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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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ist besser, wenn er nicht weiß, dass du diejenige bist, die ihn verdächtigt. In Ordnung?«
    Sie nagte an ihrer Unterlippe. »Natürlich weiß ich, dass es gefährlich wäre, aber Rob ist schließlich mein Bruder. Es fällt mir sehr schwer, nicht mit ihm darüber zu reden.«
    »Du hast mich gebeten, über Dennis zu ermitteln. Warum eigentlich?«
    »Weil …« Sie schwieg, für einen Moment verwirrt und hilflos. Dann flüsterte sie: »Ich will nicht, dass er einfach abhaut, bevor …«
    Ich beendete den Satz für sie. »Bevor wir Gewissheit haben und Beweise, mit denen wir zur Polizei gehen können.
    Das kriegen wir schon hin. Bis dahin musst du abwarten. Du darfst mit niemandem reden und musst dich so verhalten, als sei alles in bester Ordnung.«
    »Ich würde gerne mehr tun«, seufzte sie.
    »Dann lade ihn heute Abend zum Abendessen ein und beschäftige ihn danach noch ein Weilchen, wenn’s irgend geht.«
    »Warum denn?«, fragte sie erstaunt.
    Ich fragte mich, wie nervös sie während des Essens sein würde, wenn sie wüsste, was ich vorhatte, und wie Dennis’ Antennen darauf reagieren würden, wenn sie versuchte, ihn mit einem Fernsehfilm oder mit einer Partie Schach länger hinzuhalten. Aber es war trotzdem die sicherste und schnellste Methode, und ich hatte das Gefühl, dass die Zeit drängte. Es würde ohnehin schon schwierig genug werden, weil es inzwischen bis fast zehn Uhr abends taghell draußen war.
    »Ich will mir sein Wohnmobil mal genauer ansehen«, erklärte ich. »Aber nur wenn du es schaffst, deine Rolle überzeugend zu spielen und nicht mal ansatzweise an mich zu denken, während du Dennis gegenüber am Tisch sitzt. Wenn du meinst, du schaffst das nicht, lasse ich es lieber sein.«
    Sie lachte hemmungslos optimistisch und sagte: »Aber ich verstelle mich doch schon die ganze Zeit!«
    »Okay. Falls es mit dem Essen nicht klappt, ruf mich vor sechs Uhr an. Geht das, ohne dass jemand etwas mitbekommt?«
    Rebecca nickte und die Denkfalte auf ihrer Stirn kehrte zurück. »Kann sein, dass er die seitliche Schiebetür abschließt«, sagte sie. »Aber dann kannst du durch die Fahrertür rein. Das Schloss ist kaputt und du kannst unbemerkt einsteigen, weil das Wohnmobil mit dieser Seite zum Holzstapel hin steht.«
    Ich lächelte. »Danke für den Tipp.« Ich öffnete ihre Mappe und holte das Foto von Jan Schreuder heraus. »Hast du den schon mal gesehen? Er ist inzwischen allerdings an die zehn Jahre älter.«
    Sie betrachtete das Foto und schüttelte den Kopf. »Nein, den habe ich noch nie gesehen. Wer ist das?«
    »Dennis’ Freund aus dem Heim, aber es kann durchaus sein, dass sie keinen Kontakt mehr zueinander haben.« Ich steckte das Bild zurück in die Mappe. »Am besten, du fährst jetzt nach Hause«, sagte ich. »Wir haben ja soweit alles besprochen. Ich schicke dir eine Mail, wenn ich dich brauche. Okay?«
    Wir gingen durch das Haus. Sie hatte ihr Fahrrad im Carport untergestellt, damit niemand es sehen konnte. Sie war wirklich nicht dumm. Auf der Terrasse blieb sie stehen. Ich schaute wieder ihr Profil an und sprach den Gedanken aus ohne nachzudenken. »Du siehst wirklich hübsch aus in diesem Licht.«
    Sie errötete nervös. Ich grinste. »Keine Angst, war nicht so gemeint. Ist einfach eine Tatsache.«
    Der Schatten auf ihrem Gesicht verschwand und sie schenkte mir wieder dieses junge, arglose Lächeln, das mich optimistisch machte und mir zugleich einen schmerzlichen Stich versetzte. Sie küsste mich auf die Wange, knapp unterhalb der fettigen Salbe, die man mir gegen die Rippenprellungen und die Blutergüsse verschrieben hatte. »Danke«, sagte sie.
    Sie rannte zum Carport, schob ihr Fahrrad den Deich hinauf und war kurz darauf verschwunden. Sie hinterließ ein leises Gefühl der Leere. Ich schaute mir die Steine auf dem Boden noch einmal an. Die Spurensicherung würde höchstens mein eigenes Blut darauf finden, da ich zu überrascht gewesen war, um meinem Angreifer auch nur eine Schramme zuzufügen. Meine Klientin hatte zwar Spuren der DNA ihres Peinigers unter den Fingernägeln gehabt, doch da sie sich unter der Dusche sauber geschrubbt hatte, nutzte uns das auch nichts mehr.
    Irgendjemand hatte ihn angerufen. Nicht Leo Zeeling, der Dorfjuwelier, und was die Freundin von Veldhuis anging war ich mit Rebecca einer Meinung. Blieb noch das Heim in Tilburg.
    Ich rief an. Ein Mann ging an den Apparat. Ich fragte, ob er mich mit Gerard van Hool verbinden könne.
    »Darf ich fragen, wer Sie sind

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