufgefallen, dass sie sich einige Angaben von meinem Ausweis notiert hat. Könnte sie ihn angerufen haben?«
    »Ich weiß nicht. Die meisten Mädchen haben für Dennis geschwärmt, das habe ich Ihnen ja schon erzählt.«
    »Könnten sie miteinander in Kontakt geblieben sein?«
    »Möglich ist alles. Ist das ein Problem oder kann Ineke deswegen Schwierigkeiten bekommen?«
    »Aber nein, ich wollte es nur gerne wissen.«
    »Ineke ist inzwischen ein bisschen aufgeblüht, aber als Dennis hier wegging, war sie ein unsicheres fünfzehnjähriges Mädchen. Ich weiß es wirklich nicht. Ich kann mich aber erkundigen, wenn Sie möchten.«
    »Nein, lieber nicht, ich werde sowieso demnächst mit ihm reden, da kann ich ihn ja selbst fragen. Vielen Dank und entschuldigen Sie bitte die Störung.«
    »Ach, dabei hatte ich mich schon so auf ein Familientreffen gefreut!«
    Er lachte und legte auf.
     

    15
    Ich fuhr an dem Bauernhof vorbei, stellte mein Auto vor dem kleinen Friedhof ab und spazierte zurück. Der Achterweg war wie ausgestorben, man hörte nur das Zwitschern der Amseln in den niedrigen Obstplantagen und das Gurren der Wildtauben in den Bäumen. Ein stiller Sonntagabend, kein Lüftchen wehte, alle Anwohner saßen beim Abendessen. Jenseits der Deichhäuser und ausgebauten Bauernhöfe dümpelten ein paar kleine Boote auf der Linge, weit entfernte Sommerinsekten. Ich trug einen Rucksack über meinem blauen Hemd, sodass ich aussah wie ein unschuldiger Wanderer auf der Suche nach Zimmer frei oder Bed and Breakfast.
    Ich sah niemanden hinter dem Haus, sie waren wohl beim Essen. Ich spazierte an der Einfahrt vorbei, die das Grundstück in zwei Hälften teilte, und passierte das geschlossene Dammtor, das zwischen hohen Weiden in der zweiten Hälfte lag. Das Nachbarhaus konnte ich nicht sehen, es wurde von einer breiten Hecke unter den Weiden verborgen. Dadurch konnten natürlich auch die Nachbarn mich nicht sehen. Das Wohnmobil stand in der äußersten Ecke des Grundstücks. Ich blickte mich rasch um, sprang über den trockenen Graben und schlug mich durchs Gebüsch.
    Ich blieb stehen, schaute mich nochmals um und lauschte, während ich ein Paar dünne Latexhandschuhe überstreifte. Ich sah keine Schafe, nur einen Haufen Schutt auf der Rückseite des Stalls und einen Erdwall, wo ein Graben für die Treibhausleitungen ausgehoben wurde. Das Wohnmobil war von einem Maschendrahtzaun umgeben und eine grüne Abdeckplane war mit Seilen an den Rädern und den Stoßstangen festgebunden. Zwei Segeltuch-Campingstühle und ein Klapptisch standen daneben. Am Zaun an der Grenze zu den Nachbarn ragte ein hoher Holzstapel auf, an dem ein Fahrrad lehnte. Das Fahrrad hatte einen ungewöhnlichen Lenker, der weit nach vorn ragte, damit man sich darauf abstützen konnte. Ich dachte an Casper und fragte mich, ob ihm der Lenker aufgefallen sein konnte oder wenigstens, ob der Radfahrer seltsam vornübergebeugt fuhr.
    Ich drückte den Stacheldraht runter und stieg darüber, ohne mir die Hose zu zerreißen. Das Wohnmobil stand mit dem Kühler zum Haus. Ich schlüpfte nach hinten auf die Fahrerseite. Rebecca hatte Recht, niemand würde mich hier sehen.
    Die Fahrertür

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